glück das glück  pünktlichen trams
Editorial Erholung Gesundheit

Das Glück der pünktlichen Trams

09.03.2018
von SMA

Gewisse Dinge schätzt man erst so richtig, wenn sie nicht mehr sind. Solange das Tram nach Fahrplan fährt, schreit niemand vor Glück auf. Das gehört sich so und wird selbstverständlich vorausgesetzt. Aber wehe, es frieren Weichen ein, und wir müssen die letzten Meter zum Bahnhof zu Fuss gehen! Dann reagieren wir ungeduldig, empören uns, werden nervös. Eigentlich erstaunlich. Denn dass in diesem komplexen System nicht immer alle Räder rund laufen, sollte uns wenig überraschen.

Mit der Gesundheit ist das gar nicht so anders. Das System unseres Körpers ist ein Vielfaches komplexer und raffinierter als unser Verkehrssystem und reagiert noch empfindlicher auf Störungen. Und doch empfinden wir Gesundheit als Normalfall und oft als selbstverständlich. Bereits ein harmloser Schnupfen stört erheblich – und kleinste Beschwerden werden zum zentralen Tagesthema.

Was auf den ersten Blick nach Anstrengung und Mühsal klingt, kann tatsächlich befreiend wirken.

Es gibt 1001 Ratgeber und Vorschläge zu Gesundheitsförderung und Glück. Ausgewogene Ernährung, viel Bewegung, genügend Schlaf. Mit Freunden zusammen sitzen, geniessen, sich Zeit nehmen. Spielen und Lachen. Freude haben an dem, was man tut. Lautes Schreien oder leises Beten. Eine unendliche Liste, die, vom Zeitgeist beeinflusst, variiert.

Für mich gehört noch eine weitere Thematik dazu. Die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit. Auf der Liste stünde in diesem Zusammenhang Klarheit schaffen und ins Reine kommen. Einen Abschluss finden, die Sache abrunden, sein Testament verfassen. Was auf den ersten Blick nach Anstrengung und Mühsal klingt, kann tatsächlich befreiend wirken. Apropos wirken: Wer seine Gestaltungsmacht nutzt und in seinem Testament zum Beispiel eine gemeinnützige Organisation berücksichtigt, wirkt über den Tod hinaus. Das ist gesundheitsfördernd. Selbst wenn dabei nicht direkt an ein medizinisches Hilfswerk gedacht wird. Wer seinen Nachlass regelt, kann Erbstreit vermeiden. Sein Gewissen beruhigen. Alte Rechnungen begleichen. Oder schlichtweg aufräumen. Alles Dinge, die auch auf der Liste der Gesundheitstipps Platz haben.

Und zu guter Letzt gehört zum gesunden Leben das Quäntchen Glück, das jede gute Geschichte ausmacht – fein dosiert und zum richtigen Zeitpunkt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Glück, gute Gesundheit und ein fahrendes Tram.

Text Beatrice Gallin, Geschäftsführung MyHappyEnd

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Helfen die Heilmittel gegen Heuschnupfen wirklich?
Nächster Artikel Arthrose: Wer zögert, setzt die eigene Gesundheit aufs Spiel