schweizer flagge in den bergen
Editorial Schweiz Wirtschaft

Felix Addor: Swissness – jetzt erst recht!

27.08.2020
von SMA

<strong>Felix Addor</strong>, Stellvertretender Direktor des Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE)

Felix Addor, Stellvertretender Direktor des Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE)

Der Sommertag verspricht sonnig zu werden im bernischen Emmental. Noch in der morgendlichen Dunkelheit belädt Bäuerin Studer den Lieferwagen mit der zerbrechlichen Fracht ihrer gefiederten Produzentinnen. Denn es geht wie jeden Samstag auf den «Märit» in Bern. Die Legehennen gackern in der biozertifizierten Freilandhaltungsanlage, als wüssten sie um die Gunst der Eierabnehmer in der Stadt.

Bäuerin Studer erinnert sich an die Wochen im vergangenen Frühling, als es den beliebten Wochenmarkt auf dem Bundesplatz und in den Gassen der Altstadt plötzlich nicht mehr gab. Corona aka Covid-19 ist damals im helvetischen Alltag angekommen, als der Bundesrat mit einer neuen Verordnung das öffentliche Leben für einige Wochen massiv einschränkte. Auch der «Märit» musste, wie sämtliche nicht lebensnotwendigen Geschäfte und Dienstleistungen, per sofort schliessen.

Regionalprodukte erleben Boom

Auf einen Schlag änderte sich somit alles für Bäuerin Studer und viele andere Unternehmerinnen und Unternehmer. Denn ihre Hühner legten munter weiterhin Eier und auf diesen Verdienst ist ihr Betrieb angewiesen. Schnell zeigte sich jedoch, dass die Kundinnen und Kunden ihre Produkte nach wie vor nicht missen wollen. Im Gegenteil: Die Nachfrage stieg sogar. Es schien, als sei angesichts einer weltweiten Bedrohung der Wunsch der Konsumentinnen und Konsumenten nach Regionalem und Lokalem noch grösser geworden. Ein Trend, der bereits durch die Klimadiskussion verstärkt wurde – Regionalprodukte erlebten einen regelrechten Boom. Nebst ihren Eiern verkauft Bäuerin Studer vor allem auch Vertrauen und Transparenz.

Swiss Power

Einige ihrer Kunden waren es denn auch, die Bäuerin Studer in kurzer Zeit halfen, einen Webshop aufzubauen. Dank viel Kreativität und Engagement von zahlreichen weiteren Anbietern mussten die Konsumentinnen und Konsumenten auch während des Lockdown nicht vollständig auf den «Märit» verzichten. Viele Standbetreibende belieferten sie ab sofort mit Gemüse-, Früchte- oder Wochenboxen, boten einen Heim-Lieferservice an oder verkauften ihre Produkte direkt ab Hof. Der Laden lief auch digital gut. Denn hohe Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit, Nachhaltigkeit und Spitzenqualität sind Werte, die gefragter sind denn je. Sie stehen für die «Marke Schweiz» und verleihen unserem Land «Swiss Power» in der Coronakrise und darüber hinaus.

Ein weiteres Editorial vom Autor lesen Sie hier.

Text Felix Addor, stellvertretender Direktor des Eidgenössischen Institut für geistiges Eigentum (IGE)

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