Tanzkurse sind nicht nur etwas für junge Hüpfer. Besonders für Senioren ist das Tanzen ein sinnvolles Hobby, welches auch noch eine Menge Spass macht.
Zu sanften Klängen übers Parkett schweben oder zu heissen Rhythmen das Tanzbein schwingen: Tanzen ist ein vielseitiges Hobby. Das Zusammenspiel von Bewegung und Musik zieht seit jeher Menschen in seinen Bann. Das Tanzen ist jedoch viel mehr als bloss ein vergnüglicher Zeitvertreib.
Eine Studie der Auckland University of Technology kam zum Schluss, dass regelmässiges Tanzen die Lebensqualität von Senioren nachhaltig verbessert. Alleine schon deshalb sollte man dem Tanzen eine Chance geben. Doch welcher Tanzstil soll es denn sein?
Vom Paartanz inspiriert
Im Auftrag der Pro Senectute entwickelte Monika Bühlmann das Tanzkonzept Everdance. Der Tanzstil ist ein Solotanz, der speziell auf Senioren ausgerichtet ist. «Für Seniorinnen ist es schwer einen Tanzpartner zu finden, da Männer im Tanz Mangelware sind», erklärt sie, «Viele Solotanzstile, kommen aufgrund der anspruchsvollen, schnellen Körperbewegungen oder Bodenelemente auch nicht mehr in Frage».
Die Lösung all dieser Probleme lag in der Entwicklung von Everdance. «Unsere Schritte sind inspiriert vom Paartanz, von Cha Cha Cha bis Rumba. Wir lassen uns von einer grossen Palette und Tänzen inspirieren und reichern diese dann mit freien Elementen an».
Körpergefühl durch orientalische Bewegungen
Orientalischer Tanz eignet sich ebenfalls bestens für Seniorinnen. Marianne Zimmerli bietet Kurse speziell für Seniorinnen an, und hat einiges zu berichten: «Orientalischer Tanz ist sehr gesund, besonders für Frauen», informiert sie, «Es ist ein Tanz voller kontrollierter und doch harmonischer Bewegungen. Ausserdem ist es ein ideales Beckenboden-Training».
Orientalischer Tanz ist für alle da, unabhängig von Alter und Geschlecht. Marianne Zimmerli
Entgegen aller Klischees ist der orientalische Tanz für alle geeignet. «Jeder kennt das Bild der leichtbekleideten Bauchtänzerin. Orientalischer Tanz ist aber für alle da, unabhängig von Alter und Geschlecht», klärt Marianne Zimmerli auf.
Fitness fürs Gehirn
Im Tanz werden neue Bewegungsabläufe erlernt und wiederholt. Dies trägt nicht nur zur körperlichen Fitness, sondern auch zur Gehirngesundheit bei. «Die Verbindung von Musik und Bewegung hilft dabei, die Hirnaktivität beizubehalten», erläutert Marianne Zimmerli. «Im orientalischen Tanz machen wir viele Überkreuz-Bewegungen mit den Extremitäten. Diese Bewegungen sind hilfreich für die Konzentration», fügt sie an.
Der Denkapparat bleibt stabil. So können Probleme wie Demenz und Alzheimer vorgebeugt werden.
Sich gesund tanzen
Für die körperliche Fitness ist es ebenfalls hilfreich. «Wir mobilisieren die Gelenke und machen aktivieren den Kreislauf», sagt Monika Bühlmann.
Tanzen ist für Kopf, Herz und Füsse Monika Bühlmann
Auch werden die Muskeln gestärkt, was der Gesundheit rundum zugute kommt. Man hat mehr Kraft, den Alltag zu bewältigen und ist weniger auf Hilfe angewiesen. Dies sorgt für eine Entlastung für die Senioren sowie deren Angehörigen. Mehr Muskelkraft bedeutet auch mehr Sicherheit. Das Fallrisiko sinkt. Selbst wenn es mal zu einem Sturz kommen sollte, liegt die Wahrscheinlichkeit höher, nur mit einem Schrecken davonzukommen.
Freundschaft auf dem Parkett
Neben den zahlreichen physischen Vorteilen beeinflusst das Tanzen auch das Gemüt. Ob Paartanz oder Ballett, man befindet sich in jedem Fall unter Menschen. Die Teilnehmer lernen einander kennen und teilen Erlebnisse. So bilden sich schnell Freundschaften. «Die Frauen in meinem Kurs gehen nach der Stunde immer gemeinsam Kaffee trinken», teilt Marianne Zimmerli mit. Gemäss dem Schweizerischen Roten Kreuz ist die Alterseinsamkeit ein zunehmendes Problem. Ein Tanzkurs bietet eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken.
«Ich sage immer, Tanzen ist für Kopf, Herz und Füsse», lacht Monika Bühlmann, »Am besten schnuppert man mit einer Freundin rein und nutzt dieAngebote in der Nähe. Das Leben soll man tanzen».
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Text Fatima Di Pane
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