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Altern: Die Spuren der Zeit verringern

03.12.2012
von Gerold Bruetsch-Prevot

Altern ist nichts für Feiglinge – wie wahr dieses Zitat doch ist! Und doch: Alt werden möchten alle, bloss alt sein findet niemand erstrebenswert. Mit einigen Tipps und Tricks gelingt es jedoch, schön und fit das dritte Lebensdrittel in Angriff zu nehmen.

Weshalb gibt es Menschen, die bereits mit 40 tiefe Furchen im Gesicht haben und andere, die mit 70 zwanzig Jahre jünger wirken? Die genetische Veranlagung ist hier ausschlaggebend und es spielt auch eine Rolle, ob wir dicke oder dünne Haut, ein breites oder eher eingefallenes Gesicht haben. Dies sind Faktoren, die die spätere Faltenbildung beeinflussen. Das ist aber erst eine Seite der Medaille. Die zweite liegt in unseren Händen, denn unser Lebensstil prägt unser Aussehen enorm. Einseitige Ernährung, Schlaf- und Bewegungsmangel, Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie ausgedehnte Sonnenbäder rächen sich irgendwann und beschleunigen den natürlichen Alterungsprozess. Warum aber wird die Haut mit zunehmendem Alter faltig? Ab 30 verliert sie ihre natürliche Spannkraft und Elastizität, die Feuchtigkeitsreserven werden kleiner und die ersten Falten entstehen, erst langsam und dann immer schneller. Aufhalten lässt sich dieser Prozess nicht, aber verlangsamen schon.

Selbst verursache Faltenbildung vermeiden

Gegen die natürliche (intrinsische) Faltenbildung lässt sich kaum etwas unternehmen, gegen die selbst verursachte (extrinsische) jedoch schon. Diese Falten sind auch schneller sichtbar und oft deutlich ausgeprägter. Die gute Nachricht: Diesen Teil haben wir selbst in der Hand! Viel Sport treiben, viel Wasser trinken (mindestens zwei Liter täglich), genügend Schlaf, vernünftige Ernährung und sorgfältige Pflege sind nicht bloss einen Tropfen auf den heissen Stein, sondern nützen tatsächlich etwas. Denn eine gesunde Lebensweise ist die beste Basis für eine frische und straffe Haut. Je früher man damit anfängt, desto besser natürlich.

Dass wir unsere Körpermuskeln regelmässig trainieren müssen, damit sie stark und straff bleiben, ist uns klar. Die Gesichtsmuskeln werden dabei meistens kläglich vernachlässigt. Dabei gilt auch hier: Ohne Training erschlaffen die Muskeln, die Gesichtskonturen «hängen». Die tägliche Mimik ist hier leider nicht ausreichend – man muss die Muskeln schon (wie beim Körper) über ein normales Leistungsniveau hinaus beanspruchen und aktiv trainieren. Die Gesichtsmuskeln werden dabei gefestigt, das Gesicht wird aufgepolstert und Fältchen und Falten verschwinden. Bereits nach dem ersten Training fühlt sich das Gesicht viel aktiver und frischer an, das Resultat ist bereits nach ein paar wenigen Wochen sichtbar – bei regelmässigem Üben, versteht sich – und wirkt sehr natürlich. Im Gegensatz zu starren Botox-Gesichtern à la Nicole Kidman.

Die Gesichtsmuskeln werden meistens kläglich vernachlässigt.

Drei Übungen, die wenig Zeit beanspruchen und optimal straffen

  • Gegen Tränensäcke: Bei weit geöffneten Augen das Unterlid nach oben schieben. 20-mal wiederholen.
  • Wangen kräftigen und anheben: Mund zu einem O formen, Lippen über Zähne ziehen, lächeln. 20-mal wiederholen.
  • Nasolabialfalten mildern: Mund zu einem O formen, Lippen über Zähne ziehen, Nase kräuseln. 20-mal wiederholen.

Tipps zur Gesichtsgymnastik

  • Vorher/nachher mit einem Foto dokumentieren.
  • Wenn während der Gymnastik Falten entstehen, diese mit den Fingern abpolstern.
  • Muskelschmerz ist positiv und er zeigt, dass die Muskeln arbeiten.
  • Während den Übungen das Atmen nicht vergessen!

Haarverlust: Ein weit verbreitetes Übel

Im Alter von 30 Jahren sind bereits ein Viertel aller Männer von Haarausfall betroffen, mit 60 bereits drei Viertel. Nahezu alle leiden unter erblichem Haarausfall (Alopecia androgenetica). Aber auch 20 Prozent der Frauen leiden unter Haarverlust. Ein Erwachsener verliert durchschnittlich 100 Haare am Tag, die in einem natürlichen Zyklus wieder nachwachsen. Bei Männern, die von einem erblichen Haarverlust betroffen sind, wachsen die Haare weniger nach. Eine Möglichkeit, diesem Haarverlust zu begegnen, ist die Haarverpflanzung. Die FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) gehört dabei zwar nicht zu den innovativsten, aber zu den bewährtesten. Die FUT-Methode ist weniger zeitaufwendig als andere, es können doppelt so viele Haarwurzeln verpflanzt werden als beispielsweise bei der FUE-Methode. Ein dünner behaarter Kopfhautstreifen wird unter lokaler Betäubung aus einer Spenderregion am Hinterkopf entnommen. Die Entnahmestelle wird mit einer speziellen Nahttechnik verschlossen, die Haare wachsen durch diese Narbe und machen sie nahezu unsichtbar.

Der entnommene Kopfhaarstreifen wird unter dem Mikroskop in kleinste Einheiten mit einer bis drei Haarwurzeln aufgeteilt. Für die einzelnen Einstiche werden feinste Klingen verwendet, nach dem ersten Tag der Verpflanzung bilden sich an den Implantati- onsstellen kleine
Krusten, die nach wenigen Tagen abfallen. Nach ein bis zwei Wochen fallen bis zu 80 Prozent der transplantierten Haare aus, die Haarwurzeln selbst bleiben jedoch in der Kopfhaut. Nach drei bis vier Monaten beginnen die verpflanzten Haare zu wachsen – ein Leben lang.

Bei der Haartransplantation mit der FUE-Methode (Follicolar Unit Extraction) werden einzelne Haarwurzeln – follikuläre Einheiten – durch kleinste Entnahmestellen am Hinterkopf entnommen und verpflanzt. Bei dieser Methode wird eine hohe Haardichte erreicht, ohne die Haut oder die vorhandenen Haarwurzeln in der Empfängerregion zu schädigen. Nach einer FUE-Eigenhaarverpflanzung kann die Praxis eine Stunde nach dem Eingriff ohne Verband verlassen werden. Auch hier bilden sich an den Implantationsstellen kleine Krusten, die nach ein paar Tagen abfallen, zum Teil wiederum mit dem verpflanzten Haar. Die Haarwurzel bleibt auch hier in der Kopfhaut und nach den üblichen drei bis vier Monaten beginnen die Haare zu wachsen. Verpflanztes Haar kann wie gewohnt gewaschen, geschnitten, gefärbt und gestylt werden.

Text Gerold Brütsch-Prévôt

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