self storage self storage: so den vielfältige anforungen erfüllt
Immobilien Lifestyle Wohnen

Self Storage: So werden vielfältige Anforderungen erfüllt

16.10.2019
von Antonia Vogler

Die (auch kurzfristig) mietbaren Lagerräume, die Privatpersonen nutzen können, wenn die Kapazitäten des Estrichs und des Kellers ausgeschöpft sind, erfreuen sich in der Schweiz immer höherer Beliebtheit. Aber auch geschäftliche Betriebe könnten bald verstärkt auf den Geschmack kommen: eine Bestandesaufnahme.

Das Konzept «Self Storage» kommt ursprünglich aus den USA. Dort besitzt fast jede/r Zweite/r einen dieser Lagerräume. Mittlerweile sind die Lagerräume in Hallen beziehungsweise sogar an urbanen Lagen jedoch längst in der Schweiz angelangt. Spätestens die amerikanische Sendung «Storage Wars», die auch «Pro7 Maxx» ausstrahlt, hat das Konzept hierzulande geläufig gemacht. Bei dieser Sendung versteigert man Self-Storage-Lagerräume mitsamt Inventar, da die die Mieter die Mieten nicht beglichen haben. Solche Versteigerungen sind in der Schweiz rechtlich nur eingeschränkt erlaubt und mit grossen Aufwänden verbunden. Hierzulande versucht man eher, möglichst lange eine bilaterale Lösung mit der Kundschaft zu finden. Wenn schlussendlich keine andere Option offenbleibt, so verkauft man einzelne Gegenstände zum Marktpreis. Persönliche Dokumente werden von seriösen Anbietern jedoch aufbewahrt und bei Nachfrage an den Besitzer oder die Besitzerin ausgehändigt.

Hohe Anforderungen 

Die Anbieter in der Schweiz stellen individuelle Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt. Je nach Wunsch variieren zum Beispiel die Grössen der Räumlichkeiten. Die Infrastruktur muss zusätzlich den Gegenständen, welche gelagert werden, gerecht werden. Somit werden die Räume bei temperaturempfindlichen Eigenschaften entsprechend geheizt. Self-Storage-Anbieter bedienen teilweise auch Geschäftskunden (rund 20 Prozent gemäss Angabe eines Self-Storage-Unternehmens) – in diesem Fall ist ohnehin klar, dass die Erwartungen hoch sind.

Prof. Dr. Ruile, der Präsident des Vereins «Netzwerk Logistik Schweiz» und Dozent der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit Spezialgebiet «Supply Chain Management», führt aus: «Das Niveau der Serviceleistungen, das heute in der professionellen Logistik angeboten wird – gerade das der grossen Anbieter –, prägt den gesamten Markt und alle, die in diesem Bereich Fuss fassen wollen. Man erwartet Transparenz und Sauberkeit. Das hängt auch von den Produkten ab: Beispielsweise bei Medizinprodukten sind die Anforderungen ziemlich hoch». Auch Self Storage muss perfekte Lagerbedingungen bieten. Denn darin liegt der Mehrwert gegenüber anderen Verstauungsmöglichkeiten.

Zusätzliches Potenzial für Self Storage?

Es fällt auf, dass sowohl Self-Storage-Anbieter als auch die betriebliche Logistik im Allgemeinen vor ähnlichen Herausforderungen stehen: «Es herrscht Platzmangel und es gibt kaum noch Reserven und kaum noch Orte, wo Lagerräume errichtet werden könnten. Das führt zu einem riesigen Problem», beschreibt Prof. Dr. Ruile die momentane Situation und schliesst nicht aus, dass solche Engpässe zukünftig private und geschäftliche Lagerräume vermehrt miteinander verschmelzen lässt. Zuweilen nutzen geschäftliche Kunden Self Storage vor allem in Nischenbereichen. Manchmal lagern Grosskunden Nischenprodukte in Self-Storage-Räumlichkeiten; beispielsweise eine Special Edition oder ein saisonales Produkt. Kleine Werkstätten und Start Ups sind hingegen häufige Geschäftskunden von Self-Storage-Dienstleistungen.

Self Storage und Shared Warehousing

Wie gross das geschäftliche Potenzial für Self Storage tatsächlich in Zukunft wachsen wird, steht noch in den Sternen. Derzeit nutzen Firmen eine zusätzliche Lagerungsmöglichkeit, welche dem Mangel an Lagerhallen entgegenwirkt. Gemeint ist das «Shared Warehousing»: «So können Handelsfirmen, die ihre Lagerinfrastruktur nicht voll auslasten, den freien Platz über eine Plattform anderen Firmen anbieten», erklärt Prof. Dr. Ruile.

So viel steht jedoch fest: Für viele Privatkunden ist und bleibt Self Storage auch in Zukunft unabdingbar, etwa aufgrund von Lebensveränderungen, wenn man zum Beispiel plötzlich aus der Wohnung raus muss und einen Platz für seine Möbel braucht oder einfach nur, weil zusätzlicher Wohnraum sehr gelegen kommt.

Einen weiteren Beitrag zu Self Storage gibt es hier.

Text: Antonia Vogler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Zum Wohnen gibt es keine Alternativen
Nächster Artikel Sicher zu Hause im Smart Home