Hannah Hofer, Projektleiterin von «Die Schweiz blüht», setzt sich für Biodiversität ein.
Bienen und andere Insekten bestäuben im Frühling und Frühsommer unsere Pflanzen – im Sommer und Herbst ist ihr Nahrungsangebot jedoch knapp. Dann sind nämlich Wiesen, Bäume und landwirtschaftliche Kulturen verblüht. Um genügend Vorräte zu sammeln und ihren Winterschlaf gut zu überstehen, sind sie deshalb auf unsere Unterstützung angewiesen.
Dieses Jahr legen über 400 Bauernfamilien im Rahmen der Aktion «Die Schweiz blüht» einen oder mehrere Blühstreifen an. Dies sind farbenfrohe Mischungen aus Wild- und Kulturblumen. Sie blühen vom Sommer bis in den Herbst. Damit bieten sie Bienen und anderen Insekten Futter und Lebensraum. Du kannst die Blühstreifen besuchen – auf der Webseite www.die-schweiz-blueht.ch gibt es eine interaktive Karte mit den Standorten der über 500 Blühstreifen in der ganzen Schweiz.
Zum Beispiel jenen der Familie Schmid in Gipf-Oberfrick (AG). Auf ihrem Hof leben 20 Mutterkühe mit Kälbern, 12 Pferde und 130 Legehennen. Auf ihren Flächen weiden sie die Tiere, produzieren deren Futter für den Winter und bauen Getreide an. Weiter ernten sie Zwetschgen, Äpfel und Kirschen von den 180 Hochstammbäumen. Daneben bewirtschaften sie weitere Biodiversitätsförderflächen: Buntbrachen, extensive Wiesen und Weiden mit Strukturelementen wie Trockenmauern, Stein- und Asthaufen. Ausserdem sind sie Teil eines Vernetzungsprojekts. Damit sind ihre Biodiversitätsförderflächen Teil eines zusammenhängenden Netzes in der Region. So können sich Kleintiere und Insekten ungehindert fortbewegen.
Familie Schmid ist mit ihrem grossen Engagement für die Biodiversität nicht allein: Im Durchschnitt stellt heute jeder Schweizer Bauernhof fast 20 Prozent seiner Fläche zur Förderung der Artenvielfalt zur Verfügung. Gesamthaft sind es 190 000 Hektaren, das entspricht 3,5-mal der Fläche des Bodensees.
Du willst auch einen Beitrag leisten? Säe noch heute Wildblumen auf dem Balkon oder im Garten. Damit kannst auch du Insekten Nahrung und Lebensraum bieten.
Text: Hannah Hofer, Projektleiterin «Die Schweiz blüht»
Schreibe einen Kommentar