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Erholung zwischen Baum und Wasser

05.12.2020
von Kevin Meier

In Zeiten von Homeoffice und Fernstudium während des Winters können frische Luft, Natur und Sonnenlicht schon einmal zu kurz kommen. Darum sollte man jeden Tag eine gute Portion Bewegung in der entspannenden Natur einplanen. «Fokus» stellt die schönsten Weiher für kurze und ausgedehnte Spaziergänge vor.

Bally-Park, Schönenwerd SO

Dieser Park nahm seinen Anfang als Carl Franz Bally, der Gründer der Bally-Schuhfabriken, 1868 in typischer Manier des 19. Jahrhunderts das Sumpfgebiet zur industriellen Nutzung mit gleichzeitigem Erholungscharakter umwandelte. Zwischenzeitlich wurde das Gelände etwas vernachlässigt, bis es in den 1990er-Jahren wieder Schritt für Schritt in Stand gestellt wurde. Seit 2001 gehört der Park den Gemeinden Schönenwerd, Gretzenbach und Niedergösgen und wird von diesen liebevoll gepflegt, um den überregionalen Anziehungspunkt zu erhalten.

Aussicht auf die Pfahlbaustation und die Grotte im Bally-Park.

Aussicht auf die Pfahlbaustation und die Grotte im Bally-Park.

Der Charakter des Parks ist nicht die wilde Natur, sondern die gezähmte, kunstvolle Landschaft. Der Einfluss des Englischen Gartens des 18. Jahrhunderts ist deutlich zu spüren. So kann man über geschwungene Wege die angelegten Weiher erkunden und dabei architektonische Gartenbauten bestaunen. Zu entdecken gibt es einen Pavillon, eine Kapelle, eine Grotte, eine Pfahlbaustation sowie ein aargauischer Speicher. Zudem hat die Familie Bally auch exotische Pflanzen von ihren Reisen mitgebracht und eingegliedert. Der unter Denkmalschutz stehende Park lässt die Besucher also nicht nur die Natur erleben, sondern auch als Kunstwerk betrachten.

Mittlerer Weiher, Ermitage Arlesheim BL

Die Ermitage Arlesheim ist mit ihren 40 Hektar der grösste englische Landschaftsgarten in der Schweiz. Die Anlage wurde auf Anreiz von Balbina von Andlau-Staal und Domherr Heinrich von Ligerz erbaut und 1785 eröffnet. Der Park hat sich folglich als eine Hauptattraktion für Europareisende etabliert und hat bis heute nichts an Popularität eingebüsst. Wie es sich für einen englischen Landschaftsgarten gehört, gibt es hier nicht nur die Natur zu bestaunen, sondern auch der Natur nachempfundene architektonische Elemente. So gibt es neben dem Mittleren Weiher zwei weitere zu bewundern sowie mehrere Grotten, eine prähistorische Höhle und eine Eremitenklause anzutreffen. Zudem ist die Ermitage in der Anthroposophie Rudolf Steiners ein Kraftort, wo man durch Erdstrahlen neue Energie schöpfen kann.

Sicht aus einer Grotte in der Ermitage Arlesheim.

Sicht aus einer Grotte in der Ermitage Arlesheim.

Hauptwiler Weiher, Hauptwil-Gottshaus TG

Der Hauptwiler Weiher ist nur einer in einer Kette von fünf Weihern. Ursprünglich künstlich angelegt im 15. Jahrhundert für die Fischzucht des Bischofszeller Pelagiusstift, erfreuen sich die Weiher grosser Beliebtheit. Der Hauptwiler Weiher liegt dabei in der Nähe des Dorfzentrums und dient deshalb als Ausgangspunkt für Spaziergänge. Die Weiherkette mit dem Hauptwiler Weiher, dem Gwandweiher, dem Hoorbacher Weiher, dem Rüütiweiher und dem Horber Weiher eignet sich bestens für Unentschlossene. Entlang des Sorenbachs, der die Weiher verbindet, kann man den Naturrundgang so lange oder kurz gestalten, wie es einem beliebt. Die hügelige Landschaft lässt sich so ausgiebig oder auch nur für einen Moment geniessen.

Waldweiher Gattikon, Thalwil ZH

Wer die Natur lieber etwas wilder mag, findet in Thalwil den geeigneten Weiher dazu. Vom Ortsteil Gattikon erreicht man den Waldweiher bequem zu Fuss. Ein Spaziergang um den künstlich gestauten Weiher ermöglicht ein Waldbad inmitten des kantonalen Naturschutzgebietes. Der Waldweiher Gattikon eignet sich auch bestens für einen kleinen Familienausflug. Eine gut ausgebaute Grillstelle mit Sitzbänken lädt zu einem kleinen Winterpicknick mit Würstchen, Schoko-Bananen oder karamellisierten Marshmallows ein.

Waldweiher Gattikon.

Sicht über den Waldweiher Gattikon.

Bommer Weiher, Kemmental TG

Ähnlich wie die Weiherkette in Hauptwil, ist der Bommer Weiher ein ehemaliger Fischteich in der Nähe von Kreuzlingen. Heute ist er Teil des gleichnamigen Naturschutzgebietes, das zu gleichen Teilen in Besitz von Privaten, dem Kanton Thurgau und der Pro Natura Thurgau ist. Ziel des Naturschutzgebietes ist es, das wertvolle Ökosystem des Weihers zu erhalten und aufzuwerten. Die Thurgauer Regierung selbst hat das Naherholungsgebiet einst als «zum Schönsten, was in dieser Art im Kanton Thurgau noch vorhanden ist» gehörig bezeichnet. Das Naturschutzgebiet und der Weiher selbst kann man auf Wanderwegen erkunden, von wo aus man bei guter Sicht auch den Säntis erspähen kann. Zudem lässt sich ein Besuch des Weihers mit dem Planetenweg nach Kreuzlingen verbunden werden.

Weitere kurze Ausflüge gibt’s hier.

Text Kevin Meier

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