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Gesundheit Wohnen

Luftverschmutzung im Haushalt

18.03.2020
von Fatima Di Pane

Staub, Schimmel und chemische Stoffe in Produkten verschmutzen die Luft in unseren vier Wänden. Was die Konsequenzen sind und was wir dagegen unternehmen können. 

Das Wissen um Luftverschmutzung ist mittlerweile im kollektiven Bewusstsein angekommen. Jedoch wird diese grösstenteils mit «Ausdünstungen» des Verkehrs in Verbindung gebracht. Während es natürlich der Wahrheit entspricht, dass Autoabgase und dergleichen zur Luftverschmutzung beitragen, sind sie bei weitem nicht die alleinigen Übeltäter. Mittlerweile finden wir die grössten Schmutzfinken in den eigenen vier Wänden. Durchschnittlich verbringen wir 90 Prozent unserer Zeit drinnen, etwa 14 Stunden davon in unserem Zuhause. Infolgedessen ist die Innenluft, die wir atmen, nicht mehr frisch, da sie durch die Schadstoffe in den vier Wänden verschmutzt ist.

Ein Schmutzcocktail

Unsere Häuser sind mit fortschreitender Technik immer besser isoliert. Dies vermittelt den Eindruck, dass wir Schadstoffe aussperren; dem ist aber nicht so. Vielfach schliessen wir Schadstoffe ein und kreieren einen Cocktail aus schmutziger Luft. Doch woher kommen diese Schadstoffe?

Die Schadstoffquellen sind vielfältig. Unter anderem finden sich in Putzmitteln einige schädliche Stoffe, wie beispielsweise Tenside, Salmiak und Alkohol. Diese belasten die Raumluft massiv und folglich auch die Atemwege. Eine Studie der Universität Bergen konnte feststellen, dass die Lungenfunktion bei Personen, die regelmässig putzten, beeinträchtigt war. Auslöser sind die schädlichen Dämpfe diverser Putzmittel.

Schimmel und Gift

Beim Kochen, ob mit Gas- oder Elektroherd, können ebenfalls Stoffe wie Kohlenmonoxid und Formaldehyd in die Luft gelangen. Erhöhte Feuchtigkeitsproduktion und falsches Lüften können im Haus zu Schimmelbefall führen. Auch Duftkerzen, herkömmlicher Hausstaub und Zigarettenrauch tragen zur Verschmutzung bei. Dies bringt eine Vielzahl von Gesundheitsrisiken mit sich.

Ein besonderes Problem für Allergiker stellen Hausstaubmilben dar. Bei ihnen handelt es sich um kleine Spinnentierchen, die mit blossem Auge nicht sichtbar sind. Die kleinen Viecher leben in unseren Matratzen, Sofas und Vorhängen und ernähren sich von Hautschuppen. Für die meisten Menschen stellen Hausstaubmilben kein Problem dar, doch fünf Prozent der Bevölkerung reagiert allergisch. Dies äussert sich in Bindehautentzündungen, Ekzemen, Schnupfen und gelegentlich auch Asthma. Bei den bisher genannten Faktoren handelt es sich keineswegs um eine komplette Liste. Weitere Elemente, von Duftkerzen bis Deodorant und Nagellack, tragen ebenfalls zur hauseigenen Luftverschmutzung bei.

Ernste Konsequenzen

Die Verschmutzung des heimischen Raumklimas hat eine Vielzahl an gesundheitlichen Folgen. Kurzfristig führt verschmutzte Luft zu Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen und Müdigkeit. Auf lange Frist sind die Konsequenzen jedoch um einiges ernster: Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen sowie Krebs sind mögliche Konsequenzen der heimischen Luftverschmutzung. Eine Vielzahl von Stoffen ist derweil noch nicht genau getestet. Somit ist nicht bekannt, wie sie sich auf den menschlichen Körper langfristig auswirken. Auch sind Allergiker, Kinder sowie betagte Menschen anfälliger auf die schädlichen Einflüsse verschmutzter Luft.

Die gute Nachricht ist, dass sich die Luftverschmutzung in einigen simplen Schritten verringern lässt. Ein erster Schritt zur Prävention ist tägliches Lüften. Somit zirkuliert die Luft und Schadstoffe können nach draussen gelangen. Auch wirkt das Lüften der Schimmelbildung entgegen. Frische Luft ist zudem förderlich für das Wohlbefinden, wirkt Kopfschmerzen entgegen und vertreibt Müdigkeit. Ein Nachteil des Lüften ist, dass so leider auch Schadstoffe wie Pollen in den Haushalt gelangen können. Diese lassen sich aber beispielsweise durch einen Luftreiniger neutralisieren.

Um Schadstoffen den Garaus zu machen, ist wöchentliches Staubsaugen ebenfalls Pflicht. Leintücher und Duvetbezüge sollte man wöchentlich waschen.

Wie die Luft zum Atmen

Wer dem Problem effizient an den Kragen gehen will, investiert in einen Luftreiniger. Er entfernt Schadstoffe und sorgt für ein gutes Klima. Auch störende Gerüche werden dadurch neutralisiert. Die modernen Geräte erkennen mit ihren Sensoren Schadstoffe sofort und eliminieren diese. Dank effektiven Algorithmen sind diese Luftreiniger in der Lage, die Qualität des Raumklimas zu bestimmen und korrekte Handlungsweisen einzusetzen. Beim Kauf eines Luftreinigers sollte darauf geachtet werden, dass dieser um einen HEPA-Filer verfügt. Diese sind besonders effektiv, wenn es darum geht ultra-feine Partikel wie Pollen, Staub oder Schimmel zu neutralisieren. Speziell Allergiker und Asthmatiker profitieren stark davon und können ihre Gesundheit, sowie ihr Lebensgefühl verbessern.

Produkte überprüfen

Es ist auch lohnenswert, ein wachsames Auge auf die regelmässig verwendeten Produkte zu werfen. Dies schliesst Deodorants, Duftsprays, Putzmittel und Duftkerzen mit ein. Eine kurze Online-Suche oder die App codecheck informieren über schädliche Inhaltsstoffe in Produkten. Die betroffenen Produkte werden am besten ersetzt. Zahlreiche Hersteller, die auf Natürlichkeit und Gesundheit setzen, bieten geeignete Produkte aller Art an.

Viele Menschen lassen nie ein Workout ausfallen und ernähren sich sehr gesund. Es wird Zeit, dass wir uns genauso bewusst um die Qualität unserer Atemluft kümmern. Und zwar nicht nur unserer Gesundheit zuliebe, sondern auch derer unserer Kinder, Partner und Haustiere. Wir atmen alle dieselbe Luft. Sorgen wir also dafür, dass es gesunde Luft ist.

Text Fatima Di Pane

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