elon musk so veränt elon musk unsere welt
Diversität Bildung Innovation Interview Porträt

So verändert Elon Musk unsere Welt

09.03.2018
von SMA

Elon Musk ist der Superunternehmer, der hinter Paypal, SpaceX und Tesla steht. Seine Ambitionen sind ehrgeizig. Unter anderem plant er ein enormes Raumfahrtprojekt, das Reisen zum Mars ermöglichen soll. Eines der Projekte, das unser Leben verändert hat, ist die Elektrifizierung der Automobilindustrie mit dem innovativen Automobilunternehmen Tesla an der Spitze.

Tesla wurde 2003 gegründet und hat seitdem die Automobilindustrie revolutioniert. Am Anfang haben wenige daran geglaubt, dass Elektroautos die Zukunft sind. Heutzutage haben fast alle Automarken der Welt ein eigenes Programm zur Entwicklung von Elektroautomodellen. Durch den elektrischen Antrieb von Autos vermindert Tesla die Nutzung fossiler Brennstoffe und das Auto kann stattdessen durch erneuerbare Solar- und Windenergie oder Wasserkraft aufgeladen werden. Man lädt die Batterie des Autos ganz einfach durch erneuerbare Energien auf und bekommt dadurch ein umweltfreundliches Auto.

Die teuerste Komponente in einem Elektroauto ist die Batterie. Durch den Aufbau gross angelegter Batteriefabriken, sogenannter Gigafactories, kann Tesla die Kosten senken. Teslas erste Gigafactory ist eine Lithium-Ionen-Akkumulatorfabrik, welche im Jahr 2017 mit der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien begonnen hat. Die erste Fabrik befindet sich in Reno, Nevada, in den USA, aber weitere sind in Planung. Die Gigafabriken haben ihren Namen erhalten, weil die gesamte Energiemenge, die jedes Jahr von allen Batterien produziert wird, auf mindestens 1 Gigawattstunde (GWh) geschätzt wird. Lithium-Ionen-Batterien sollen in der Fabrik in Massenproduktion hergestellt werden, was den Preis um circa 30 Prozent senken sollte. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zum Verkauf günstiger Elektroautos, sodass mehr Menschen es sich leisten können, ihr Benzinauto durch ein Elektroauto zu ersetzen. Die geplante Produktionsmenge an Lithium-Ionen-Batterien (berechnet in GWh) der Fabrik im Jahr 2020 soll die gesamte Produktionsmenge an Lithium-Batterien der ganzen Welt im Jahr 2013 übersteigen.

Tesla als Volks-Elektroauto

Teslas Projekt war erfolgreich und Elektroautos haben im letzten Jahr unter Autofahrern an Popularität gewonnen. Tesla Modell S ist laut Elbilsstatistik.se momentan das häufigste Elektroauto in Schweden. Leider waren Elektroautos bislang vergleichsweise teuer und konnten daher noch keine selbstverständliche Wahl für alle Konsumenten darstellen. Das aktuellste Tesla-Modell ist daher ein günstigeres Elektroauto. Tesla Modell 3 ist ein kleines Elektroauto und hat die Ambition, zum neuen Volks-Elektroauto zu werden. Nach der Markteinführung in den USA sind hunderttausende Vorreservierungen eingegangen. Doch die Produktion ist währenddessen auf ein Problem gestossen, welches zu Verspätungen geführt hat. Elon Musk hat selbst davon berichtet, wie frustrierend die alptraumhafte Produktionssituation war. Tesla wies dann im dritten Quartal 2017 den bisher grössten Quartalsverlust vor: ein Nettoverlust von 619,4 Millionen Dollar, der dem Flaschenhals in der Produktion des neuen Modell 3 zuzuschreiben ist. Elon Musk nahm die Schuld dafür auf sich.

«Letzten Endes ist es komplett unsere Schuld – und vor allem ist es meine Schuld», sagte er nach dem Bericht zu Fortune. Danach entschied er sich, in die Nähe der Gigafactory in Nevada umzuziehen, die das Modell 3 produziert, um die fortgesetzten Arbeiten daran übersehen zu können. Am Ende des letzten Jahres übergab Tesla die ersten Modelle 3 ihren neuen Besitzern. Eine Produktionsgeschwindigkeit von 5.000 Autos pro Woche wird bis zum Frühling angestrebt.

Er will vor seinem Tod die Reise der Menschheit zum Mars erleben und dort eine Stadt für eine Million Einwohner bauen.

Von Südafrika über Kanada in die USA

Elon Musk wurde 1971 in Pretoria in Südafrika geboren. Sein Vater war ein südafrikanischer Ingenieur und seine Mutter war ein kanadisches Model. Als die Eltern sich scheiden liessen, entschied sich Elon Musk dafür, grösstenteils bei seinem Vater in Südafrika zu leben. Schon als Kind begann er damit, sich Kenntnisse über Computerprogrammierung anzueignen. Als er 18 Jahre alt wurde, zog er nach Kanada um und studierte dort Physik und Nationalökonomie. Seine Studien führten ihn in die USA und zum Schluss nach Kalifornien, wo er mit der Investition in seine unternehmerischen Träume begann.

Nach vier Jahren, im Jahr 1999, verkaufte er das Unternehmen Zip2 an Compaq. Danach rief er das spätere PayPal ins Leben, welches Ebay im Jahr 2002 für 1,5 Milliarden Dollar ersteigerte. Elon Musk war zu dem Zeitpunkt mit Aktien von einem Wert von 165 Millionen Dollar der grösste Eigentümer des Unternehmens. Heute ist er Gründer und Geschäftsführer von Space X, Geschäftsführer und Produktentwickler von Tesla, Gründer und Geschäftsführer von Neuralink und Vorsitzender der Boring Company sowie Gründer und stellvertretender Vorsitzender von OpenAI.

Visionen für die Zukunft

Elon Musk ist ein Superunternehmer und eine Klasse für sich. Er nimmt eine ganzheitliche Perspektive bei der Entwicklung neuer Ideen und Unternehmen ein. Die Gigafactory, die zur Preissenkung neuer Tesla-Modelle und damit zur grösseren Verbreitung von Elektroautos beiträgt, ist nur ein Beispiel. Der Aufkauf von SolarCity ist ein weiteres. Durch die Herstellung moderner Solarpanels, die wie gewöhnliche Dachziegel aussehen, und die durch Sonnenenergie betrieben werden, sollen sich die Häuser und Haushalte der Zukunft komplett durch erneuerbare Energien selbst versorgen können. Der Strom soll selbstverständlich sogar für das Aufladen des Elektroautos ausreichen.

Aber die Visionen für die Zukunft hören hier noch nicht auf. Elon Musk strebt eine komplett neue Herangehensweise an die ganze Infrastruktur an. Im Moment entwickelt er Ideen für ein enormes Tunnelsystem unterhalb Los Angeles, welches allen Fahrzeugverkehr unter die Erde verlegen soll. Das Auto soll auf eine Plattform im Tunnel gestellt und mit Hochgeschwindigkeit transportiert werden. Dies soll auch die Zeit, die wir im Auto verbringen, reduzieren. In seinem TED-Talk «The future we are building – and boring» beschreibt er eine Zukunft, in der wir hoffentlich weniger Zeit in Verkehrsmitteln verbringen.

«Eines der Dinge, die der Seele heutzutage am meisten schaden, ist Verkehr. Er beeinflusst Menschen auf der ganzen Welt und nimmt zu viel Zeit in unserem Leben ein. Es ist scheusslich – vor allem in L.A», sagt er.

Technologie entwickelt sich nur weiter, wenn viele Menschen hart dafür arbeiten, um sie zu entwickeln.

Musk will hoch hinaus

Die Verbesserung unserer Lebensqualität und unserer Lebensumwelt auf der Erde durch effektivere Infrastruktur, selbstfahrende Elektroautos und Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien reicht noch nicht aus für Elon Musk. Sein Herz brennt am allermeisten für den Weltraum. Er will vor seinem Tod die Reise der Menschheit zum Mars erleben und dort eine Stadt für eine Million Einwohner bauen. Er plant ausgefallene Raumfähren und baut bereits funktionierende, wiederverwendbare Weltraumraketen. Obwohl Kritiker sagen, dass er seine Energien lieber darauf verwenden sollte, die Probleme der Erde zu lösen, anstatt sich in den Weltraum zu träumen, denkt Elon Musk, dass er zu mehr beitragen kann. Zu etwas, das ohne seine Innovationen vielleicht nicht möglich wäre.

Er denkt, dass der Übergang zu nachhaltigen Energien aufgrund der dringenden Notwendigkeit unvermeidlich ist. Die fossilen Brennstoffe sind endlich und zwingen die Menschheit daher zur Suche nach alternativen Energiequellen. Tesla beschleunigt eigentlich nur einen Prozess, der am Ende unvermeidlich ist. Aber es ist nicht unvermeidlich, dass die Menschheit eine Zivilisation auf mehreren Planeten wird. Der Trend ist, dass Innovationen, welche die Menschheit in den Weltraum befördern, eher abnehmen.

Neue Wege

«Viele glauben, dass Technologie sich die ganze Zeit weiterentwickelt und immer besser wird, aber das stimmt nicht. Technologie entwickelt sich nur weiter, wenn viele Menschen hart dafür arbeiten, um sie zu entwickeln. Anderenfalls wird sie eher schlechter – ein Beispiel sind die Pyramiden in Ägypten, bei denen wir uns nicht länger daran erinnern, wie sie erbaut wurden», sagte er in seinem TED-Talk «The future we are building – and boring».

Unabhängig von Elon Musks Plänen für den Weltraum beschreitet Tesla stets neue Wege auf der Erde. Die neuste Erweiterung der Tesla-Familie ist ein riesiger Elektrolastwagen, Tesla Semi. Er kann mit bis zu 36,3 Tonnen belastet werden und bringt bergaufwärts sogar bessere Leistung als seine dieselbetriebenen Konkurrenten. Ausserdem plant Tesla bereits einen neuen Personenkraftwagen, Modell Y, bei dem es sich um einen kompakten Geländewagen handelt. Für diesen werden die Erfahrungen aus der Produktion des Modell 3 genutzt und ein Erfolg wird erwartet, obwohl bisher nur ein kurzes Vorschaubild herausgegeben wurde.

Bild: Tesla

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Daniel Daeniker: «Man muss nicht alles gleich regulieren»
Nächster Artikel Robert Rudolph: Wir sind auf dem richtigen Weg in die digitale Zukunft