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eHealth: Die Revolution im Gesundheitswesen

01.07.2018
von Katharina Haberling

Die Digitalisierung sämtlicher Bereiche ist in unserem Zeitalter schon längst angekommen. Egal ob in der Wirtschaft oder in der Gesellschaft. Auch das Gesundheitswesen schreitet beim Thema Digitalisierung mit grossen Schritten voran. Vorhang auf für eHealth.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen mag in der Schweiz wohl erst zu 39 Prozent vollzogen sein. Das zumindest belegt eine Untersuchung des Health Tech Clusters Switzerland im Rahmen der Studie «digital.swiss». Selbstverständlich ist da noch Luft nach oben. Doch es werden bereits wichtige Massnahmen bezüglich dieses Themas in Angriff genommen. So arbeitet die «ehealthsuisse», eine Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen daran, das Schweizer Gesundheitswesen in der Digitalisierung voranzutreiben.

eHealth

Mit der Einführung des eHealth-Systems vergangenen Jahres startete in der Schweiz die Revolution im Gesundheitswesen. eHealth beschreibt die Zusammenfassung aller elektronischen Gesundheitsdienste. Elektronische Mittel optimieren damit künftig Abläufe im Gesundheitswesen und stellen eine Vernetzung aller Beteiligten sicher. eHealth hat zum Ziel, dass die Menschen in der Schweiz künftig digital kompetent sind und verantwortungsbewusst mit digitalen Daten umgehen können. Wie bereits eingangs erwähnt, steckt die Digitalisierung im Schweizer Gesundheitswesen noch in den Kinderschuhen und hat sich noch nicht komplett durchgesetzt. Auch im internationalen Vergleich fällt die Schweiz im Gesundheitswesen noch etwas zurück im Gegensatz zu anderen Ländern wie beispielsweise Skandinavien. Dennoch wächst der Umsatz mit digitalen Lösungen im Gesundheitsbereich stetig. eHealth stellt dabei einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar.

Viele Chancen durch eHealth

Das System des eHealth hat für mehrere Beteiligte Vorteile und einen positiven Nutzen: für Patienten, für die Behandlungsteams und Leistungserbringer. Zum einen erfolgt eine qualitative Verbesserung der Behandlungen von Ärzten und Assistenten. Ein grosses Plus für alle Beteiligten ist vor allem die Interoperabilität, die Austauschbarkeit von Daten. Dies war der eigentliche Auslöser für die Einführung von eHealth. Und nicht nur breite Kreise profitieren davon, sondern auch die Investoren. Für Patienten birgt eHealth weniger Risiko für fachliche Fehler und Neuverschreibungen eines Medikaments erfolgen auf einfacherem Weg als bisher. Vor allem aber sparen Patienten Kosten, da weniger Untersuchungen und Spital- sowie Arztbesuche durch das eHealth-System notwendig sind. Das System minimiert ausserdem klinische Risiken und verringert Risiken bezüglich wichtiger Entscheidungen in der Patientenbehandlung. Bessere Kommunikation ermöglicht effizientere Teamarbeit, da alle Verantwortlichen auf die Daten zugreifen können.

Das EPD soll im Frühjahr 2020 in allen Regionen der Schweiz verfügbar sein, vor allem Spitäler müssen dieses System bis dato einführen.

Der Erlös von Krankenakten in Papierform

Dass eHealth so viel positiven Nutzen mitbringt, liegt auch an der künftigen Behandlung von Patientendaten in elektronischer Form. Die Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) gewährleistet Klienten eine bessere Behandlungsqualität und mehr Patientensicherheit. Beim EPD handelt es sich um eine Ansammlung persönlicher Dokumente mit Informationen der Patienten, welche die Gesundheit betreffen. Die Daten sind über eine sichere Internetverbindung abrufbar, sowohl vom Kunden als auch von den Gesundheitsfachpersonen. Dabei bestimmt der Behandelnde selbst, welche Dokumente von wem und wann eingesehen werden dürfen. Das EPD soll im Frühjahr 2020 in allen Regionen der Schweiz verfügbar sein, vor allem Spitäler müssen dieses System bis dato einführen. Dazu erfolgt eine Einführung einheitlicher Systeme, die miteinander verknüpft sind und reibungslos miteinander kommunizieren können. Der Aufbau des EPDs wird eng vom Bund und dem Steuerungsausschuss von «ehealthsuisse» verfolgt, so dass bei eventuellen Verzögerungen eine schnelle Reaktion möglich ist.

Medizinische Messungen dank mobiler Geräte

Einen weiteren Schritt, und vor allem eine Besonderheit, stellt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens mHealth dar. Dabei geht es darum, elektronische Gesundheitsdienste mit mobilen Geräten wie Mobiltelefonen, Patientenüberwachungsgeräten oder persönlichen digitalen Assistenten (PDA) zu kombinieren. Gesundheitsrelevante Daten von mobilen medizinischen Geräten und von sogenannten «Wearables» wie Fitnessarmbändern sollen auch für das elektronische Patientendossier (EPD) verfügbar sein. Wichtig dabei ist, zwischen den verschiedenen mHealth-Anwendungen zu unterscheiden. Erstere sind als Medizinprodukte einzustufen, da sie potenzielle Risiken bei Menschen messen. Deswegen ist die Anforderung an die Qualität der Daten entsprechend höher. Bei Wearables, die sich auf den Gesundheits- und Fitnessmarkt fokussieren, steht der medizinische Wert nicht im Vordergrund.

Eine bedeutende Rolle bei mHealth spielt auch die Interoperabilität. Bei einigen Anwendungen fehlen gewisse Standards, da sie vernetzte mHealth-Lösungen oder die Verbindung zu einem ePatientendossier vermeiden. Momentan wird noch an der Ausarbeitung des Systems gearbeitet, es hat sich aber bereits neben eHealth zu einem eigenständigen Bereich entwickelt.

Setzen sich die Einführung des EPDs im eHealth-Bereich sowie mHealth erst einmal durch, stehen der Digitalisierung im Gesundheitswesen viele weitere Türen offen, die eine noch reibungslosere Zusammenarbeit von Spitälern, Arztpraxen, Apotheken und Versicherungen sicherstellen.

Text: Katharina Haberling

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