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Mit Wellness die Wechselwirkung von Körper und Geist pflegen

30.11.2019
von SMA

Wellness liegt nicht nur im Trend, sondern fördert auch die physische und psychische Gesundheit. Eine entspannende Massage kann ebenso wertvoll sein wie eine kosmetische Behandlung oder eine Meditation. Nicht jeder Mensch benötigt schliesslich dieselben Dinge für sein Wohlbefinden – doch jeder sollte etwas dafür tun.

Das Wort «Wellness» ist aus dem Englischen entlehnt und bedeutet so viel wie «Wohlbefinden» oder «Wohlfühlen». Der Begriff ist indes nicht eindeutig definiert und umfasst viele verschiedene Ansätze. Im 17. Jahrhundert tauchte er erstmals im Oxford English Dictionary auf, ihn damals mit mit «gute Gesundheit» übersetzte. In den 1970er Jahren verwendete man Wellness als Bezeichnung für ganzheitliche Gesundheitsmodelle, die im Auftrag der US-amerikanischen Regierung zur Bekämpfung des Kostenwachstums im Gesundheitswesen entwickelt wurden.

Heute kommt der Begriff geradezu inflationär vor und ist insbesondere in der Werbung ein beliebtes Schlagwort: Vom Müsli über das Mineralwasser bis hin zur esoterischen Behandlung bringen wir alles Mögliche mit Wellness in Verbindung. In einem engeren Sinne lässt sich Wellness aber als Oberbegriff für verschiedene Behandlungen, Methoden und Programme verstehen, die als Hauptziel die Harmonie von Körper und Geist erreichen wollen. Dazu gehören etwa Programme zur bewussten Ernährung und Bewegung, aber auch aktive Entspannungsmethoden wie autogenes Training und Meditation sowie passive wie Massagen oder Saunabesuche. Ein weiterer Bereich ist die Körperpflege, beispielsweise mit kosmetischen Behandlungen.

Das ganzheitliche System

Nachdem die Wissenschaft Körper und Geist lange Zeit als zwei unabhängige Systeme betrachtete, weiss man heute, dass sich diese beiden Sphären sehr wohl gegenseitig beeinflussen. Sandra Schild-Wahlen, Expertin für Wellness und Gesundheitsförderung, konkretisiert: «Unser Organismus ist ein ganzheitliches System, das ineinander vernetzt ist. Der Körper beeinflusst die Psyche und umgekehrt. Was wir denken und fühlen, hat eine Entsprechung im Körper». Diese gegenseitige Vernetzung sei beispielsweise daran erkennbar, dass ein Mensch bei bestimmten Körperhaltungen bestimmte Emotionen spüre.

Nachdem die Wissenschaft Körper und Geist lange Zeit als zwei unabhängige Systeme betrachtete, weiss man heute, dass sich diese beiden Sphären sehr wohl gegenseitig beeinflussen.

In diesem Bereich wurde in den letzten Jahren viel geforscht. Gewisse Resultate dürften selbst für Experten eine Überraschung gewesen sein. Der Einfluss der geistigen Verfassung auf den Körper kann sich beispielsweise beim Schmerzempfinden oder beim Heilungsverlauf manifestieren. Psychische Probleme sind aber auch ein Risikofaktor für Erkrankungen. Bekannt ist, dass Stress im Alltag das Immunsystem schwächt und dadurch den Körper anfälliger macht für Viren und Bakterien. «Der Spannungszustand der Seele überträgt sich auf die Muskulatur und auf das gesamte Immunsystem sowie die Stoffwechselprozesse», erklärt Gesundheitsexpertin Schild-Wahlen. Ausserdem hat eine US-amerikanischen Studie nachgewiesen, dass Menschen mit Depressionen verglichen mit psychisch gesunden Menschen ein um 45 Prozent höheres Risiko haben, einen Schlaganfall zu erleiden.

Der Körper lenkt den Geist

Umgekehrt hat aber die Befindlichkeit des Körpers einen starken Einfluss auf die Psyche. Wer einen Schlaganfall erleidet, hat zum Beispiel ein hohes Risiko, an einer Depression zu erkranken. Aktuelle Untersuchungen zeigen zudem, dass biochemische Prozesse in Organen das geistige Wohlbefinden beeinflussen. Sie können Emotionen hervorrufen, die Menschen aus dem Gleichgewicht bringen und zu psychischen Erkrankungen führen. Auch Fehlfunktionen der Schilddrüse oder eine Zahnwurzelentzündung können ähnliche Symptome wie eine psychische Krankheit hervorrufen. Oft ist es in solchen Fällen schwierig, die korrekte Ursache für das Leiden zu diagnostizieren.

Wellness als Vorsorge

Umso wichtiger ist es, mit präventiven Massnahmen einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken. Eine Massage zum Beispiel löst Spannungszustände in der Muskulatur, was einen unmittelbaren Einfluss auf die Psyche hat. Wer während der Massage die Augen schliesst, regt ausserdem den Parasympathikus an. Dieser setzt daraufhin im Körper gewisse Hormone frei. Expertin Schild-Wahlen erläutert: «Das führt dazu, dass der Blutdruck und der Spannungszustand der Muskulatur sich senken, gleichzeitig vertieft und verlangsamt sich die Atmung.» Eine Massage entspannt also in mehrfacher Hinsicht.

Ein Heilbad wiederum wirkt über die Haut: Sie regt die Durchblutung an und aktiviert das Immunsystem. Zudem beeinflusse ein Bad den Spannungszustand der Muskulatur und verändere die neuronalen Vorgänge, beispielsweise im limbischen System, ergänzt Sandra Schild-Wahlen. «Das limbische System ist eine (evolutionär gesehen) alte Funktionseinheit in unserem Gehirn, das Emotionen bildet und Endorphine ausschüttet. Die Endorphine wiederum haben einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden.»

Tipps für erfolgreiches Entspannen

Wellness ist indes nicht gleich Wellness. Es gilt einige wichtige Aspekte zu beachten, damit das Wohlbefinden und die Gesundheit auch wirklich gestärkt werden. Massagen etwa sollten gut ausgebildete Fachkräften durchführen. Heilbäder und andere Anwendungen wiederum müssen auf die Bedürfnisse des Einzelnen ausgerichtet werden, denn nicht jede Methode passt zu jedem. Das Raumklima und das Raumambiente spielen ebenfalls eine sehr grosse Rolle, um alle positiven Auswirkungen einer Wellnesskur ausschöpfen zu können, ist Sandra Schild-Wahlen überzeugt. Wertvoll sei zudem, wenn daneben noch Entspannungskurse, mentales Training oder Yoga angeboten werden. Die Expertin weist abschliessend darauf hin, dass richtiges Wellnessen ein Lernprozess sei und man sich genug Zeit nehmen müsse. «Sonst ist auch Wellness nicht mehr als ein weiterer stressiger Termin in unserem sowieso schon überfüllten Alltag.»

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