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Im Wandel der Zeit – Bildung in der Finanzbranche

13.08.2018
von Ishan Ilangakoon

Eine Aus- und Weiterbildung im Bankenwesen ist nach wie vor beliebt – trotz der Finanzkrise von 2008. Doch auch diese Branche bleibt von der Digitalisierung nicht verschont. «Fokus Geld & Vorsorge» stellt den Leserinnen und Lesern mit Blick in die Zukunft Ausbildungsklassiker und neue Möglichkeiten vor.

Gemäss dem «EY Bankenbarometer 2018» gehen 70 Prozent der Banken davon aus, dass die Rekrutierung von talentierten und jungen Fachkräften in Zukunft schwieriger wird. Vor allem Regionalbanken bangen gemäss Ernst & Young um Talente. Die Finanzbranche wird  immer digitaler und hat einen Einfluss auf alle Branchen. Fachkräfte bildet man immer spezialisierter aus, um den Wandel zu berücksichtigen. «Alle Berufsbilder werden durch neue, komplexere und anspruchsvollere Berufsbilder ersetzt», bestätigt der Bankenbarometer.

Die Ausbildung auf der Bank

Viele vor der Ausbildung stehende Teenager entscheiden sich immer noch für den Berufseinstieg bei einem Finanzinstitut. Zehn Jahre nach der Finanzkrise sind diese Ausbildungsstellen beliebt wie eh und je. Dies bestätigt auch Tanja Selk, Berufs- und Laufbahnberaterin beim Laufbahnzentrum der Stadt Zürich. «Wenn sich Schülerinnen und Schüler für den Beruf der Kauffrau, respektive des Kaufmannes interessieren, so ist die Branche seit Jahren die beliebteste. Der Stellenwert und vor allem das Image einer Bank geniessen nach wie vor hohe Attraktivität. Erhält man eine Lehrstelle, so ist dies mit einem gewissen Stolz verbunden. Da die Anforderungen mitunter eine der höchsten bei den KV-Lehrstellen sind».

Aus Sicht der Berufs- und Laufbahnberaterin bietet die Bankbranche gute Einstiegsmöglichkeiten für entsprechend interessierte junge Menschen. «Eine Bankausbildung erscheint nach wie vor – sowohl von der Praxis als auch von der schulischen Ausbildung her – als fundierte Grundausbildung, sei es im Rahmen einer beruflichen Grundbildung oder von Einstiegsprogrammen für Mittelschul- und Hochschulabsolventen».

Aus Sicht der Berufs- und Laufbahnberaterin bietet die Bankbranche gute Einstiegsmöglichkeiten für entsprechend interessierte junge Menschen.

«Banking and Finance»

Nach der Ausbildung bleiben die wenigsten lange im gelernten Beruf – Frau und Mann bilden sich weiter. Der Klassiker unter den Studiengängen in der Finanzbranche ist weiterhin «Banking and Finance». Wer in der Wirtschaft Fuss fassen will und dies erst noch in dem Bereich, in welchem sich das Geld bewegt, kann an den Schweizer Universitäten und Fachhochschulen eine solche Ausbildung starten. Dabei sind eine gymnasiale Maturität oder Berufsmaturität essentielle Aufnahmekriterien, um an einen der Studiengänge zu gelangen. Nebst den praxisbezogenen Fachhochschulen bieten zusätzlich Höhere Fachschulen den gleichnamigen Studiengang an. Bei diesen Ausbildungen wird auf den Bezug zur Wissenschaft grösstenteils verzichtet und der Unterricht findet praxisnah statt. Solche HF-Abschlüsse eignen sich vor allem für Menschen, welche bereits in der Finanzbranche arbeiten und sich dementsprechend weiterbilden möchten.

MAS und CAS im Bereich Digital Banking

Wir sind im Digitalisierungszeitalter angekommen und dies hat Auswirkungen auf jeden Wirtschaftssektor. Traut man den Quellen, welche Blockchain als eine revolutionäre Technologie darstellen, dann steht die Finanzbranche womöglich vor einem grösseren Wandel. Bildungsinstitute haben bereits heute auf die Digitalisierung reagiert und bieten neue Studiengänge an. So z.B. in Form eines Certificate of Advanced Studies (CAS) im Bereich Digital Banking und Digital Finance. Diese praxisorientierten, berufsbegleitenden Weiterbildungen sind geeignet für Leute, welche bereits eine Weiterbildung absolviert haben, im Besitz eines Bachelor-Diploms sind und Berufserfahrung vorweisen können. Angebote, sich dieses theoretische Wissen anzueignen, findet man z.B. an Fachhochschulen in Zürich und Zug. Für Interessierte besteht zudem die Möglichkeit das digitale Wissen durch einen Master of Advanced Studies (MAS) zu Themen wie Digital Business/ Business Intelligence u.Ä. zu erweitern.

Zukunft bei der Bank

Trotz der anhaltenden Digitalisierung erlebt die Menschheit keine vollständige Revolution des Sektors. Die Branche ändert sich und es werden weiter neue Aus- und Weiterbildungsangebote geschaffen. Die Veränderungen in der Branche und die damit verbundenen Chancen und Risiken sind gemäss Tanja Selk schon länger spürbar in den Laufbahnberatungen: «Diverse Banktätigkeiten wurden standardisiert, automatisiert und ausgelagert. Dies hat unter anderem auch zur Folge, dass die Komplexität der Aufgaben, die Erwartungen an die Arbeitsleistung und an die Flexibilität stetig steigen. Dies veranlasst die einen zu einer beruflichen Neuorientierung. Andere wiederum fühlen sich von den neu entstehenden interessanten und anspruchsvollen Funktionen der Branche angezogen.»

Ob Digitalisierung, Blockchain oder wie auch immer die neuen Veränderungen heissen. Wichtig ist es für die Beteiligten am Ball zu bleiben und den Wandel der Zeit nicht zu verpassen.

Text: Ishan Ilangakoon

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