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Wie Wohnen im Alter zur Dolce Vita führt

01.07.2018
von Sara Schild

Die Bevölkerung wird immer älter. Bereits 2035 wird jede vierte Person gemäss Bundesamt für Statistik über 65 Jahre alt sein. Durch Einrichtungen und Wohnangeboten für betagte Bürger punktet die Schweiz mit vielen alltagserleichternden Angeboten. Besonders für das Wohnen im Alter gibt es schon heute verschiedene, individuelle Modelle, welche die perfekte Wohnsituation garantieren.

Die Liste der möglichen Angebote rund um Alterswohnformen ist lang – von Apartments mit vereinfachten Zugangsmöglichkeiten bis hin zu Einrichtungen mit bereitgestellter Betreuung. Wohnen im Alter ist vielfältig.

Zuhause mit gewissen Vorzügen

Möchte man in den eigenen vier Wänden alt werden, braucht es vermutlich einige Anpassungen, um den Alltag zu erleichtern. Dabei ist fast alles einbaubar, was man als Hilfestellung im Alter braucht. Hat man Mühe, die Stockwerke bis zur eigenen Wohnung zu erklimmen, bieten Treppenlifte die entsprechende Unterstützung und Notrufsysteme steigern die Sicherheit. Sollten solche Installationen nicht ausreichen, helfen diverse Dienstleistungen im Alltag weiter. In der Gemeinde Horgen am Zürichsee wurde dazu ein Projekt lanciert, das eine möglichst nahe und persönliche Hilfeleistung gewährleisten soll. Die «Siedlungs- und Wohnassistenz», bestehend aus drei Angestellten und der Anlaufstelle «Alter und Gesundheit» der Gemeinde Horgen unterstützt die Seniorinnen und Senioren und steht bei Fragen über das Älterwerden zur Verfügung.

Alle für einen

Seit acht Jahren leistet das Projekt der Siedlungs- und Wohnassistenz nun Unterstützung in der Gemeinde Horgen, wobei das Prinzip der sorgenden Gemeinschaft schon um einiges länger existiert und funktioniert. Mitarbeitende kümmern sich dabei besonders um Alltagstätigkeiten, welche durch das hohe Alter schwieriger zu bewältigen sind. Ziel ist es, dass die Bewohner möglichst lang in ihrem Eigenheim bleiben können. Besonders an ein Erfolgserlebnis mag sich Rebekka Casillo, langjährige Mitarbeiterin der Wohn- und Siedlungsassistenz, besonders gut erinnern. Ein Wohnblock sollte saniert werden und zahlreiche Seniorinnen und Senioren, welche teilweise über 40 Jahre darin gelebt hatten, mussten sich eine neue Wohnung suchen. «Es konnte für alle Seniorinnen und Senioren eine Lösung gefunden werden. Im ersten Moment waren die Bewohner verzweifelt und unter Druck gestellt. Umso grösser war danach die Erleichterung», erinnert sie sich zurück. Wünscht man sich im Alter noch mehr Gesellschaft, ist man besonders in Wohngemeinschaften gut aufgehoben.

Den Lebensabend mit Gleichgesinnten geniessen

Wer sagt, dass Wohngemeinschaften nur für junge Leute geeignet sind? Im Gemeinschaftsraum kocht und ist man zusammen während man über die Erlebnisse des Tages plaudert. Die Arbeitsteilung erfordert zwar Disziplin, das gemeinsame Leben garantiert aber gleichzeitig Abwechslung und ständige Unterhaltung. Wie bei normalen WGs sind die Inserate für betagte Personen in Internet aufgeschaltet. Unter der Webseite wohnform50plus.ch bietet Pro Senectute den Austausch für Projekte, Ideen und Angebote für ein gemeinsames Wohnprojekt. Für diejenigen, welche sich doch ein wenig mehr Privatsphäre sichern wollen, wird mit dem Mehrgenerationenhaus eine WG im anderen Sinne angeboten. Im Gegensatz zu den WGs sind Personen unterschiedlichen Alters in den jeweiligen Stockwerken verteilt.

Das durchmischte Haus

«Für einander da sein» lautet das Konzept in der Wohnform, in welcher man die Wohnung für sich alleine hat, sich aber auch unter andere Leute mischen kann. Das Zusammenleben von Jung und Alt erleichtert sich durch gegenseitige Hilfeleistungen. Während Einkäufe beispielsweise vom Studenten aus der Nachbarschaft übernommen werden, wird im Gegenzug die eigene Katze während der Ferienzeit mit Futter versorgt. Die gemeinsame Hilfestellung setzt eine hohe Sozialkompetenz voraus, verspricht aber handkehrum umso schönere Freundschaften. So trifft man nicht weit von der eigenen Haustür entfernt stets Nachbarn an und kann sich über die neusten Begebenheiten im Haus unterhalten. Ganz nach dem Motto: gemeinsam statt einsam.

Text: Sara Schild

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