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Wohlergehen von der Schale bis zum Kern

25.01.2019
von Saina Riess

Schönheit wird sowohl durch die Pflege und Wertschätzung des Äusseren verkörpert, als auch vom Innern mit einem gesunden Körper. Wie der Mann diese beiden Faktoren verbindet und zu einem strahlenden Erscheinungsbild wird und was der Begriff Spornosexuell damit zu tun hat.

Der Begriff metrosexuell schwirrt seit einiger Zeit in den Medien herum und zeigt eine neue Art der Ästhetik des Mannes. Mitte der 90-er Jahre vereinte der Journalist Mark Simpson die zwei Begriffe heterosexuell und metropolitan zu einem neuen Trendwort; metrosexuell. Im Jahre 2004 stand der Begriff erstmal im Rechtschreibeduden.

Die beiden Fussballlegenden David Beckham und Christiano Ronaldo machen es vor. Die Gesichtspflege, Intimrasur, Friseurbesuche und auch die Maniküre sind nicht mehr nur auf die Eitelkeit der Frau zu beschränken. Metrosexuelle sind Zielgruppe von Kosmetik- und Pflegeprodukten. Häufig investieren sie viel Zeit und Geld Ihr Aussehen. Der Lifestyle beschreibt sich als: schwul leben, heterosexuell lieben. Diese weibliche Seite auszuleben, war etwas ganz Neues. Die Gesellschaft war verwirrt. Ist ein Mann homosexuell orientiert, wenn er sich überdurchschnittlich pflegt und seine Eitelkeit präsentiert?

Der Lifestyle beschreibt sich als: schwul leben, heterosexuell lieben.

Diese Verwirrung hat sich in den vergangenen Jahren gelegt. Denn rund ein Drittel der Männer, behaupten mittlerweile von sich, metrosexuell zu sein oder zumindest, sich in einigen Aspekten darin wiederzuerkennen.

Der Wandel zu spornosexuell

Die weibliche Seite des Mannes, sich metrosexuell auszudrücken, hat sich nun weiterentwickelt. Mark Simpson bringt den neuen Begriff «spornosexuell» in die Medien. Er beschreibt es, als ein neuer Typus Mann. Statt sich mit den neusten Kleidertrends oder verschieden Pflegeprodukten zu beschäftigen, konzentriert sich der spornosexuelle Mann extrem auf den Körper. Der Begriff stammt aus den Wörtern Sport und Porno. Dieser Mann wünscht sich, durch seine Muskeln begehrt zu werden. Dementsprechend möchten die Männer den Fokus durch extremes Training nur auf den eigenen Körper legen. Die Fitnessstudios und Personal Trainer sind begehrter denn je. Ebenso wie die Frau, will auch der spornosexuelle Mann bewundert werden.

Das Outfit oder passende Accessoire spielen dabei nur noch eine kleine Rolle. Simpson bezeichnet neu auch David Beckham als Spornosexuellen. Der Fussballstar verkörpert die Eitelkeit in einer H&M Kampagne, in der David nur in Unterwäsche gekleidet seinen durchtrainierten Body präsentiert.

Der Fussballstar verkörpert die Eitelkeit in einer H&M Kampagne, in der David nur in Unterwäsche gekleidet seinen durchtrainierten Body präsentiert.

Gesundheitliche Vorsorge für den Mann

Abgesehen von der äusserlichen Schönheit, darf auch die Gesundheit nicht vernachlässigt werden. Denn Schönheit kommt ebenso durch Vitalität und Gesundheit zur Geltung.

Studien zeigen, dass 80 Prozent der Frauen auf eine gesunde Ernährung achten, jedoch nur 60 Prozent der Männer sich bewusst gesund ernähren.  Zur Folge leiden mehr Männer als Frauen an Übergewicht und Fettleibigkeit.

Die meist verbreiteten Krebserkrankungen bei Männern sind Prostatakrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs. Diese Erkrankungen werden durch übermässigen Alkoholkonsum und Zigarettenmissbrauch gefördert. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Zahl der Hautkrebsfälle in Europa verdoppelt. Um diese Krankheiten zu vermeiden oder im Frühstadium zu erkennen, empfehlen sich regelmässige Vorsorgeuntersuche.

Hautkrebs-Screening ab 35 Jahren

Krankenkassen übernehmen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening. Diese Untersuchung dient der Erkennung von Hautkrebsvorstufen. Der Dermatologe sieht sich die gesamte Haut des Körpers an und untersucht optisch die Schleimhäute.

Urologische Untersuchung ab 45 Jahren

Der Urologe testet die Geschlechtsorgane und die Prostata auf eine mögliche Krebserkrankung. Auch die Lymphknoten in der Leiste werden gründlich abgetastet. «Es ist wichtig, dass die Männer vor der Untersuchung eingehend über die Vorsorge und deren möglichen Folgen aufgeklärt werden und auch Nebenerkrankungen berücksichtigt werden bei der Entscheidung, eine Vorsorgeuntersuchung zu machen», erklärt Dr. med. Thomas Hermanns, Facharzt für Urologie im Universitätsspital Zürich. «Im Rahmen der Krebsvorsorge kann dann auch untersucht werden ob eine gutartige Vergrösserung der Prostata vorliegt, die zu Blasenentleerungsstörungen führen kann und die zweite häufige Prostataerkrankung des Mannes darstellt.»

Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren

Zur Verfügung stehen Darmspiegelung und ein Stuhltest auf unsichtbares Blut im Stuhl. Die Darmspiegelung wird alle zehn von einem Facharzt für Magendarmkrankheiten gemacht, während der Hausharzt den zweijährlichen Stuhltest direkt anbietet. In der Schweiz werden die Untersuchungen vom 50. bis bis zum 69. Lebensjahr von der Krankenkasse übernommen.

Gesundheit beginnt früh

Kontrollen auf Geschlechtskrankheiten sowie das Abtasten der Hoden, sollte man in jungen Jahren jährlich einplanen.

Einige Männer nehmen Anzeichen einer Erkrankung oder Vorsorgeuntersuchungen nicht besonders ernst. In den Köpfen vieler Männer besteht noch die Überzeugung, es sei ein Zeichen von Schwäche, zum Arzt zu gehen und würde somit nicht männlich wirken.

Dennoch ist es sehr wichtig für die Gesundheit, seinen Körper ernst zu nehmen und diese von der Krankenkasse angebotene Vorsorgeuntersuchungen für sich zu nutzen.

Text Saina Riess

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