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Wer kann sich noch leisten, ein schlechter Arbeitgeber zu sein?

03.07.2019
von Miriam Dibsdale

Die vierte industrielle Revolution, die Digitalisierung, stellt die Arbeitgeber ebenso vor Herausforderungen wie der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung. Maschinen, Roboter und Algorithmen übernehmen immer mehr Aufgaben in der Arbeitswelt und gleichzeitig herrscht ein akuter Mangel an qualifizierten Fachleuten.

Die Ansprüche an die Angestellten steigen, aber genauso die Ansprüche, welche die Angestellten an ihre Arbeitsstelle und ihre Arbeitgeber stellen. Die Arbeit soll erfüllen und wertgeschätzt werden, die Autonomie am Arbeitsplatz soll gross sein und die Arbeitszeiten so gestaltet, dass eine gesunde Work-Life-Balance möglich ist. Dies sind berechtigte Bedürfnisse.

Der «gute» Arbeitgeber

Die Arbeitgeber sind gut beraten, auf diese Bedürfnisse einzugehen – sonst werden sie heutzutage als schlechte Arbeitgeber angesehen. Sie werden dadurch Mühe haben, gute Arbeitskräfte zu rekrutieren und zu halten. Was können sie tun, um gute Arbeitgeber zu sein, ausser ihren Angestellten ab und zu auf die Schulter zu klopfen? Es ist keine Hexerei und diverse Wege führen zum Ziel. Ich möchte die wichtigsten davon aufführen.

Flexible Arbeits- und Arbeitszeitmodelle ermöglichen es, die Bedürfnisse der Angestellten und des Arbeitgebers in Bezug auf die Gestaltung der Arbeit und die Arbeitszeit besser zur Deckung zu bringen. Im Rahmen einer gelebten Sozialpartnerschaft sind deshalb in diversen Branchen und in Unternehmen solche Modelle vorgesehen.

Was können sie tun, um gute Arbeitgeber zu sein, ausser ihren Angestellten ab und zu auf die Schulter zu klopfen?  Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz, angestellte.ch

Neue Modelle sind gefragt

Work Smart ist eine unternehmensübergreifende Initiative, die unter anderem zum Ziel hat, flexible Arbeitsformen aktiv zu unterstützen und Arbeitgebern zu helfen, neue Arbeitsformen umzusetzen. Mit der Unterschrift zur Charta hat sich auch der Verband Angestellte Schweiz verpflichtet, Rahmenbedingungen für autonomes Arbeiten zu schaffen, damit die Arbeit besser mit anderen Lebensbereichen vereinbart werden kann. Dazu gehören untern anderem Homeoffice oder Arbeiten in Coworking-Spaces. Einen solchen Space betreiben die Angestellten Schweiz selber auf ihrer Geschäftsstelle beim Bahnhof Olten.

Geteilte Verantwortung

Neue, nicht mehr hierarchiebetonte Führungsmodelle verlagern die Entscheidungsgewalt und Verantwortung hin zu den einzelnen Arbeitsbereichen. Entschieden wird dort, wo man am meisten vom Entscheid betroffen ist – für den Entscheid muss aber die Verantwortung übernommen werden. Solche Führungsmodelle ermöglichen viel Autonomie und können sehr motivierend sein. Sie müssen aber sorgfältig eingeführt werden.

Viele Jobsuchende oder Angestellte, die den Job wechseln möchten, erwarten von einem Arbeitgeber, dass er hinsichtlich der Unternehmenswerte und -kultur das Prädikat «good» verdient. Die Jobplattform good-jobs.info, an der die Angestellten Schweiz beteiligt sind, stellt ein umfassendes Angebot an Stellen von Unternehmen zur Verfügung, die Mitarbeiter suchen für «Jobs mit Sinn», «Flexible Jobs», «Gute Jobs», «Soziale Jobs» oder «Nachhaltige Jobs».

Nicht zuletzt ist es wichtig, dass die Arbeitgeber in die Weiterbildung ihrer Angestellten investieren. Damit investieren sie in ihre eigene Zukunft.

Text: Hansjörg Schmid, Kommunikation Angestellte Schweiz

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