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Digitalisierung Editorial IT

Jetzt ist es jeder und jedem klar!

31.08.2020
von SMA

Christian Hunziker Geschäftsführer swissICT

Christian Hunziker, Geschäftsführer swissICT

 

Anno dazumal – im Februar 2020. Mit diesem Begriff wurden üblicherweise Zeitabschnitte bezeichnet, die schon lange zurück liegen. Aber dieses Jahr ist das anders. Alle Pläne und Prioritäten, die im Januar und Februar definiert wurden, sind seit Mitte März zur Makulatur verkommen. Für drei Monate war nichts mehr wie vorher. Das Einkaufsverhalten oder die sozialen Interaktionen oder für viele auch der Arbeitsort waren anders. Komplett anders! Und da dieser Wechsel so abrupt und umfassend war, sollten wir die Pläne und Prioritäten, die vor März galten, mit dem Begriff «Anno dazumal» ablegen.

Totgesagte leben länger

Als wir im November letzten Jahres den «Digital Economy Award» durchgeführt haben, kamen einige Personen auf mich zu. Sie fragten, ob wir das «Unwort» der Digitalisierung nicht langsam vermeiden könnten. Viele waren der Meinung, dass jetzt wirklich alle verstanden hätten, dass wir im 21. Jahrhundert angekommen seien und die Digitalisierung und die digitale Transformation bereits jeden Arbeitsplatz und jede Unternehmung verändert hätte. Und doch: Als es darum ging, innert weniger Tage den Arbeitsplatz wirklich flexibel zu gestalten und die Prozesse auf die neuen Vorschriften sowie das Geschäftsmodell auf eine Welt mit «Social Distancing» anzupassen, kamen bei vielen Hektik und eine lange Pendenzenliste auf. Schon totgesagte Themen wie Mobility oder Unified Communication & Collaboration bekamen plötzlich höchste Priorität. Dazu gesellten sich Herausforderungen wie die Sicherheit oder Netzwerklösungen und -kapazitäten. Und so manche wären froh gewesen, wenn sie auch die Bandbreite eines 5G-Netzes bereits hätten nutzen können an ihrem neuen Arbeitsplatz – dem Homeoffice.

Das Bewusstsein, dass wir jederzeit gewappnet sein müssen, unsere Prozesse neuen Rahmenbedingungen anzupassen, bleibt. Christian Hunziker, Geschäftsführer swissICT

Und jetzt?

Viele sind unterdessen wieder an ihren klassischen Arbeitsplatz zurückgekehrt. Und doch: Der Wunsch nach Homeoffice hat zugenommen. Das Bewusstsein, dass wir jederzeit gewappnet sein müssen, unsere Prozesse neuen Rahmenbedingungen anzupassen, die Interaktion mit Kunden neu gestalten zu dürfen und dass die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen flexibler sein kann, bleibt.

Daher bin ich sicher, dass es jetzt jeder Entscheiderin klar wurde, dass die Digitalisierung von Prozessen und Infrastrukturen sowie die digitale Transformation von Organisationen, Firmen und Geschäftsmodellen nicht schon vorbei ist, sondern gerade erst angefangen hat.

Konkret – und mit Bezug zu den aus verschiedenen Reifegradmodellen erarbeiteten sieben Dimensionen, die wir im Digital Excellence Checkup einsetzen, einer Befragung der gesamten Schweizer Wirtschaft durch einen Selbsttest für Firmen und Organisationen – gilt es folgende Aspekte in enger Kooperation zwischen den Geschäftsorganisationen und den IT-Abteilungen gemeinsam anzugehen: Strategie und Transformationsmanagement, Unternehmens- und Führungskultur sowie Innovationsmanagement und auf funktionaler Ebene Customer Experience, Prozessautomatisierung, Daten- und die ICT-Kompetenz. Letzteres als Überbegriff für Aspekte wie IT-/Cybersecurity, Mobility, Cloud Computing und Modern Workplace.

Setzen wir also gemeinsam die richtigen Prioritäten für eine erfolgreiche Schweizer Wirtschaft, werfen die Pläne und Prioritäten von «Anno dazumal» weg und nehmen uns der Digitalisierung und der digitalen Transformation nochmals richtig an.

Text Christian Hunziker, Geschäftsführer swissICT

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