Die Schweiz macht sich fit für die Zukunft: Seit Januar 2025 ist das revidierte CO₂-Gesetz in Kraft, das die Schweiz auf Kurs zur Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts bringt. Und auch im Bereich der innovativen Mobilität kann die Eidgenossenschaft punkten. Das Land verfolgt ehrgeizige Ziele – und ist auf dem besten Weg in eine nachhaltige, effiziente Zukunft. Die Mobilitätstrends 2025.
Weltweit steigen die Temperaturen, auch die Alpen bleiben von der Veränderung des Klimas nicht verschont. Im Gegenteil, hier steigen die Temperaturen sogar stärker als im globalen Durchschnitt. Um dem entgegenzuwirken, hat der Bundesrat im Jahr 2019 das Netto-Null-Ziel der Schweiz für 2050 beschlossen, das Anfang Januar 2025 in Kraft getreten ist.
Treibhausemissionen schrittweise reduzieren
Ab dem Jahr 2050 soll die Schweiz nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als durch natürliche und künstliche Speicher aufgenommen werden können; Emissionen werden reduziert. Bereits 2030 sollen sich der CO₂-Ausstoss verglichen mit 1990 um rund 50 Prozent verringert haben. Schrittweise, wohlgemerkt, nicht auf einmal, damit die Ziele realistisch sind. Und auf die unterschiedlichen Sektoren entfallen spezifische Reduktionsziele. So ist z. B. im Bereich Verkehr und Mobilität bis zum Jahr 2030 eine Reduktion von 25 Prozent vorgesehen. Erste signifikante Fortschritte sollen bereits bis Ende 2025 erzielt werden. Die Schweiz ist optimal auf Kurs fürs Klimaziel.
Ausbau der Elektromobilität
Ein zentrales Anliegen ist die Dekarbonisierung des Verkehrssektors, der in der Schweiz mit rund einem Drittel Anteil der grösste Verursacher von CO₂-Emissionen ist. Gemeint sind Personenverkehr und Güterverkehr, ohne Flugzeuge. So strebt die «Roadmap Elektromobilität 2025» an, den Anteil von Steckerfahrzeugen – reine Elektroautos und Plug-in-Hybride – bei den Neuzulassungen bis Ende 2025 auf 50 Prozent zu erhöhen. Zudem sollen bis zu diesem Zeitpunkt 20 000 öffentlich zugängliche Ladestationen verfügbar sein. Die Schweiz investiert in den Ausbau der Ladeinfrastruktur, fördert Elektrofahrzeuge und unterstützt Initiativen zur Entwicklung zukunftsfähiger Mobilitätslösungen durch technologische Innovationen und den Einsatz künstlicher Intelligenz.
Vernetzte, intelligente Transportsysteme und autonomes Fahren
Mithilfe von KI werden Fahrzeuge in ein vernetztes Ökosystem integriert. Das ermöglicht den Austausch von Daten zwischen Automobil und Infrastruktur in Echtzeit. Auf diese Weise wird nicht nur die Verkehrssicherheit verbessert, auch der Verkehrsfluss wird optimiert und Staus werden reduziert.
Noch einen Schritt weiter gehen autonome Fahrzeuge. Neue Mobilitätslösungen wie Robotaxis verändern die Art, wie wir uns fortbewegen, massgeblich. Technologien wie «Lidar» und «Radar» sorgen dafür, dass autonome Fahrzeuge ihre Umgebung erkennen, sie machen menschliche Fahrer:innen nahezu obsolet. Dabei ist künstliche Intelligenz kaum fehleranfällig – schliesslich kennt sie weder Müdigkeit noch Emotion – und sie ist in der Lage, aus Erfahrungen zu lernen. Zunehmend investiert die Schweizer Automobilindustrie in diese neuen Technologien und sichert so die Wettbewerbsfähigkeit.
Auf dem Vormarsch: Personalisierte Mobilitätsdienste
Daten sind die vielleicht begehrteste Währung unserer Zeit; das gilt natürlich auch für Nutzerdaten und ihre Analyse. Diese ermöglicht es Automobilherstellern, massgeschneiderte Mobilitätslösungen anzubieten, die ganz individuellen Bedürfnissen entsprechen. Ob flexible Routenplanung, On-Demand-Dienste oder personalisierte Fahrassistenzsysteme – die Möglichkeiten sind schier grenzenlos.
Urbane Mobilität, nachhaltig und zukunftsfähig neu gedacht
Wie kann Mobilität dazu beitragen, Städte lebenswerter zu gestalten und Emissionen zu reduzieren? Im urbanen Raum setzt die Schweiz vermehrt auf nachhaltige Verkehrskonzepte, einschliesslich Carsharing, Bikesharing und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
So ist z. B. Microlino, ein Micro-Auto, das für den Mobilitätsbedarf in Citys entwickelt wurde, eine Entwicklung aus der Schweiz. Auch das System der sogenannten Rufbusse, die nicht nach Fahrplan, sondern nach Bedarf verkehren, soll Schweizer:innen in Zukunft häufiger ans Ziel bringen. Nach einer Testphase in verschiedenen Städten bieten bereits jetzt mehrere Regionen flexible On-Demand-Transportservices an. Ein prominentes Beispiel ist PubliCar von PostAuto, das in verschiedenen Kantonen verfügbar ist. Per Telefon oder über die PubliCar-App buchen Passagiere ihre Fahrt – und bestimmen dabei selbst, wann sie fahren möchten.
Ausbau des Schienennetzes: Kapazitätssteigerung für die Zukunft
Dass Bahnfahren in der Schweiz sehr angenehm ist, entdecken mehr und mehr Schweizer:innen. Man kommt entspannt von A nach B! Und nicht nur das, auch viele Güter werden über diesen Weg transportiert. Um den Herausforderungen der steigenden Nachfrage im Schienenverkehr zu begegnen, setzt der Bund auf Ausbauprogramme, die aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) finanziert werden. Mit dem Programm ZEB z. B. werden wichtige Infrastrukturmassnahmen umgesetzt, darunter der Einsatz von 400 Meter langen Doppelstockzügen und eine Angebotsverdichtung im Fern- und Regionalverkehr.
Der Ausbauschritt 2025 verbessert grosse Bahnknoten wie Genf, Basel oder Bern, während der Ausbauschritt 2035 mit zusätzlichen Taktverdichtungen das Bahnangebot weiter optimiert. Langfristig definiert die «Perspektive Bahn 2050» die Strategie für einen nachhaltigen Ausbau, insbesondere in Ballungsgebieten und auf mittleren Distanzen. Die Massnahmen stellen sicher, dass die Bahn in der Schweiz auch morgen eine tragende Rolle in der Mobilität spielen kann.
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