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Nachhaltig bauen mit Holz

19.09.2019
von SMA

Bauen mit Holz ist energie- und klimapolitisch sinnvoll. Kurze Transportwege sprechen besonders für unser hiesiges Holz. Dieses wächst in unseren Wäldern im Überfluss heran, wird umweltschonend geerntet und im Inland in höchster Qualität verarbeitet.

Was Holz unter einem ökologischen Blickwinkel vor allem auszeichnet: Es wächst nach und wird in Kreislaufwirtschaft verwendet. Denn die Ressource Wald erfährt in der Schweiz unter einer international vorbildlichen Forstgesetzgebung eine verantwortungsvolle Nutzung.

Wald bedeckt bei uns rund ein Drittel des Landes. Jedes Jahr wachsen darin gegen zehn Millionen Kubikmeter Holz nach. Demgegenüber liegt im selben Zeitraum im langjährigen Mittel eine Ernte von nur etwa fünf Millionen Kubikmeter. Es wächst auch bei vermehrter Holznutzung regelmässig mehr Holz nach, als wir aus den Wäldern holen.

Die holzwirtschaftliche Nutzung, für die ein beachtliches Potential also noch gar nicht ausgeschöpft ist, verjüngt und stärkt den Wald, indem sie den gesündesten und kräftigsten Bäumen den Boden bereitet und dem Jungwuchs Raum und Licht verschafft. Sie erhält den Forst so für künftige Generationen.

Dem Klimawandel mit Holz begegnen

Jeder Baum hat die Fähigkeit, Kohlendioxid aufzunehmen und Kohlenstoff zu binden. Das hat angesichts des Klimawandels enorme Bedeutung. Unser bewirtschafteter Wald absorbiert Jahr für Jahr etwa zehn Prozent der gesamtschweizerischen CO2-Emissionen. Er produziert mit einer Tonne davon mehr als einen Kubikmeter Holz und speichert darin zusätzlich gegen 2800 kWh Sonnenenergie. Je besser wir den Wald pflegen und bewirtschaften, desto besser geht es dem Klima. Denn nachhaltig genutzte Wirtschaftswälder sind CO2-Senken.

Doch nicht nur in den Bäumen im Wald, sondern auch in verbautem Holz wird CO2 gespeichert und bleibt der Atmosphäre für Jahrzehnte, manchmal sogar für Jahrhunderte, entzogen. Holz, das in langlebige Produkte wie Häuser verwandelt wird, fixiert Kohlenstoff auf Dauer. Bauen mit Schweizer Holz und die Bevorzugung von Holz und Holzwerkstoffen für Innenausbau, Möbel und Bodenbeläge sind deshalb effiziente Massnahmen im Dienste des Klimaschutzes.

Der nachhaltigste Nutzen aus der Holzverwendung im Bauwesen besteht aber im Ersatz konventioneller Baustoffe. Generell benötigt die Herstellung der meisten Holzprodukte markant weniger Energie als die Fertigung anderer gängiger Baumaterialien. Dadurch sinkt der Ausstoss von Treibhausgasen erheblich. Verwertet man das anfallende Restholz konsequent thermisch, spart jeder zusätzlich verbrauchte Kubikmeter fester Holzmasse im Bauwesen in der Schweiz rund eine Tonne Kohlendioxid ein.

Energieeffizienz: Holz macht’s vor

Die Verwendung von Holz reduziert den Anteil grauer Energie in einem Bau, denn die Produktion des Rohstoffs Holz übernimmt die «Solarfabrik Wald» und verbraucht nicht eigens Energie wie die Herstellung anderer Materialien.

Wenn der Rohstoff lokal gewonnen, verarbeitet und verbaut wird, sind die Transportwege von Holz besonders kurz. Dies bedeutet einen weiteren Pluspunkt hinsichtlich Grauenergie. Das spricht für die vermehrte Nutzung unseres in Fülle nachwachsenden hiesigen Holzes.

Im Übrigen ist der Holzbau führend bei der Umsetzung zukunftsweisender Standards wie Minergie, Minergie-P und Minergie-A. Holz ist schliesslich mit seiner geringen Wärmeleitfähigkeit schon von Natur aus für eine positive Energiebilanz besorgt. Es ist daher auch unter dem Fokus Energieeffizienz höchst sinnvoll, unser Holz vermehrt zu nutzen und damit energieintensive konventionelle Baumaterialien zu ersetzen.

Nachhaltigkeit: bei Holz mit Nachweis

Das Material Holz ist führend im Nachweis seiner Nachhaltigkeitsleistungen. Zertifizierungssysteme wie PEFC und FSC bürgen weltweit für die umweltverträgliche Herkunft des Rohstoffs und die Kontrolle seiner Gewinnung und Veredelung bis zum Endprodukt. Mehr als die halbe Waldfläche unseres Landes trägt ein solches Ökozertifikat. Aus der zertifizierten Fläche stammen fast 70 Prozent des bei uns genutzten Holzes.

Der Schweizer Ursprung garantiert bei Holz eine in jeder Hinsicht einwandfreie Produktion aufgrund der hier herrschenden waldgesetzlichen Standards. Sie sind mustergültig und ermöglichen es unseren Forstbetrieben, ohne Weiteres eine Zertifizierung nach den grossen, international anerkannten Systemen zu bestehen. Hiesiges Holz erkennt man auf einen Blick: am Label Schweizer Holz.

Generell benötigt die Herstellung der meisten Holzprodukte markant weniger Energie als die Fertigung anderer gängiger Baumaterialien.

Arbeit und Verdienst im ganzen Land

Die soziale und ökonomische Komponente der Nachhaltigkeit von Holz sind neben den Blitzlichtern der Ökologie nicht zu vergessen. Die Wald- und Holzbranche ist wie die meisten anderen Zweige der Schweizer Wirtschaft eine vorwiegend von kleinen und mittleren Unternehmen geprägte Branche.

Die Holz-Wertschöpfungskette unseres Landes bietet (gezählt ohne die Herstellung von Papier und Karton) um die 80 000 Arbeitsplätze. Vor allem in den Randregionen ist die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs enorm, bietet er doch Arbeit und Verdienst auch dort, wo der Dienstleistungssektor weniger ausgeprägt ist.

Aus dem Rohstoff Holz, den die Natur im Wald bereitstellt, entsteht eine Vielfalt an Halbfabrikaten und Endprodukten: Bretter und Balken, grossformatige Massivholzplatten, Furniere, Sperrholz, Span- und Faserplatten, Brettschichtholz, fixfertige Geschossdecken, Türen, Fenster, Parkett, Möbel, Spielsachen und Farbstifte, Musikinstrumente, Zahnstocher, Zündhölzer, Paletten, Kisten, Holzwolle, Papier und Karton, Pfähle und Masten, Gartenzäune und vieles mehr.

Die Menge der Verarbeitungsschritte beim Bauen mit Holz vom Rohstoff bis zu den unzähligen Endprodukten eröffnet ein breites Spektrum an Berufen rund um Holz. Das bedeutet nicht zuletzt auch viele tausend spannende Lehrstellen: Weil Holz heute ein High-Tech-Produkt ist, braucht die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft junge Leute mit Geschick und Köpfchen, die mit ihrer Arbeit wachsen wollen.

Text Michael Meuter, Lignum Bild TIMBATEC

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