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Mike Tyson: «Ich habe stets viel härter trainiert als gefeiert»

01.03.2018
von Miriam Dibsdale

Vor über 30 Jahren wurde Mike Tyson zum jüngsten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten. Darauf folgte eine drei Jahrzehnte lange Achterbahnfahrt zwischen Triumphen, Gefängnis, dem berüchtigten Ohrenbiss und weiteren Schlagzeilen. Mittlerweile ist es ruhiger um den einstigen Champion geworden, der im Rahmen seiner «Mike Tyson Tour 2018» auch Halt in Zürich macht.

Mike Tyson, Sie hatten in Ihrem Leben viele einschneidende Veränderungen: vom armen Kind in Brooklyn zum berühmten Box- Weltmeister, vom Häftling zum Filmstar. Wie hängen alle diese Persönlichkeiten zusammen?

Alle sind Teil meiner Vergangenheit und haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.

Wie würden Sie Ihre aktuelle Rolle beschreiben?

Ich bin der Vater von wundervollen Kindern, darf der Ehemann meiner geliebten Frau sein, bin ein Entertainer und Vorbild für meine Fans und habe ihnen allen gegenüber eine grosse Verantwortung.

Sie betonen oft, dass Sie heute ein besserer Mensch als noch vor einigen Jahren sind. Was hat Sie verändert?

In den letzten paar Jahren hat alles gepasst und funktioniert. Ich veränderte meinen Lifestyle, habe das richtige Umfeld, eine tolle Familie und arbeite mit ausgezeichneten Leuten zusammen.

Sie haben nicht nur Ihre Persönlichkeit verändert, sondern auch Ihren Lebensstil. Welchen Effekt hatte dieser Wandel auf Ihren Körper?

Nur mit einem gesunden Körper kann man richtig arbeiten und sich voll konzentrieren. Wer ihn mit Schadstoffen vergiftet, schränkt sich selbst und seine Fähigkeiten enorm ein.

Unsere Lebenszeit ist begrenzt, doch jede Sekunde ist es Wert, bewusst gelebt zu werden. Mike Tyson

Für einen Athleten sind ein gesunder Körper und Geist essenziell. Sie haben schon einige Verletzungen erlitten und auch Erfahrungen mit Drogen gemacht. Wie konnten Sie dennoch so erfolgreich sein?

Ich habe stets viel härter trainiert, als gefeiert.

Wie würden Sie «Gesundheit» heute definieren?

Gesundheit ist ein Geschenk und wichtig, um die täglichen Aufgaben des Lebens meistern zu können. Ich halte mich fit und gesund durch gutes, frisches Essen, tägliches Training, wertvolle Zeit mit meiner Familie und offene Gespräche mit Fans, Kollegen und Freunden.

Sie werden im April mit ihrer Show «Mike Tyson Tour 2018» in Österreich, Deutschland und der Schweiz zu Gast sein. Wie ist die Idee dafür entstanden?

Wir haben die Tour seit vielen Jahren geplant. Endlich konnten wir die Durchführung nun in die Tat umsetzen. Ich hatte nie die Chance, genug von diesen drei Ländern zu sehen und wollte immer einmal mehr Zeit dort verbringen. Nun kann ich dies tun und gleichzeitig meine Geschichte mit den Fans in den deutschsprachigen Ländern teilen.

Können Sie sich weitere Shows in Europa vorstellen?

Mein Tourmanager Radim ist ein Tier – im positiven Sinn natürlich. Ich erzähle ihm von meinen Ideen und nenne ihm die Länder, die wir unbedingt besuchen sollen. Er arrangiert dann alles Weitere und organisiert die Tour. Aktuell arbeiten wir an Plänen für Frankreich, Spanien, Italien, Russland, die Türkei und Skandinavien. Und auch über eine Balkan-Tour haben wir uns bereits Gedanken gemacht.

Ich freue mich sehr, am Zürichsee entlang zu spazieren und die Mentalität der Schweizer kennenzulernen. Mike Tyson

Sie haben zehn Shows in nur elf Tagen geplant. Woher nehmen Sie die Kraft und Energie dafür?

Vergessen Sie nicht, ich war der jüngste Schwergewichts- Weltmeister aller Zeiten. Es wird sicherlich eine Herausforderung sein, die ich aber für meine Fans sehr gerne meistere.

Haben Sie eine Botschaft für Ihre europäischen Fans?

Das Leben kann einen mit schrecklichen Dingen überraschen. Das einzig Wichtige ist, immer aufzustehen und dafür zu kämpfen, dass der nächste Tag besser wird. Unsere Lebenszeit ist begrenzt, doch jede Sekunde ist es Wert, bewusst gelebt zu werden.

Während Ihrer Karriere haben Sie viel Geld verdient und noch mehr davon ausgegeben. Denken Sie, Ihre Geschichte kann junge Leute davor bewahren, ihr Geld zu verschwenden?

Davon bin ich überzeugt!

Wie ist Ihre persönliche Beziehung zur Schweiz?

Ich war schon einige Male dort, jedoch immer nur für kürzere Trips. Leider hatte ich nie die Chance, dieses wunderbare Land besser kennenzulernen. Die Schweiz hat mich schon immer fasziniert. Sie ist frei und wird von keinem kontrolliert. Sie ist in Bezug auf die Grösse, ein kleines Land, doch international ein grosser Player in der Finanzwelt.

Worauf freuen Sie sich am meisten?

Ich freue mich sehr, am Zürichsee entlang zu spazieren und die Mentalität der Schweizer kennenzulernen. Mein Tourmanager hat ein wunderbares Hotel für uns ausgesucht. Ich kann es kaum erwarten, dort zu sein.

Stimmt es, dass Sie ursprünglich ein anderes Motiv für das Tattoo in Ihrem Gesicht ausgesucht hatten, doch dann dem Rat eines Freundes gefolgt sind und sich für das Maori-Tattoo entschieden haben?

Ja, es war einer meiner besten Entscheide, diesem Rat zu folgen, denn heute ist ebendieses Tattoo meine eigene Marke.

Sie haben vor sehr langer Zeit einmal Tauben gezüchtet, jetzt sind Sie wieder in dieses Geschäft eingestiegen. Wie ist es dazu gekommen?

Ich liebe meine Tauben. Haben Sie gewusst, dass einer meiner ersten Kämpfe wegen einer Taube war? Sie sollten ans Galadinner kommen, dort werde ich mehr darüber erzählen.

Text: Miriam Dibsdale

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