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Stan Wawrinka – Der Tunnel liegt hinter ihm

28.01.2019
von SMA

Der Tennisstar Stan Wawrinka hat einen weiten Weg hinter sich. Nachdem er auf die letzten Plätze der Weltrangliste gefallen ist, hat der Waadtländer alles darangesetzt, um einen fabelhaften Wiederaufstieg zu erleben.

Stan Wawrinka ist zurück. Nach seiner Knieverletzung ist der waadtländische Spieler bereits wieder auf den 59. Rang im ATP-Ranking vorgerückt. Ein eindrücklicher Fortschritt, den er sich mit guten Leistungen seit letztem Sommer verdient hat. Der Mann mit der einhändigen Rückhand schlägt wieder Topspieler wie Grigor Dimitrov oder anfangs Jahr in Doha Karen Khachanov. Zur Erinnerung, Stan Wawrinka war am 11. Juni nach Roland Garros auf den 263. Rang zurückgefallen. Nach seiner zweimaligen Operation am linken Knie vor einem Jahr ist «Stan the Man» zurück.

Stan Wawrinka, welche Bilanz ziehen Sie nach Ihrer Verletzung in Bezug auf Ihre körperliche Verfassung?
Ich bin zufrieden mit den letzten Wochen. Meine Saisonvorbereitung lief sehr gut, ich konnte hart arbeiten. Mein Tennis meldet sich zurück, ich habe grosse Spieler besiegt und keine Knieschmerzen mehr. Man muss Geduld haben und jeden Tag hart arbeiten, damit das Vertrauen und die Spielroutine zurückkehren. Aber ich bin auf einem guten Weg.

Ich kann wieder alles machen und habe keinerlei Schmerzen mehr.

Wie haben Sie trainiert, um wieder in Form zu kommen, und wie fühlen Sie sich jetzt?
Ich habe viel mit Pierre Paganini gearbeitet, meinem Fitnesstrainer. Er war für mich während meiner Rehabilitation besonders wichtig, noch wichtiger als gewöhnlich. Acht Wochen lang musste ich an Krücken gehen, das ist für einen Sportler eine sehr lange Zeit. In der ersten Zeit war es also wichtig, es langsam angehen zu lassen. Das Gleiche galt auch für die Zeit, als ich auf den Platz zurückkehrte. Am Anfang konnte ich noch nicht alles machen und ich muss sagen, das war wirklich eine sehr schwierige und komplizierte Phase. Aber schliesslich habe ich den Tunnel verlassen, und heute fühle ich mich sehr wohl. Ich kann wieder alles machen und habe keinerlei Schmerzen mehr.

Nach einer Verletzung können auch Zweifel aufkommen, wie haben Sie diese Phase mental verarbeitet?
Ich hatte viele Zweifel. Während der acht Wochen an Krücken hatte ich viel «freie» Zeit, aber natürlich konnte ich nicht viel machen. Ich musste mich vor allem ruhig verhalten und durfte mich nicht zu viel bewegen. Für einen Sportler ist das natürlich nicht einfach. Es gab viele Höhen und Tiefen. Dazu muss man sagen, dass es unter dem medizinischen Gesichtspunkt eine sehr komplizierte Operation war. Normalerweise müssen Sportler nach einer solchen Operation ein Jahr warten, bis sie das Training wieder aufnehmen können.

Welche wichtigen Termine gibt es in den nächsten Wochen, was Ihre Saison betrifft?
Mein nächstes Turnier ist in Sofia, wo ich letztes Jahr den Halbfinal erreicht habe. Danach geht es weiter mit zwei 500-er Turnieren in Rotterdam und Acapulo. In Rotterdam führe ich mich wohl, ich habe dort 2015 den Titel gewonnen. Acapulco ist ein schönes Turnier in einem Resort. Ich habe 2013 das letzte Mal dort gespielt und freue mich auf die Rückkehr.

Mein Tennis meldet sich zurück, ich habe grosse Spieler besiegt und keine Knieschmerzen mehr. Stan Wawrinka

Was ist Ihr Geheimnis, Ihre Vitalität das ganze Jahr über zu erhalten?
Es ist wichtig, einen guten Kalender zu spielen und genug Zeit zu haben, um zwischen den verschiedenen Turnieren zu trainieren. Ich habe das Glück, seit langer Zeit mit Pierre Paganini zu arbeiten, der ein ausgezeichneter Trainer ist. Er hilft mir sehr, damit ich immer in Form bleibe und das ganze Jahr über ein gutes Gleichgewicht behalte.

Was sind die Besonderheiten Ihrer Ernährung? Zum Saisonbeginn schienen Sie schon sehr gut in Form zu sein.
Ich esse gern und interessiere mich sehr für die Küche. Im Übrigen versuche ich von allem etwas. Wenn ich in Indien bin, esse ich gerne Chicken Tikka. Wenn ich in der Schweiz bin, esse ich gern Eglifilets oder Kalbsgeschnetzeltes nach Züricher Art. Ich esse alles, die Hauptsache ist, man übertreibt nicht. Im Allgemeinen achte ich allerdings darauf, häufig Fisch und Salat zu essen, und natürlich Pasta vor den Spielen. Die Flüssigkeitszufuhr ist auch ein sehr wichtiger Aspekt der Ernährung. Viele trinken nicht genug Wasser und fangen erst an zu trinken, wenn sie Durst haben. Ich meinerseits habe immer meine Flasche Evian bei mir und passe auf, dass ich viel Wasser trinke, nicht nur auf dem Platz, sondern auch sonst, auf dem Spaziergang, beim Autofahren oder wenn ich morgens meinen Kaffee trinke.

Interview Stan Wawrinka: Thomas Pfefferlé

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