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Diese Volkskrankheiten machen uns das Leben schwer

19.11.2015
von Sybille Bruetsch-Prevot

Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Leiden, die als Volkskrankheiten bezeichnet werden. Machten uns früher Infektionskrankheiten das Leben schwer, sind es heute Erkrankungen, die durch unseren Lebensstil verursacht werden. Nicht selten ist ein ungesunder Lebenswandel schuld.

Schmerzen in den Knien, der Hüfte oder den Fingern – eine Arthrose tritt immer dann auf, wenn die Gelenke in Mitleidenschaft gezogen wurden. Mit fortschreitender Krankheit wird der Knorpel rund um die Gelenke brüchig, fasert auf und bricht ab. Zu Beginn sind die Schmerzen meist erträglich, doch mit der Zeit werden sie immer schlimmer. Irgendwann sind Betroffene auch in ihrer Mobilität eingeschränkt.

Wieso es im Detail zu einer Arthrose kommt, darüber sind sich Wissenschaftler bis heute nicht einig. Unbestritten ist es jedoch, dass Arthrose einerseits genetisch bedingt ist, andererseits aber auch durch Übergewicht und damit einer Überbelastung der Gelenke ausgelöst werden kann. Nicht umsonst handelt es sich bei der Arthrose um eine chronische Gelenkerkrankung, bei der es zu einem fortschreitenden Gelenkverschleiss kommt. Gut zu wissen: Auch wenn die Arthrose bis heute noch nicht heilbar ist – mit modernen Therapien lassen sich die Beschwerden meist gut in den Griff bekommen. Es ist dabei sehr wichtig, die Behandlung in einem möglichst frühen Stadium der Krankheit zu beginnen. Je schneller eine Therapie in Angriff genommen wird, desto grösser die Chance, dass vorerst kein künstliches Gelenk notwendig wird.

Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Leiden, die als Volkskrankheiten bezeichnet werden.

Krebs

Krebszellen entstehen, wenn sich bestimmte Gene so verändern, dass sich die Zellen unkontrolliert vermehren. Meistens ist es jedoch nicht nachvollziehbar, warum eine normale Zelle zu einer Krebszelle mutiert. Es gibt aber selbstverständlich diverse Faktoren, welche das Krebsrisiko erheblich steigern. Dazu gehören die üblichen Verdächtigen wie Tabak, UV-Strahlung des Sonnenlichts, Alkohol, aber auch giftige Chemikalien. Ein erhöhtes Krebsrisiko hat aber auch, wer einen ungesunden Lebensstil pflegt: So erkranken Personen mit unausgewogener Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel öfter an Krebs. Viele Fälle sind aber auch auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen. Krebserkrankungen kommen bei älteren Menschen häufiger vor. Eine Krebsgeschwulst schädigt oder zerstört das Organ, aus dem sie entstanden ist. Dies kann zu starken Schmerzen, aber auch anderen Beschwerden führen. Bildet der Krebs Metastasen und breitet sich im Körper aus, ist dies lebensbedrohlich: Er schädigt mit der Zeit wichtige Strukturen und Funktionen, ohne die ein Mensch nicht überleben kann.

Ein erhöhtes Krebsrisiko hat aber auch, wer einen ungesunden Lebensstil pflegt: So erkranken Personen mit unausgewogener Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel öfter an Krebs.

Diverse Behandlungsmöglichkeiten

Manchmal genügt eine Operation, um Krebs zu heilen. Um einen Tumor vollständig zu entfernen, ist es manchmal nötig, ganze Organe und sogar Nachbarorgane zu entfernen. Dank immer moderner Technik sind Operationen heute jedoch einiges schonender als noch vor ein paar Jahren: So kann beispielsweise bei den meisten Patienten, die an Darmkrebs leiden, auf einen künstlichen Darmausgang verzichtet werden. Auch bei vielen Frauen mit Brustkrebs lässt sich die Brust oft erhalten.

Manchmal genügt eine Operation, um Krebs zu heilen.

In vielen Fällen genügt eine Operation leider nicht, um Krebs zu heilen. Oft ist nach, oder bereits vor einer Operation, eine Strahlen- oder Chemotherapie nötig. Diese soll dazu führen, dass sich der Tumor verkleinert und die Chancen auf eine erfolgreiche Operation steigen. Bei der Strahlenbehandlung zielt man von aussen direkt auf die Körperstelle, an der sich der Tumor befindet – die Therapie wirkt nur in diesem Bereich des Körpers. Eine Bestrahlung muss über Wochen oder gar Monate mehrmals pro Woche durchgeführt werden, die Behandlung selbst dauert jedoch nur wenige Minuten.

Bei der Bestrahlung werden jedoch meist nicht nur die Krebszellen geschädigt, sondern auch das umliegende Gewebe. Dies kann zu Entzündungen führen, welche aber abklingen, sobald die Strahlungstherapie vorbei ist. Um Krebs zu bekämpfen, ist auch oft eine Chemotherapie möglich, vor allem bei Leukämie ist dies die wirkungsvollste Methode. Auch hiermit soll der Tumor so stark wie möglich verkleinert werden. Chemotherapien haben meist grössere Nebenwirkungen als Strahlungstherapien. So gehören Durchfall, Haarausfall, Übelkeit und Blutarmut zu häufigen Nebenerscheinungen. Zudem sind Patienten anfälliger für Infektionskrankheiten. Meist können die Nebenwirkungen aber mit zusätzlichen Medikamenten gelindert oder sogar verhindert werden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ein zu hoher Blutdruck wird oft nicht bemerkt, was auf Dauer gefährlich werden kann. Denn er begünstigt Arterienverkalkung, die im schlimmsten Fall zu Herzinfarkt oder einem Hirnschlag führt. Durch die Umstellung der Lebensgewohnheiten lässt sich aber viel erreichen. Bluthochdruck (Hypertonie) spürt man nicht, obwohl er Herz und Blutgefässe übermässig belastet. Die Auswirkungen sind jedoch fatal: Hirnschlag, Herzinfarkt, Angina pectoris, Durchblutungsstörungen in den Beinen oder auch Nierenschäden können die Folge sein.

Ein zu hoher Blutdruck wird oft nicht bemerkt, was auf Dauer gefährlich werden kann.

Jeder vierte erwachsene Schweizer leidet an Bluthochdruck, dabei ist Übergewicht der häufigste Auslöser. Um das eigene Risiko einzuschätzen, ist der Body Mass Index (BMI) ein guter Indikator. Ein BMI von 20 bis 25 gilt als normal, ab BMI 30 spricht man von krankhaftem Übergewicht. (BMI-Berechnung: Gewicht dividiert durch Körpergrösse in Metern im Quadrat.) Eine Gewichtsreduktion ist bei einem BMI ab 30 dringend empfohlen. Bei vielen Menschen mit Bluthochdruck würde bereits die Veränderung des Lebensstils viel bringen. Also runter mit dem Gewicht, vernünftige und salzarme Ernährung, Alkoholverzicht und Sport. Tabakverzicht ist für Herz-Kreislauf-Patienten das A und O, denn das Rauchen gilt als wichtigster Risikofaktor für eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Beim Essen gilt: auf kalorienbewusste Ernährung achten, Fertiggerichte, Fast-Food und salzreiche Snacks meiden. Statt mit viel Salz besser mit Kräutern würzen, pflanzliche Fette mit ungesättigten Fettsäuren (Oliven-, Rapsöl) bevorzugen.

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Text Sybille Brütsch-Prévôt

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