detox detox – mythos o wahrheit?
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Detox – Mythos oder Wahrheit?

22.03.2021
von Vanessa Bulliard

Ist das Ganze bloss ein Trend oder Realität? Bereits seit einiger Zeit ist dieses Wort im Volksmunde bekannt. Doch was bringt Detox tatsächlich?

Das Wort Detox kommt aus dem Englischen und ist eine Abkürzung für «Detoxification», auf Deutsch: Entgiftung. Bei dem gesundheitlichen Detox geht es darum, Schadstoffe, welche sich durch falsche Ernährung oder Umweltbelastungen im Körper abgelagert haben, auszuscheiden. Oftmals stecken solche schädlichen Stoffe im Fettgewebe oder im Blut. Was hilft dagegen? Felix Lösch, ärztlich geprüfter Gesundheitsberater, klärt auf.

Detox mit der Fasten-Methode

Beim klassischen Fasten, also der freiwilligen Nahrungsenthaltung, wird nur Wasser eingenommen. Herr Lösch meint: «Dabei ist gefiltertes oder gekauftes Wasser dem Leitungswasser vorzuziehen, da die Qualität von Leitungswasser umstritten ist. Als Einstieg in das Fasten eignet sich eine Darmreinigung, beispielsweise durch die Einnahme von Glaubersalz.» Beim Fasten findet ein kompletter Nahrungsverzicht statt, wodurch das Verdauungssystem seine Funktion auf ein Minimum reduziert und die abgelagerten Schadstoffe über die Leber, Niere und andere Organe ausgeschieden werden können. Ebenfalls ist wichtig, was danach kommt, das sogenannte Fastenbrechen. Dort gilt, möglichst langsam mit der Nahrungsaufnahme zu beginnen. Dies sollte man mit natürlichen Nahrungsmitteln tun. Jedoch ist diese Methode nicht für alle geeignet. So sollten beispielsweise Krebskranke von einer solchen Kur absehen, da der Körper dadurch noch mehr geschwächt wird.

Was bei einer Smoothie-Kur zu beachten ist

Natürlich gibt es auch die Smoothie-Detox-Variante. Herr Lösch erklärt: «Hierbei ist wichtig zu wissen, dass die Verdauung nicht erst im Magen, sondern bereits im Mund beginnt. Beim Kauen wird die Nahrung eingespeichelt und die Verdauung durch das Enzym Amylase eingeleitet. Bei einer falschen Smoothie-Konsumierung (schnelles Trinken) kommt sie somit nicht richtig in Gang und schon nach wenigen Stunden wird man wieder vom Hungergefühl geplagt. Idealerweise sollte Nahrung vor dem Schlucken 32 Mal gekaut werden. Dies hängt natürlich vom verzehrten Lebensmittel ab. Wenn wir also ein Smoothie zu uns nehmen möchten, sollten wir dies langsam tun und die kleinen Schlucke zuvor im Mund etwas verweilen lassen.

«Die Verdauung beginnt nicht erst im Magen, sondern bereits im Mund.»

Felix Lösch

Vorsicht bei Diäten

Diäten sind ebenfalls nicht zu empfehlende Detox-Varianten, da oftmals der Gewichtsverlust im Vordergrund steht und nicht die Befreiung des Körpers von Schadstoffen. Wichtig ist, dass bei einer Detox-Kur allgemein nicht der Gewichtsverlust im Vordergrund steht, sondern die Körperreinigung. Detox ist ein Neubeginn und man sollte darauf achten, dass man nach der Beendigung einer solchen Kur eine gesunde Ernährung beibehält.

Eine weitere Detox-Variante

Eine zusätzliche Alternative ist die reine Roh- oder Frischkost-Kur. Darunter fallen alle natürlichen Nahrungsmittel, welche nicht über 42 Grad Celsius erhitzt wurden. Auf dem Speiseplan stehen viele Gemüse, Früchte, rohe Getreidesorten und Nüsse. Diese Detox-Variante kann problemlos über Wochen durchgeführt werden, ohne einen körperlichen Mangel zu erleiden. Wer diese Option langfristig durchführen möchte, sollte sich zunächst über die Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln informieren oder professionelle Unterstützung durch einen Ernährungsberater in Anspruch nehmen.

Wie es zu schädlichen Stoffen im Körper kommt

Schadstoffablagerungen basieren oftmals auf einer falschen Ernährung. Meistens sind Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an erhitztem tierischen Eiweiss dafür verantwortlich. Fleisch- und Fischprodukte, Wurst, Eier, sowie Produkte aus pasteurisierter Milch gehören dazu. Bei der Erhitzung (Braten, Grillen, Kochen) verändert sich die molekulare Struktur des Eiweisses. Dies führt dazu, dass der Körper die Eiweisse nicht zureichend verarbeiten kann und es zu Ablagerungen kommt. Aber auch durch Umweltbelastungen können Toxine beispielweise über das Trinkwasser in unseren Körper gelangen, welche unsere Gesundheit negativ beeinflussen.

Worauf beim Detox ebenfalls zu achten ist

Vor allem beim Fasten kommt es auf die persönliche Einstellung an. Bei kranken Menschen ist es wichtig, eine Kur in Begleitung zu machen, denn in der Fastenzeit ist der Körper geschwächt. Das Ausscheiden der Schadstoffe geschieht unter anderem über die Haut. In der Kurzeit kann es zu Haut- oder Körpergeruchsveränderungen kommen. Viele Menschen suchen in dieser Zeit einen wohltuenden Ort auf und es ist zu empfehlen, keinen fixen Tagesablauf zu planen. Man sollte auf das eigene Gefühl hören, sich kein zeitliches Limit setzen, sondern mit einer Kur beginnen und von Tag zu Tag entscheiden, ob sie weitergeführt werden soll oder nicht. In den ersten drei Tagen kommt es oftmals zur sogenannten Fastenkrise, da der Stoffwechsel umstellt und der Körper sich auf die Nahrungsenthaltung einstellt. 

Wie oft eine Detox-Kur gemacht werden kann

Lösch erklärt: «Wie oft eine solche Detox-Kur gemacht wird, ist sehr individuell und hängt von den Lebensumständen eines Menschen ab. Nichts spricht dagegen, eine Entgiftung zwei bis drei Mal im Jahr über einen Zeitraum von einer Woche bis zehn Tagen durchzuführen. Stimmt die Intention, bringt uns das Fasten einen gesundheitlichen Vorteil. Wenn man jedoch starke Überwindung braucht, um überhaupt mit einer solchen Kur anzufangen, dann scheint der Zeitpunkt gerade nicht günstig zu sein.»

«Stimmt die Intention, bringt uns das Fasten einen gesundheitlichen Vorteil.»

Felix Lösch

Weitere Informationen unter : https://quicklebendig.ch/ 

Text: Vanessa Bulliard

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