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Karriere Studium Bildung

Der MBA oder EMBA als Karrieresprungbrett

04.01.2018
von Gerold Bruetsch-Prevot

Ein «MBA» auf der Visitenkarte kann Türen öffnen und die Karriere beschleunigen. Die zeitintensive und teure Ausbildung lohnt sich aber nur bei einer Top-Schule.

Nur schon zwischen einem MBA (Master of Business Administration) und einem EMBA (Executive MBA) zu unterscheiden ist nicht ganz einfach. Selbst die Anbieter sind sich offensichtlich nicht ganz einig, wenn man sich die Inhalte der verschiedenen Schulen anschaut. Beide sind auf jeden Fall betriebswirtschaftlich ausgerichtet und die Zulassungskriterien sind ähnlich. Und bei beiden geht es um die Vertiefung und Erweiterung der Management- und Führungskompetenzen und können berufsbegleitend absolviert werden. Der EMBA richtet sich aber eher an Personen, die bereits Erfahrung in einer Führungsposition haben.

Am besten durchforscht man das Internet, um den richtigen Studiengang und die richtige Schule zu finden. Die Auswahl ist gross, wenn nicht riesig: Rund 2000 Anbieter buhlen in ganz Europa aktuell um potenzielle Studentinnen und Studenten. Der Titel MBA ist nicht geschützt, auch deshalb ist es wichtig, dass man sich für eine Top-Schule entscheidet – ein Kriterium, das auch für Personalverantwortliche oft entscheidend ist. Mit einer drittklassigen Ausbildung bringt man sich in keine gute Position.

Der EMBA richtet sich eher an Personen, die bereits Erfahrung in einer Führungsposition haben.

Auf die Qualität achten

Wer auf sichergehen will, achtet auf den GMAT-Score der Schule. Der GMAT(Graduate Management Admission Test) ist seit 50 Jahren ein weltweit standardisierter Test, um die Eignung für betriebswirtschaftliche Studiengänge zu messen. Er wird im Auftrag des GMAC Councils in autorisierten Testzentren in zahlreichen Ländern durchgeführt und jährlich von über 100.000 Teilnehmern abgelegt. Für diesen müssen MBA-Bewerber einen Test ablegen. Aus dem durchschnittlichen Ergebnis aller zugelassenen Studenten pro Jahr wird dann die Punktzahl der Schule errechnet – das Maximum liegt bei 700. Bei einer MBA-Schule, die keinen solchen Test verlangt, ist Vorsicht angesagt. Die Swiss Association of MBAs (Samba) empfiehlt, nur Schulen zu wählen, die einen GMAT-Score von über 690 ausweisen. Neben dem GMAT-Test und einem Hochschulabschluss (zum Beispiel einem Bachelor-Titel) verlangen die Schulen zudem eine zweijährige Berufserfahrung.

Der eigene Anspruch ist wichtig

Wichtiges Kriterium bei der Wahl der Schule ist auch der eigene Anspruch und die persönliche Situation. Wer in einem internationalen Unternehmen arbeitet und auch seine Karriere so ausrichtet, wird nicht die gleiche Ausbildung wählen wie jemand in einem national ausgerichteten KMU. Vielleicht ist, je nach Branche, auch ein spezialisierter Master der richtige. Sinnvoll ist auch, die Erwartungen von potenziellen Arbeitgebern vorher abzuklären. Meistens ist das Kriterium für die Wahl einer Schule nicht, ob sie gut oder schlecht ist, sondern sie muss zu den eigenen Zielen und Vorstellungen passen. Und ganz wichtig: Gute Dozierende sind das A und O einer guten Ausbildung. Auch die die Studiendauer und die Kosten können zwischen den einzelnen Schulen stark variieren. Ein Vollzeitstudium dauert in der Regel zwei Jahre, es sind aber auch verkürzte Varianten möglich oder ein Teilzeitstudium. Gemäss verschiedenen Untersuchungen entscheiden sich die meisten Absolventen nach Berufseintritt für ein MBA-Programm und studieren berufsbegleitend.

Einer der wichtigsten Abschlüsse

Mittlerweile ist der MBA ist zu einem der wichtigsten Studienabschlüssen für Manager und solche die werden wollen geworden und steht nach wie vor hoch im Kurs. Das MBA-Studium ist als überwiegend generalistisches Managementstudium konzipiert, das alle wesentlichen Managementfunktionen und -aufgaben abdeckt. Es vermittelt die Grundlagen in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Finanz- und Rechnungswesen und Marketing. Ziel ist es, dass die Absolventen ein ganzheitliches Verständnis für die Wirtschaft erlangen, praxisorientiert denken und im besten Fall auch internationale Erfahrung mitbringen. Zielgruppen dieser Ausbildungsprogramme sind unter anderem Ingenieure, Natur- und Geisteswissenschaftler, Juristen und Mediziner, die sich für Managementpositionen oder hohe Ämter bei den Behörden qualifizieren wollen. Aber auch für fachfremde Studierende kann der MBA, wenn ein Karrieresprung mit einer Managementfunktion geplant wird, durchaus Sinn machen. So findet man in den Klassen mehr und mehr auch Musiker, Sportler und Sportlerinnen, Kunstfachleute und andere Fachrichtungen.

Meistens ist das Kriterium für die Wahl einer Schule nicht, ob sie gut oder schlecht ist, sondern sie muss zu den eigenen Zielen und Vorstellungen passen.

Wichtiger Erfahrungsaustausch

Neben der Wissens- und Kompetenzvermittlung geht es bei den MBA-Programmen aber auch um den Erfahrungsaustausch untereinander. Immer häufiger werden Karrieren über Netzwerke gestartet. Und viele Gründer von Startups haben sich während ihrer Ausbildung kennengelernt. Der Erfahrungsaustausch sollte aber nicht nur unter den Studierenden m.glich sein; gute Schulen sorgen mit dem Einbezug von internationalen Führungskräften aus der Wirtschaft als Dozenten für einen intensiven Austausch auf allen Ebenen. Damit wird auch aufgezeigt, wie und wie weit der theoretische und akademische Lehrstoff in der Praxis umgesetzt werden kann. Fallstudien, Projektarbeiten und Problemstellungen aus dem unternehmerischen Alltag unterstützen diesen Transfer.

Text: Gerold Brütsch-Prévot

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