Die Immobilienwelt ist vielfältig. Egal ob Arbeiten, Wohnen oder Einkaufen: Für all das braucht es nicht einfach Gebäude, sondern bedarfsgerechte, attraktive und nachhaltige Immobilien.

Dr. Andreas Mattner, Präsident ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) e.V.
Im Wohnbereich gilt es viele Herausforderungen zu meistern. In den Metropolen unseres Landes ist das Bauland knapp, die gut 20 000 Bauvorschriften machen das Bauen zusätzlich teuer. Weil wir in Deutschland zu langsam planen, bekommt die Politik die angespannten Wohnungsmärkte auch nicht in den Griff. In der aufgeheizten Debatte wird häufig vergessen, dass es Neubau in allen Preissegmenten braucht. Also nicht nur zusätzliche Sozial- und günstige Mietwohnungen, sondern auch hochwertige Miet- und auch Eigentumswohnungen. Denn die Eigentumsquote ist in Deutschland zu niedrig, gerade in den Städten. Dabei ist der Kauf der eigenen Wohnung das beste Mittel, um sich von den steigenden Mieten abzukoppeln und nebenbei noch einen großen Beitrag zur eigenen Altersvorsorge zu leisten. Die Anreize zur Bildung von Wohneigentum müssen also noch erhöht werden, vor allem müssen die Eigenkapitalhürde und die Kaufnebenkosten gesenkt werden. Nur dann können sich mehr junge Familie den Traum vom Eigenheim auch erfüllen.
Die Handelsimmobilien stehen seit dem Beginn der Coronapandemie unter Druck. Bis zu 80 Prozent Mietausfälle sind kaum ein Wunder, wenn man bedenkt, wie lange die Auszahlung der November- und Dezemberhilfen gedauert hat. In einem beispiellosen Kraftakt haben die Vermieter*innen gemeinsam mit ihren Mieter*innen in gut 80 Prozent der Fälle aber eine Lösung gefunden, um den Gewerbetreibenden eine Perspektive zu geben. Die Immobilienbranche ist stolz, dass sie hier einen so großen Beitrag leisten konnte, um das Gesicht unserer Innenstädte zu erhalten. Diese müssen der Anziehungsort für die Bürgerinnen und Bürger bleiben, die sie vor der Pandemie waren.
Es ist viel in Bewegung am Immobilienmarkt und das nicht erst seit Beginn der Coronapandemie.
Die Büroimmobilien wurden im Laufe der Pandemie schon totgesagt und es gibt bereits diverse Berechnungen, in wie viele Wohnungen man diese umbauen könnte. Doch dieser Abgesang kommt aus zwei Gründen zu früh. Zum einen wollen kaum Firmen ihre Büroflächen in der nächsten Zeit überhaupt zurückfahren. Zum anderen ist Homeoffice auch nur für den ein (temporärer) Segen, der eine große Wohnung, am besten samt Büro hat. Wenn jemand sich aber seit 12 Monaten mit einem kleinen 14 Zoll Laptopbildschirm und dem Küchentisch arrangieren muss, sehnt er sich sicher längst den täglichen Gang ins Büro herbei. Damit in der Belegschaft keine Zweiklassengesellschaft entsteht, ist es auch ein Stück weit die Pflicht des Arbeitgebers für seine Belegschaft ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen, damit er auch effektiv und motiviert seine Leistung bringen kann.
Es ist also viel in Bewegung am Immobilienmarkt und das nicht erst seit Beginn der Coronapandemie. Die Immobilienwirtschaft setzt Trends, gestaltet unsere Städte und ist für Politik und Zivilgesellschaft ein starker Partner, um attraktive Lebensumfelder für alle zu schaffen!
Text Dr. Andreas Mattner
Schreibe einen Kommentar