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Deutschland Smart City Mobilität

Shared Mobility: Transport in der Stadt der Zukunft

31.10.2022
von Jessica Petz

»Shared Mobility« beschreibt die gemeinsame Nutzung von Verkehrsmitteln wie Fahrrädern, E-Scooter oder Autos. Dadurch wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch das Portemonnaie. Somit gewährleisten Shared-Mobility-Angebote viele Möglichkeiten, auf das eigene Auto zu verzichten und einen positiven Beitrag zur Erhaltung der Natur beizutragen, ohne an Flexibilität einzubüßen.  

In Großstädten heutzutage ein Auto zu haben, bringt mehr Probleme als Zeiteinsparungen mit sich. Lange Suchen nach einem überteuerten Parkplatz oder die täglichen Staus in den Innenstädten: Wir gewinnen oder sparen mit unserem Auto heutzutage kaum. Daher steigen Stadtbewohner:innen immer öfter auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) um, da dieser im Vergleich zum eigenen Auto günstiger ist und weniger Probleme verursacht. Dadurch verliert man jedoch an Mobilität, die ein eigenes Fahrzeug mit sich bringt. 

Aus diesem Grund werden jetzt Shared Mobility immer attraktiver, da diese genau das bieten: Flexibilität und Komfort, ohne sich langfristig an ein Fahrzeug binden müssen. Sei es ein Fahrrad, E-Scooter oder ein Auto für mehrere Stunden. Shared-Mobility-Plattformen bieten immer mehr Möglichkeiten, verschiedene Fahrzeuge für einen kurzen oder längeren Zeitraum zu mieten. 

Nutzung von Shared-Mobility-Angeboten

Shared Mobility funktioniert nach dem Motto »teilen statt besitzen«. Dadurch werden Perspektiven geschaffen, dass das Verkehrssystem nachhaltiger, effizienter und kundenorientierter organisiert werden kann. »Durch die Flexibilität und ständige Verfügbarkeit reduzieren Shared-Mobility-Angebote die nach wie vor sehr große Anzahl privater Pkws in den Städten und unterstützen den ÖPNV als Anschlussverkehrsmittel, indem sie die blinden Flecken des ÖPNV abdecken, insbesondere als komplementäre Alternative zum Pkw für die ›letzte Meile‹«, so Sonya Herrmann, 1. Vorsitzende des Verbandes Shared-Mobility. Über verschiedene Apps oder Webseiten von unterschiedlichen Anbietern kann ein Fahrzeug schnell und einfach gebucht werden. Durch die angewandte Kombination durch mehrere Verkehrsmittel entstehen Lösungen für die Mobilitätskette, die dadurch automatisch digitalisierte und nachhaltige Mobilität fördert. 

Der ÖPNV steht hierbei immernoch an oberster Stelle als Alternative zum Pkw. »So starten und enden 20 Prozent aller Fahrten mit dem E-Scooter an ÖPNV-Knotenpunkten«, so Herrmann. Weiter erklärt er, dass das Ziel von einer sicheren, zuverlässigen sowie wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Mobilität in unserem Land nur dann verwirklicht werden kann, wenn Sharing-Angebote von Kommunen und Gemeinden als positiven Beitrag zur Verkehrswende betrachtet werden und in deren Mobilitätsstrategien integriert werden. 

Aspekt der Nachhaltigkeit 

Nicht nur für die Entzerrung des Stadtverkehrs bieten Shared-Mobility-Angebote eine gute Alternative zum Auto dar. Um Umweltbelastungen und verkehrsbedingte Luftverschmutzungen in der Stadt zu reduzieren, setzen viele Anbieter mittlerweile auf E-Autos, wodurch Nutzer:innen die Chance bekommen, ein solches Auto zu fahren, ohne sich direkt langfristig an Verträge binden zu müssen. Ladesäulen in Großstädten werden immer weiter ausgebaut, wodurch es leichter wird, solche Autos zu tanken. Shared Mobility trägt somit aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung von umweltverträglichen Formen der Mobilität bei. Dahinter steht auch die Hoffnung, dass das immer weiter ausgebaute Angebot Nutzer:innen dazu bewegt, ihr privates Auto abzuschaffen oder kein neues anzuschaffen. Diese werden oftmals auf Basis des potenziellen maximalen Bedarfs angeschafft. So holen sich viele Familien einen riesigen SUV, mit dem sie einmal im Jahr in den Urlaub fahren, dieser aber sonst den Rest des Jahres von einer Person bewegt wird. 

Einbindung von älteren Generationen

Doch obwohl das Thema besonders gefördert wird und wichtig für die Nachhaltigkeit in Deutschland ist, stehen vorallem die älteren Generationen kritisch gegenüber den neuen Alternativen zu Auto und ÖPNV. Dies liegt vorallem daran, dass dieses Misstrauen gegenüber neuen Produkten von älteren Generationen nicht ungewöhnlich ist, da diese sich meistens ausgeschlossen fühlen. Um hier entgegenzuwirken, ist eine bessere Integration der Mikromobilität in die städtische Infrastruktur erforderlich. 

»Im Austausch mit der Politik bemühen sich die Mitglieder der PSM deshalb um markierte Stellflächen, das Umwidmen von Pkw-Parkplätzen in Shared-Mobility-Abstellflächen sowie breitere Fuß- und Radwege. Diese und weitere Maßnahmen wie der E-Scooter-
Melder helfen, falsch geparkten E-Scootern
vorzubeugen und bauen Ressentiments gegenüber Sharing-Angeboten ab«, ergänzt Sonya Herrmann. Mit benutzerfreundlichen und selbsterklärenden Apps setzen Anbieter heutzutage vermehrt auf eine einfache Handhabung, sodass auch ältere Generationen leichter darauf zugreifen können. 

Sicherheit im Straßenverkehr 

Wer Sharing-Angebote nutzt, ist ein:e aktive:r Teilnehmer:in des Strassenverkehrs und muss sich an die Verkehrsregeln halten, sei es mit dem E-Scooter oder mit dem Fahrrad. Damit die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden gewährleistet werden kann, setzen Apps gewisse Bedingungen voraus, die erfüllt werden müssen, bevor man sich ins Auto setzen kann. So sollen zukünftige Nutzer:innen der Plattformen Zeit einplanen, ihr Profil einzurichten und zu verifizieren, damit es dann ab der ersten Fahrt schnell mit der Buchung laufen kann. Viele Anbieter setzen darauf, die Identität, Alter der Nutzer:innen und bei der Vermietung eines Autos ebenfalls die Gültigkeit des Führerscheins zu überprüfen. 

Durch diese Vorkehrungen soll die Sicherheit im Straßenverkehr garantiert werden, sodass die Politik weiterhin solche Angebote unterstützt, damit diese weiter ausgebaut werden können. So haben Menschen mehr Möglichkeiten, sich für ein Transportmittel zu entscheiden und können dabei noch einen großen Teil zur Nachhaltigkeit beitragen.

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