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Der Megatrend Gesundheit

30.08.2019
von Chantal Somogyi

Ob Wellnessangebot, der Kauf von biologischen Produkten oder der Gang ins Fitnessstudio: Menschen fragen sich vermehrt, was ihrem Körper guttut und was nicht. Denn einen gesunden Lebensstil zu führen, ist mittlerweile sehr wichtig geworden. Gesundheit ist im Trend.

Unter dem Begriff «Gesundheit» versteht man den Zustand des körperlichen und geistigen Wohlbefindens. Doch ab wann gilt ein Mensch als «gesund»? Petra Schmitz ist Ayurveda-Therapeutin. Sie stellt klar: «Es gibt nicht den einen gesunden Lebensstil, denn der sollte für jeden ganzheitlich und individuell betrachtet werden.» Zu den Aspekten eines gesunden Lebensstils gehören: eine ausgewogene regionale oder biologische Ernährung, das Trinken von ausreichend, reinem Wasser, genügend Schlaf, regelmässige Bewegung, das Vermeiden von Stresssituationen sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance. Menschen möchten bewusst gesünder leben. Sie fühlen sich dann bereichert und erfolgreich. Zudem wollen sie dazu beitragen, dass auch Freunde und Familie einem gesunden Lebensstil folgen. Es geht nicht mehr nur um das Vorbeugen von Krankheiten, sondern auch darum, die geistige und körperliche Gesundheit in Einklang zu bringen. Man verzichtet auf stark zuckerhaltige Lebensmittel, Alkohol oder Fertiggerichte. Dadurch steigt die Nachfrage nach gesundheitsfördernden Produkten und Aktivitäten.

Gesundheitstrends erfreuen sich zunehmender Beliebtheit

Ernährung, Sport, Meditation, Fastenkuren und vieles mehr – die aktuellen Food- und Fitnesstrends beeinflussen immer mehr Menschen und werden vermehrt nachgefragt. Zudem wird auf Geräte und Apps zurückgegriffen, um den Gesundheitszustand regelmässig zu prüfen. Mithilfe des Smartphones ist es heutzutage möglich, den Blutdruck, die Herzfrequenz oder den Kalorienverbrauch augenblicklich zu prüfen. Man möchte verantwortungsvoll den Gesundheitszustand im Griff behalten. Von dieser Situation ist auch zukünftig auszugehen und es entsteht ein «gesünderes» Gesamtbild. Die Bemühungen beziehen sich dabei nicht nur auf körperliche Aspekte, sondern auch auf das geistige Wohlergehen. Mehrere Studien haben ergeben, dass ein zufriedener Mensch bessere Chancen hat, ein gesunder Mensch zu sein. «Jeder ist selbst für sein Glück und das eigene Wohlbefinden verantwortlich», bringt die Ayurveda-Therapeutin zum Ausdruck.

Statistisch gesehen werden Frauen älter als Männer. Denn Frauen nehmen ihr persönliches Befinden sensibler wahr und suchen eher den gesunden Lebensstil für sich und die Familie.

Ein stärkeres Bewusstsein für die Gesundheit

Der Mensch wird immer älter und die Gesundheitskosten steigen erheblich. Die Gesundheit wird als wichtiges Gut gesehen und will gepflegt werden. Petra Schmitz betont: «Man sollte sie jedoch nicht als Statussymbol betrachten, sondern als eine Lebensphilosophie.» Eine gewisse Selbstverantwortung und das Bewusstsein für das persönliche Wohlergehen haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Umwelt- und stressbedingte Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Dies ist vielen Menschen bewusst geworden.

Die Wahrnehmung der Gesundheit von Mann und Frau

Statistisch gesehen werden Frauen älter als Männer. Denn Frauen nehmen ihr persönliches Befinden sensibler wahr und suchen eher den gesunden Lebensstil für sich und die Familie. Gemäss der Ayurveda-Therapeutin zeigt sich dies auch in der Nachfrage für alternative Heilmethoden. Davon profitieren dann auch die Familienväter. Berufliche Anforderungen prägen jedoch das Verhalten von Männern. Aufgrund von Stress und Zeitmangel verlieren sie den gesunden Lebensstil oft aus den Augen. «Männer suchen den Ausgleich dann eher im Sport, paradoxerweise oft auch im Extremsport. Dies wirkt nicht unbedingt entspannend oder ausgleichend», fügt Petra Schmitz hinzu.

Verschiedene Einflüsse

Gemäss Petra Schmitz haben Medien, eine permanente Verfügbarkeit, finanzielle Mittel, Mobilität und Unabhängigkeit eine gesunde Lebensweise über die Jahre hinweg beeinflusst. Medien und soziale Netzwerke sowie Werbung wirken sich besonders stark auf das Verhalten der Menschen aus, indem sie Trends setzen. «Soziale Medien haben durch eine permanente Verfügbarkeit und ihr Daten- und Zielgruppenwissen einen sehr grossen Einfluss auf die Gesundheit», erklärt Petra Schmitz. Denn hierbei liegt der Fokus vor allem auf einer jüngeren Zielgruppe. Die sozialen Medien sprechen die Zielgruppe direkt an und lenken sie in eine bestimmte Richtung. Doch dieser Einfluss führe zu einer falschen Auffassung, was «gut für einen» und per Definition gesund sei, meint Petra Schmitz. Man habe verlernt, auf das Bauchgefühl zu hören und liesse sich zu sehr von aussen beeinflussen.

Über Ayurveda.

Ayurveda ist eine traditionelle indische Heilkunst. Körper, Geist und Seele werden in Einklang gebracht. Dieses ganzheitliche Lebensprinzip kann zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Die Ernährungslehre, Massage- und Reinigungstechniken, die Pflanzenheilkunde und eine spirituelle Yogapraxis sind zentrale Elemente der indischen Heilkunst.

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