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Digitalisierung Sponsored Innovation

Wie eine fühlbare Tastatur die Digitalisierung demokratisiert

25.11.2020
von SMA

Marcel Roesch erfand eine Smartphone-Tastatur für Sehschwache und gründete mit Hilfe von Swisscom und Getkickbox sein eigenes Startup. Der Weg von der rohen Idee bis zur Massenproduktion.

«Schliesse für einen Moment die Augen und versuche mit deinem Smartphone, eine Nachricht zu tippen. Das dauert ewig.» Marcel Roesch erklärt ein offensichtliches Problem, das aber lange ungelöst blieb. Dem Startup-Gründer und Chef des Filmteams von Swisscom, seit frühester Kindheit fast blind, ist die Bedienung des Touchkeyboards mit dem Sprachassistenten schlicht zu langsam. Und wer will schon Geschäftsmails oder Liebesnachrichten im Zug diktieren?

Es ging um mehr als nur praktische Nachteile im Alltag. Die digitale Welt orientiert sich zunehmend an Smartphones und Marcel Roesch fürchtete, den Anschluss zu verlieren. Er wollte sich selber und anderen in derselben Situation helfen. Und er hatte die Idee: eine fühlbare Tastatur für Smartphones.

help2type ist die erste mobile, kompakte, haptisch-taktile Tastatur für Apple und Android.

Marcel bewarb sich beim Swisscom-eigenen Intrapreneurship Programm Getkickbox. Dieses gibt Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre eigene Idee zu validieren und voranzutreiben. Seine Leidenschaft und das Bedürfnis, ein reales, alltägliches Problem zu lösen, kamen gut an. Getkickbox lotste ihn vom rohen Konzept bis zur Massenproduktion eines Produktes, das die Menschen heute kaufen, weil es ihnen hilft, an der Digitalisierung teilzuhaben. Als ob das nicht genug wäre, gewann er diesen November auch noch den dritten Platz an der Swiss Innovation Challenge. Der Weg zu diesem Erfolg war aber ein Prozess, der sich alles andere als geradlinig gestaltete.

Mit «Trial and Error» zum Prototypen

Als erste Lektion auf seinem Weg beschreibt Marcel die Einsicht, dass man gewisse Dinge einfach ausprobieren muss, ohne sich zu viel Gedanken zu machen. Dazu braucht es den Mut, Risiken einzugehen.

Zweitens sei es wichtig, mit möglichst vielen Leuten über die eigenen Ideen und Herausforderungen zu sprechen. Und zwar wirklich zu sprechen, nicht einfach Emails auszutauschen. Manchmal waren es nicht Experten, die ihm weiterhalfen, sondern jemand, von dem er es nicht erwartet hätte.

Als schwierigste Herausforderung beschreibt Marcel den Moment, als sie den Chefingenieur trafen, der für ihren Prototyp verantwortlich war. Die Tastatur sah zwar toll aus, aber ihre ursprünglich geplante Eingabemethode war instabil und verminderte die Qualität des Produktes. Sie mussten ein zentrales Element der Idee aufgeben und komplett neu überarbeiten, und das war schmerzhaft – aber notwendig.

Marcelhelp2type: die erste Tastatur für Smartphones

Nach gut zwei Jahren ist es aber so weit: help2type ist die erste mobile, kompakte, haptisch-taktile Tastatur für Apple und Android. Sie verbindet über Bluetooth und lässt sich mit einem Uhrband-System und Magneten flexibel an jedem Smartphone befestigen. Die Tastatur erlaubt Menschen mit Seheinschränkung, sicher und schnell zu tippen, sich mitzuteilen und zur digitalen Gesellschaft dazuzugehören

Seit einigen Wochen sind die Tastaturen in Massenproduktion und für 229 CHF erhältlich. help2type wickelt derzeit die erste Welle der Bestellungen ab und sammelt Kundenfeedback, um daraus in naher Zukunft Version 2.0 des Produktes zu entwickeln. Die Zielgruppe soll von Menschen mit Seheinschränkung und Sehschwäche auf Senioren ausgedehnt werden. Auch bei den Märkten sollen nächstes Jahr nach Deutschland und Österreich das restliche Europa und die USA dazukommen.

Getkickbox für interne Innovation

Marcel konnte durch die Unterstützung des Corporate Responsibility Teams von Swisscom und Getkickbox ein eigenes Startup gründen und erlebte die Evolution seiner eigenen Idee in der Vorstellung bis zu einem Produkt, das Menschen im Alltag hilft. Um die effektive Arbeit hat natürlich kein Weg herumgeführt. Aber das Kickbox Programm habe ihm wertvolle Unterstützung geboten.

Das Innovationsprogramm Getkickbox entstand bei Swisscom. Es ermöglicht Mitarbeitenden, eigene Ideen in einem strukturierten Prozess dezentral zu validieren, so bei Swisscom bereits über 500 Mal geschehen. Mitarbeitende implementierten über 15 Projekte in Bereichen wie Drohnen, Blockchain oder IoT, teils als Spin-off oder als firmeninternes Projekt.

Unternehmen wie Roche, Siemens Energy oder Baloise arbeiten ebenfalls mit Getkickbox, um ihre interne Innovation auszubauen. Das Programm besteht aus einer modularen Online-Plattform, um interne Innovationsprojekte voranzutreiben. Dazu kommt ein stets wachsendes Innovations-Ökosystem bestehend aus allen Getkickbox-Kunden und zertifizierten Coaches sowie physischen Toolboxen. Letztere enthalten den Guide für Intrapreneurship – das Kickbook. Gratis zum Download: info.getkickbox.com/fuw.

getkickbox Logo

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