Heute sind Fernsehgeräte aus den Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken. Bis sich das Fernsehen aber gegen seinen grossen Konkurrenten, das Radio, durchsetzen konnte, dauerte es seine Zeit.
Was haben die Krönungszeremonie von Königin Elizabeth II. und die Fussballweltmeisterschaft 1954 in Bern gemeinsam? Sie gehörten zu den ersten internationalen Grossereignissen, die live am Fernsehen übertragen wurden. Die Geschichte des TVs beginnt aber früher.
Mühselige Pionierjahre
Als offizielles Startdatum des Fernsehens, zumindest in Deutschland, gilt der 31. August 1928. Damals fanden erste Versuchssendungen über einige Sender der deutschen Reichspost statt. Schlechte Bildqualität, hohe Gerätepreise und die Weltwirtschaftskrise verhinderten vorerst, dass sich das neue Medium verkaufen liess; aufgrund der ständigen Weiterentwicklungen und eines fehlenden einheitlichen Bildauflösungssystems wäre dies damals auch wenig sinnvoll gewesen. Die unaufhaltsame Erfolgsgeschichte des Fernsehens zum Massenmedium kam erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges richtig in Fahrt.
Als offizielles Startdatum des Fernsehens, zumindest in Deutschland, gilt der 31. August 1928.
Im Schatten des Hörfunks
Zu Beginn der 1950er-Jahre stieg die Zahl der Fernsehzuschauer: Grossbritannien registrierte 1951 immerhin schon 600 000 Fernsehempfänger, und in den USA waren es schon mehrere Millionen. Trotzdem war das Fernsehen noch keine Konkurrenz zum Radio, vielerorts hatte man die «Flimmerkiste» belächelt. Das erste regelmässige Programm des deutschen Fernsehens im Jahr 1952 erreichte gerade mal 300 Teilnehmer. Dann ging es allerdings schnell: Bereits drei Jahre später erreichte die Bundesrepublik ihre erste Fernsehteilnehmer-Million, und 1961 schliesslich zählte man in 26 Ländern der Welt schon über 100 Millionen Fernsehteilnehmer. Trotzdem stand das Fernsehen weiterhin im Schatten des Hörfunks: Zur selben Zeit fanden nämlich dank der Erfindung des Transistors kleine und leichte Reise- und Autoradios grössere Verbreitung. Das Fernsehen reagierte seinerseits mit einem Technologieschritt: dem Farbfernsehen.
Das erste regelmässige Programm des deutschen Fernsehens im Jahr 1952 erreichte gerade mal 300 Teilnehmer.
Der Durchbruch
Am Farbfernsehen war schon lange herumgetüftelt worden; Hauptschwierigkeit war es im Endeffekt, ein international einheitliches Farbfernsehsystem zu finden. Wissenschaftler namhafter Eletronikkonzerne schlossen sich zu diesem Zweck gar zum National Television Systems Comitee (NTCS) zusammen. Von diesem Zeitpunkt an begann das Fernsehen, dem Radio den Rang abzulaufen. Die weitere Entwicklung verlief rasant: 1980 kam der Videotext, 1983 das Kabelfernsehen mit Privatsendern, zusätzlich machten Satellitenfernsehen, Videorekorder und unzählige weitere Innovationen das Fernsehen immer attraktiver.
Text Jonas Spirig
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