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Gesundheit

Neun Bausteine für ein besseres Leben aus den Blue Zones

21.04.2021
von Fatima Di Pane

Einige Gewohnheiten im Arbeitsalltag können dazu beitragen, ein langes und gesundes Leben zu führen. Forschungsergebnisse aus den Blue Zones geben wertvolle Hinweise darauf, wie genau dies gelingt.

Lange leben bei bester Gesundheit – dieser Wunsch steckt in uns allen. Manchen Bevölkerungsgruppen gelingt dies jedoch besser, als anderen. Im Jahre 2005 etablierte der Autor Dan Buettner in einem National-Geographic-Artikel den Begriff der «Blue Zones». Bei diesen handelt es sich um fünf Regionen der Welt, in welchen die Einwohner*innen eine besonders hohe Lebenserwartung vorweisen und dabei bis ins hohe Alter gesund sind. Genannt werden hierbei Okinawa in Japan, die italienische Insel Sardinien, die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica, Ikaria in Griechenland sowie die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in Loma Linda, Kalifornien. Buettner konnte herausfinden, dass die Lebensstile der fünf Bevölkerungsgruppen einiges gemeinsam haben. Er fasste diese in die sogenannten «9 Pillars», neun Pfeiler, zusammen. Ein Blick auf diese gibt Aufschluss darüber, wie wir den Arbeitsalltag so gestalten können, dass er einen möglichst positiven Einfluss auf unser Leben hat.

1. Natürliche Bewegung

Der erste Pfeiler stellt die natürliche Bewegung dar. Darunter wird die Art von Bewegung verstanden, die täglich und routiniert geschieht. Forschende konnten im Blue-Zones-Projekt beobachten, dass sich Menschen in den blauen Zonen oft bewegen, sei es, weil sie Strecken zu Fuss gehen oder körperliche Arbeiten verrichten. Sport, wie Gym-Workouts oder Yoga, sucht man in den blauen Zonen jedoch vergebens.

Je nach Beruf ist die Bewegung im Arbeitsalltag bereits gegeben, doch vor allem in einem klassischen Bürojob gestaltet sich dies manchmal schwierig. Der Schlüssel ist, ein Umfeld und eine Routine zu schaffen, welche regelmässiges Bewegen fördern. Ideen dazu beinhalten den Einsatz eines Stehpultes, Besprechungen im Gehen zu führen oder sich einen Timer zu stellen, um mindestens jede halbe Stunde einmal aufzustehen. Auch ein Spaziergang in der Mittagspause bringt schon einiges.

2. Sinn

Die Blue-Zones-Forschung fand heraus, dass Menschen mit einem definierten Lebenssinn rund sieben Jahre länger leben als andere. Wer weiss, warum er oder sie morgens aufsteht, lebt länger und besser. Es ist zu empfehlen, einmal in sich zu horchen und den Sinn in der eigenen Arbeit zu finden. Wer einer erfüllenden Arbeit nachgeht, wird hier keine Mühe haben, doch andere haben es schwerer. Dann lohnen sich Fragen wie: Was ermöglicht mir diese Arbeit? Wem helfe ich bei dieser Arbeit? Was kann ich hierbei lernen?

3. Entspannung

Stressphasen im Job sind allen bekannt. Da Stress zu chronischen Entzündungen im Körper führen kann, was wiederum die Entstehung vieler Krankheiten begünstigt, ist die Entspannung ein zentrales Thema. Es ist essenziell, im Tagesablauf immer wieder Momente zur Entspannung einzubauen.

Achtsame Pausen können dabei helfen, im Arbeitsalltag Raum zu finden. Es empfiehlt sich auch, das Handy in den Pausen ausser Reichweite zu lassen. Sich stattdessen ganz bewusst eine Tasse Kaffee zu gönnen, frische Luft zu geniessen oder mit Mitarbeitenden zu plaudern sorgt für Glücksgefühle.

4. Zu 80 Prozent satt

Menschen in den blauen Zonen halten ihr Gewicht und eine angemessene Kalorienzufuhr, indem sie sich nicht ganz satt essen. Ideal ist es, sich etwa zu 80 Prozent satt zu essen. Dies beugt auch unangenehmem Völlegefühl und gefürchtetem Nachmittagstief vor.

5. Pflanzliche Ernährung

Die Ernährung in den blauen Zonen besteht hauptsächlich aus pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die Basis bilden dabei oft verschiedene Bohnensorten oder Linsen. Fleisch steht durchschnittlich bloss einmal wöchentlich und in einer kleinen Portion auf dem Speiseplan. Bewusstes Essen im Arbeitsalltag tut der Gesundheit gut. Wer den Körper mit hochwertigen Nährstoffen versorgt, kommt mit weniger Mühe und effizienter durch den Tag. Dies senkt den Stresslevel und unterstützt auch die mentale Gesundheit.

6. Rotwein

In den blauen Zonen, abgesehen von der Gesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, wird täglich ein Glas Rotwein getrunken. Der moderate Alkoholkonsum scheint bei der Entspannung zu helfen. Das Feierabendbier hat sich vielerorts etabliert. Sich ab und an mit den Mitarbeitenden ein Glas Wein oder ein Bier zu gönnen, schweisst das Team zusammen und senkt den Stresspegel. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es auch bei einem Glas bleibt.

7. Glaube

Studien konnten zeigen, dass der Glaube die Lebenserwartung zwischen 4 und 14 Jahren verlängert. Dabei scheint es nicht weiter wichtig zu sein, um welche Glaubensrichtung es sich handelt.

Auch im stressigen Arbeitsalltag die eigenen Moralvorstellungen und gegebenenfalls den Glauben nicht aus den Augen zu verlieren, stärkt das Selbstbewusstsein.

8. Family first

Familie wird in den blauen Zonen grossgeschrieben. Ebenfalls konnte festgestellt werden, dass Menschen mit festen Lebensgefährt*innen bis zu drei Jahre länger leben als jene, welche kein*e Partner*in haben.

Trotz Ambitionen im Job sollte die Familie und die bessere Hälfte im Alltag priorisiert werden. An den Wochenenden Quality-Time mit den Liebsten zu verbringen, stärkt für die Arbeitswoche.

9. Enge Freundschaften

Wer einen engen Freundeskreis hat, lebt länger. Im japanischen Okinawa schliessen sich Menschen zu sogenannten «Moais» zusammen. Dabei handelt es sich um Freundesgruppen von fünf Personen, welche sich für das ganze Leben zusammenschliessen. Dies wirkt sich sehr positiv auf die mentale Gesundheit aus und senkt den Stresspegel, da man sich der Unterstützung der Freunde stets sicher sein kann. Die Freundschaften im Team zu stärken, kann das Wohlbefinden während der Arbeit dementsprechend massiv verbessern.

Text Fatima Di Pane 

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