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Die gesunde Lebensweise beginnt auf dem Teller

25.02.2018
von SMA

Eine gesunde Lebensweise kann auch Kindern Spass machen. Will man dies den Zuckermäulern, Nudelfans und Kuchenkaspern vermitteln, muss man aber zu ein paar schlauen Tricks greifen.

Wohin der junge Mensch auch geht, fast überall locken fertige Esswaren oder Zuckerbomben zum schnellen Konsum. Gleichzeitig warnen Behörden und Versicherungen mit Kampagnen vor den gesundheitlichen Gefahren von Übergewicht, das bei Kindern und Jugendlichen schleichend Überhand nimmt. Der Frage, wie man diesem Trend entgegen wirken und schon mit kleinen Kindern gesund kochen und essen kann, kommt also immer mehr Bedeutung zu.

Spielerisch essen

Dabei spielt der Spassfaktor eine wichtige Rolle – denn es gilt, einige klassische Fehler zu vermeiden. So bringt das Verteufeln oder Bewerten von gewissen Lebensmitteln nichts, erst recht nicht, wenn es sich dabei um leckere Zuckersachen handelt. Auch ein Vortrag am Tisch über gesundes Essen verfehle den Zweck, sagt der deutsche Ernährungspsychologe Thomas Ellrott. «Wörter wie ‹gesund› und ‹Ernährung› lösen bei Kindern Widerstände aus.» Sie würden diese Worte oft mit Bevormundung und Zwang assoziieren, sagt Ellrott, und sich erst recht dagegen wehren. Viel wichtiger sei es deshalb, die richtigen Signale zu senden und selber als Vorbild zu gelten.

Wer will, dass sich seine Kinder gesund und massvoll ernähren, muss also selber mitmachen. Laut Ellrott messen Kinder ihre Eltern daran, was sie tun, und nicht daran, was sie sagen. Das funktioniert beim Essen. Das gelingt bei Tischmanieren. Und das gilt erst recht für den Respekt vor dem Essen selbst, ein wichtiges Element, wenn es um die Förderung eines gesunden Essverhaltens geht. Denn immer mehr Jugendliche wissen nicht, woher die Milch im Glas, das Mehl im Brot oder das Ei in der Pfanne stammen, oder was man noch alles damit machen kann. Ein Ausflug auf einen sogenannten Erlebnisbauernhof kann dem abhelfen.

Wer dem Nachwuchs eine gesunde Lebensweise vermitteln möchte, muss diese vor allem auch vorleben.

Doch auch zuhause sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Wer dabei Starthilfe braucht, findet beim GU-Sachbuchverlag eine grosse Bücherauswahl fürs Kochen und Backen mit Kindern, oder im Internet mit wenigen Suchbegriffen ein Rezept für jeden Wunsch, sei es für «Fingerfood», «Kinderparty» oder «Regenbogenfrüchte». Dabei gilt: Aus jedem Fastfood kann man etwas Gesundes machen, es kommt nur auf die Zutaten an – und die Präsentation. Je lustiger und bunter desto beliebter. Denn auch der Ernährungspsychologe Ellrott überzeugt seine Kinder leichter mit dem Satz: «Auf dem Teller sieht es langweilig aus, es fehlen noch andere Farben» – statt mit «Gemüse musst du essen, das ist gesund.»

Gesundheit vorleben

Kinder lernen viel durch Imitation. Ihre Eltern sind als engste Bezugspersonen darum besonders im Fokus der Kids. Wer dem Nachwuchs also eine gesunde Lebensweise vermitteln möchte, muss diese vor allem auch vorleben. Als Orientierung kann man das sogenannte «Tellermodell» zu Rate ziehen. Man stelle sich einen Teller vor: Idealerweise sollte auf diesem Gemüse oder Salat liegen, sowie Eiweiss (z.B. Fleisch, Fisch, Milchprodukte) und Kohlenhydrate (Pasta, Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte etc.). Und das ganze muss im richtigen Verhältnis sein, betonen Ernährungsexperten. Gemüse und Salat sollten den halben Teller bedecken. Ein Viertel des Tellers machen die Kohlenhydrate aus, den anderen Viertel decken beispielsweise Fleisch oder Fisch ab.

Gerade die Kohlenhydrate haben einen ganz schlechten Ruf und werden in vielen Diäten als Wurzel allen Übels betrachtet. Doch das sei gemäss Experten übertrieben, denn auch Kohlenhydrate gehören zu einer Mahlzeit dazu. Es sei aber korrekt, dass Kohlenhydrate die Energielieferanten schlechthin sind. Entsprechend bewusst sollte man sie essen.

Verbotene oder Tabu-Lebensmittel gibt es in diesem Sinne nicht. Wer einen Dessert möchte, soll sich einen gönnen. Essen soll immer auch mit Genuss verbunden sein. Das Mass spielt aber auch hier eine wichtige Rolle. Ernährungsberater empfehlen, auch mal süssigkeiten-freie Tage einzulegen und zum Beispiel mal eine Frucht als Dessert zu geniessen, denn von diesen sollte man täglich zwei Portionen konsumieren. Klar, die Kids stehen auch Schokolade und Co., aber auch ihnen kann man den Genuss von Früchten «antrainieren» – indem man z. B. statt des Schoggistängelis auch mal eine Schüssel Erdbeeren zum Naschen gibt.

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