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Die Schweiz als grosses Vorbild in der Innovation

09.03.2018
von Annick Länzlinger

Die Schweiz könnte als Innovationsweltmeisterin bezeichnet werden; dies zeigt ein Blick auf den Global Innovation Index. Die industrielle Revolution 4.0 kann daher als Chance für das Land verstanden werden – auch dank der Rolle des Menschen.

Die vierte industrielle Revolution bewegt derzeit Wirtschaft und Industrie. Dies gilt auch für die Schweiz. Dabei geht es gemäss «Industrie 2025» darum, die Wertschöpfungsketten zu digitalisieren und zu vernetzen, um Prozesse optimieren zu können. Im Rahmen dieser technologischen Entwicklung geht es für die Schweiz darum, sich im Markt zu behaupten. Doch die Schweiz hat weiterhin mit einem überbewerteten Franken und Schwierigkeiten im Rahmen der Globalisierung zu kämpfen. Diesen schwierigen Bedingungen zum Trotz ist die Schweiz die Nummer eins im Global Innovation Index (GII) 2017 und lässt somit grosse industrielle Nationen wie die USA (4) und Deutschland (9) hinter sich. Der GII misst die Innovationsleistungen von 127 Ländern unter Berücksichtigung von 81 Indikatoren. Die Schweiz grüsst von der Spitze – zum siebten Mal in Folge. Somit beweist sie eindrücklich ihren weltweiten Vorbildcharakter wenn es um Innovation geht.

Innovative Startups

Dies zeigt auch ein Blick auf die Liste der besten Startups der Schweiz – es finden sich diverse Ideen zur Bekämpfung von Krebs, aber auch Unternehmen, welche sich mit Robotik und der Technologie virtueller Realität auseinandersetzen. Der GII 2017 steht im Zeichen der drohenden Nahrungsknappheit und belohnt daher Innovationen im Bereich der Landwirtschaft. Die Schweiz ist auch hier am Puls der Zeit. Auf Rang sechs der besten Schweizer Startups findet sich ein Unternehmen, welches mit neuer Technologie genau diesem Problem entgegenwirken will. Der Vorbildcharakter der Schweiz rührt folglich auch daher, dass aktuelle Probleme erkannt werden.

Dass die Schweiz 2016 die Nummer eins bei Patentanmeldungen war, trägt ebenfalls zu diesem Umstand bei. Hierbei fällt vornehmlich die Pharmaindustrie auf, aber auch im Bereich Präzisionsmechanik und Elektronik sind bemerkenswerte Projekte im Gange. Alle diese Faktoren zeigen, dass die Schweiz wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu trotzen vermag. Die industrielle Revolution 4.0 kann somit eine grosse Chance für die Schweiz darstellen.

Die Rolle des Menschen in der Innovation

Um diese Chance zu nutzen, muss man sich auf vorhandene Stärken konzentrieren. Dies gilt besonders im Zeitalter der Digitalisierung. Im Januar dieses Jahres fand im Rahmen des Euroforums zum dritten Mal der Schweizer «Strategietag Industrie 4.0» statt. Unter dem Motto «Technologie im Vordergrund – der Mensch im Mittelpunkt» trafen sich rund 200 Vertreter der Industrie, um die Digitalisierung der Wertschöpfungsketten zu besprechen. Dabei wurde auch der Frage nachgegangen, was diese Entwicklungen für Arbeitnehmer bedeuten. In bisherigen industriellen Veränderungen war dies stets eine zentrale Debatte – die aktuellen Entwicklungen bilden dabei keine Ausnahme.

Genau hier könnte sich für die Schweiz allerdings eine Chance zur Sicherung des Produktionsstandortes bieten. Denn der Mensch soll bei der vierten industriellen Revolution im Mittelpunkt stehen. Diese Debatte fällt in den Kernbereich des Wirtschaftsphilosophen Anders Indset, einer der Redner der diesjährigen Strategietagung. Er befasst sich mit der Position des Menschen im Zeitalter der Digitalisierung und all ihren Facetten. Wird der Mensch obsolet? Indset hält dies für unwahrscheinlich. In einem Artikel zu diesem Thema beschreibt er die Komplexität des Menschen, welche ein Roboter kaum nachzuahmen vermag. In Zeiten der Digitalisierung seien Kreativität, Zusammenarbeit und Partizipation gefragt. Der Mensch nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein. Hier könnte sich die Schweiz im internationalen Vergleich einen Vorteil verschaffen. Denn die Schweiz zeichnet sich durch viele gut gebildete Menschen aus, die durch Robotik nicht zu ersetzen sind.

Dass die Schweiz über die drei von Indset genannten Merkmale verfügt, wird letztlich durch das hervorragende Abschneiden sowohl beim GII als auch bei den Patentanmeldungen reflektiert. Das hohe Schweizer Innovationsniveau bietet auch Chancen, da hier die Rolle des Menschen von zentraler Wichtigkeit ist.

Der Mensch soll bei der vierten industriellen Revolution im Mittelpunkt stehen.

Hochschulen haben tragende Rolle inne

Nicht unterschätzen darf man dabei auch die Rolle der hiesigen Technischen Hochschulen, die sich mit den Besten der Welt messen können. Mit Forschungsschwerpunkten wie «Datenwissenschaft» und «Maschinelles Lernen» spielen sie bei der vierten industriellen Revolution eine tragende Rolle. Neben den renommierten Hochschulen sind aber auch die Schweizer Fachhochschulen ein wichtiger Innovationstreiber. Viele technische Studiengänge dieser Institute beschäftigen sich mit spezifischen Schwerpunkten und leisten in diesen Bereich einen entscheidenden Beitrag für die Forschung und Entwicklung. Die Studierenden werden zudem dank der engen Zusammenarbeit zwischen Lehre und Praxis optimal auf die Anforderungen des Berufslebens vorbereitet. In der Debatte zur Rolle des Menschen in der vierten industriellen Revolution ist dies ein eindrücklicher Anhaltspunkt dafür, dass das Innovationsniveau der Schweiz nicht nur technologisch, sondern auch menschlich vielversprechend ist. Denn wo Forschung betrieben wird, ist auch der Mensch immer ein Hauptakteur.

Schweiz als Hochburg der Innovation

Die Digitalisierung der Industrie bringt eine Präzisierung des Marktes und eine genauere Anpassung für den Kunden mit sich. Für die Innovationshochburg Schweiz eine gute Möglichkeit, ihren weltweiten Vorbildcharakter zu festigen. Als kleines Land ist es umso wichtiger, die Wünsche der Kunden erkennen und ausführen zu können. Nur so kann man mit grossen Industrienationen mithalten. Durch das weltweit führende Schweizer Innovationsniveau, die hier angesiedelten Forschungseinrichtungen und die zentrale Rolle des Menschen kann diese Präzisierung weiter verfeinert werden. Gemäss dem Management der Initiative «Industrie 2025» ist hierbei wichtig, dass die guten Ideen zur Implementierung der Digitalisierung in der Schweiz bleiben. Somit könnte die Schweiz ihren Vorbildcharakter stärken und die industrielle Revolution 4.0 als Chance nutzen, um sich als Standort in der digitalisierten Welt zu etablieren.

Text: Annick Länzlinger

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