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«Grünes» Gold

25.11.2020
von SMA

Dieses Jahr geht aus vielen Gründen in die Geschichte ein, die die meisten von uns vermutlich lieber vergessen möchten. Es gibt jedoch ein Thema, von dem wir glauben – und hoffen –, dass es weiter an Dynamik gewinnt: Nachhaltigkeit. 

Nima Pouyan Head of Switzerland & Liechtenstein, ETF Business Development, Invesco Asset Management (Schweiz) AG, Zürich.

Nima Pouyan, Head of Switzerland & Liechtenstein, ETF Business Development, Invesco Asset Management (Schweiz) AG, Zürich.

Im Bereich des Anlagengeschäfts zum Beispiel wurden ETFs, mit denen Anleger ihre Einstellungen zu wichtigen ESG-Themen zum Ausdruck bringen können, über das ganze Jahr hinweg stark nachgefragt. Ethisch motivierte Investoren beschränken ihr Interesse nicht mehr nur auf die Aktien in ihrem Portfolio. Daher wirft dieser Artikel einen Blick auf aktuelle Bestrebungen, die Nachhaltigkeit von Gold zu verbessern.

Angesichts der Komplexität des Goldmarkts überrascht es nicht, dass an dem langwierigen Prozess von Erschliessung, Abbau, Transport, Veredelung, Kauf und Verkauf und schliesslich Recycling zahlreiche Akteure beteiligt sind. Das stellt die Industrie vor grosse Herausforderungen, schliesslich soll die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmassnahmen entlang der gesamten Kette gewährleistet werden. Stärkere Regulierung, der Einsatz von Best Practices und das aktive Engagement der Investoren können hier zu einem langfristigen Umdenken beitragen.

Potenzial überprüfen

Zu Beginn des Prozesses, noch bevor man das Gold abbauen kann, muss man den zukünftigen Minenstandort auf sein wirtschaftliches Potenzial überprüfen. Das kann Jahre dauern, ist aber ein unerlässlicher Schritt, da eine Mine häufig viele Jahrzehnte lang in Betrieb bleibt. In weniger entwickelten Ländern muss die Bergbaugesellschaft oftmals zunächst die nötige Infrastruktur errichten, die eine Nutzung der Mine über deren gesamte Lebensdauer überhaupt erst ermöglicht. Hier können mit dem Bau von Schulen, Wohnungen, medizinischen Einrichtungen und Verkehrs- bzw. Transportsystemen wichtige und dauerhafte sozioökonomische Verbesserungen erzielt werden.

Aktive Investoren wie Invesco können ihren Einfluss auf Bergbaugesellschaften, an denen sie Anteile halten, geltend machen. Mit Unterstützung des ESG-Teams arbeiten die Portfoliomanager gemeinsam mit den betreffenden Unternehmen daran, ESG-Risiken zu identifizieren. Vor allem solche mit besonderer Relevanz für die Bergbauindustrie. Sie stellen fest, welche Gegenmassnahmen von der Geschäftsführung ergriffen werden. Diese Kombination von Regulierung und Einflussnahme durch Investoren gibt Impulse für Veränderungen, nicht nur in der Führung der Unternehmen, sondern auch in ihrer Auswirkung auf die Regionen, in denen sie tätig sind, und auf die Umwelt – ein besonders wichtiges Thema für alle, deren Geschäftsmodell auf der Verwertung natürlicher Rohstoffe beruht.

Die Veredelung als weiterer wichtiger Schritt

Die Veredelung ist ein weiterer wichtiger Schritt. Die London Bullion Market Association (LBMA) hat einen Leitfaden für Raffinerien (Responsible Gold Guidance) veröffentlicht. Dieser sieht strenge Kontrollen vor, um gegen Geldwäsche, die Finanzierung terroristischer Netzwerke und die Missachtung von Menschenrechten vorzugehen. Seit Januar 2012 muss jede von der LBMA für die Produktion von London-Good-Delivery-Goldbarren akkreditierte Raffinerie diesen Leitfaden umsetzen. Dieser sieht strikte Kontrollen, ein jährliches Audit sowie die Offenlegung ihrer Berichte vor.

Die London Good Delivery Barren in Anlagequalität werden zur Unterlegung von börsengehandelten physischen Goldprodukten mit dem Ziel eingesetzt, Investoren an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben zu lassen. Die starke Regulierung des Anlagengeschäfts und der dadurch entstehende Druck auf die Raffinerien, Best Practices einzusetzen und die Herkunft ihres Rohmaterials zu überprüfen, tragen nachweislich zu einer ethischeren Goldbeschaffung bei. So veröffentlicht Invesco beispielsweise jeden Tag eine Liste aller Goldbarren auf dem Konto ihres ETFs. Alle Barren wurden 2012 oder später geprägt und entsprechen damit den Vorgaben der Responsible Gold Guidance der LBMA.

Gold bietet vielen Anlegern eine gute Möglichkeit zur Diversifizierung ihres Portfolios. Dank der laufenden Bemühungen, das Edelmetall zu einem «grüneren» Produkt zu machen, haben Anleger nun etwas mehr Gewissheit, dass ihr Portfolio auch ihren ethischen Überzeugungen gerecht wird.

http://etf.invesco.com

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