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Gesundheitsberufe bieten spannende Karrierechancen

08.01.2018
von Matthias Mehl

Das Schweizer Gesundheitswesen befindet sich im Umbruch. Zentrale Auslöser dieser Entwicklung sind sowohl der demografische Wandel als auch die Digitalisierung. Beide Faktoren machen die Branche hochinteressant für Neu- und Quereinsteiger – aber auch für diejenigen, die innerhalb ihres Berufszweiges neue Höhen erklimmen wollen.

Vanessa R. (Name der Redaktion bekannt) ist in ihrem Karriereweg an einer Weggabelung angelangt. Die 35-jährige gelernte Medizinische Praxisassistentin (MPA) ist seit rund 18 Jahren in der Gesundheitsbranche tätig. Während dieser Zeit hatte sie diverse Funktionen bei verschiedenen Arbeitgebern inne. Nun stellt sich für sie die Frage, ob sie ihre derzeitige Anstellung in einem medizinischen Labor aufgeben, bzw. ihr Pensum verringern soll, um einen Weiterbildung anzutreten.

Vanessa R. spielt mit Gedanken, sich im IT-Bereich weiterzubilden. Der Grund dafür liegt in der zunehmenden Relevanz digitaler Technologien in der Gesundheitsbranche. Ob virtuelle Arzt-Konsultationen, digitale Patientendossiers, Gesundheitsdatenbanken oder E-Health im Allgemeinen; diese und weitere Trends prägen das Gesundheitswesen und schaffen neue Chancen. Aber nur für diejenigen, die bereits sind, die nötige Flexibilität aufzubringen. Generell sind Flexibilität sowie mentale Agilität bei Gesundheitsberufen wichtige Grundvoraussetzungen. Aktuell verändert sich die Branche auch aus regulatorischer Sicht, etwa mit der Einführung des neuen Ärztetarifs «Tarmed», der am 1. Januar dieses Jahres in Kraft getreten ist.

Den Einstieg finden

Welche konkreten Möglichkeiten bietet das Gesundheitswesen beispielsweise für Personen, die keine Lehre in diesem Feld absolviert haben? Laut dem Schweizer Bildungsportal ausbildung-weiterbildung.ch können Erwachsene ohne Berufsabschluss im Gesundheitswesen, jedoch mit jahrelanger Berufserfahrung in diesem Bereich (insgesamt fünf Jahre Berufspraxis, davon mindestens drei Jahre im entsprechenden Fachgebiet für eidgenössisches Fähigkeitszeugnis oder zwei Jahre für eidgenössisches Berufsattest) eine sogenannte «Nachholbildung» absolvieren. Dabei können sie sich zu «FaGe» (Fachmann / Fachfrau Gesundheit) oder auch FaBe (Fachmann / Fachfrau Betreuung) mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis ausbilden lassen.

Generell sind Flexibilität sowie mentale Agilität bei Gesundheitsberufen wichtige Grundvoraussetzungen.

Und in welche Richtung kann der Karriereweg von da konkret verlaufen? Gemäss den Experten von ausbildung-weiterbildung.ch bestehen diverse Möglichkeiten, abhängig von der beruflichen Grundbildung und den individuellen Vorlieben. So lassen sich beispielsweise folgende Weiterbildungen mit Berufsprüfung absolvieren: Fachmann / Fachfrau für neurophysiologische Diagnostik, Hörgeräte-Akustiker, Medizinischer Kodierer, Medizinischer Praxiskoordinator, Fachmann / Fachfrau für Rehatechnik, Transportsanitäter, Medizinischer Masseur, Berater für Atembehinderungen und Tuberkulose, Fachmann / Fachfrau für Langzeitpflege und -betreuung, sowie Teamleiter im sozialen und sozialmedizinischen Bereich – alle mit eidgenössischem Fachausweis.

Der Weg ganz nach oben

Um eine höhere Fachschule im Gesundheitsbereich zu besuchen ist es gemäss Schweizer Bildungsportal übrigens nicht nötig, eine berufliche Grundbildung im Gesundheitsoder Pflegebereich mitzubringen. Das Absolvieren einer dreijährigen Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis, ein Abschluss einer Fachmittelschule oder einer gymnasialen bzw. beruflichen Maturität (unabhängig von der Ausrichtung) seien als Zulassungsbedingung meistens ausreichend. Je nach Fachrichtung und Ausbildung wird eine Eignungsprüfung durchgeführt. über die konkreten Möglichkeiten und Angebote können sich Interessierte auch auf den Webseiten der verschiedenen Bildungsinstitutionen informieren.

Für Personen, die bereits in der Branche arbeiten, kann auch eine Zusatzausbildung im technischen Bereich interessant sein.

Mehr Technik, mehr Möglichkeiten

Wer also im Gesundheitswesen Fuss fassen möchte, hat dazu diverse Möglichkeiten. Für Personen, die bereits in der Branche arbeiten, kann auch eine Zusatzausbildung im technischen Bereich interessant sein. Denn wie das Beispiel von Vanessa R. zeigt, können sich Gesundheitsfachleute durch das Aneignen technischer Zusatzkompetenzen ganz neue Chancen erschliessen. Schliesslich werden medizinische Softwares immer wichtiger. Um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben benötigt die Branche Entwickler, Berater und Personen. Diese sollen eine interdisziplinäre Brücke schlagen zwischen «klassischer» IT und den Anwendern im Gesundheitswesen. Aus- und Weiterbildungen, etwa im Bereich Datenanalyse, Informations- und Kommunikationstechnologie oder Information Engineering bieten diverse Bildungsstätten in der Schweiz an und können den Lebenslauf eines Gesundheitsprofis entscheidend aufwerten.

Text: Matthias Mehl

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