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Eine Revolution im Mikro 3D-Druck

18.12.2019
von SMA

Additive Manufacturing (additive Fertigung) birgt gewaltige Chancen für diverse Branchen und Unternehmen. Doch bisher steckte der 3D-Druck im Vergleich zu traditionellen Fertigungsmethoden noch «in den Kinderschuhen». Nun läutet die Exaddon AG mit ihrem CERES-Drucksystem einen Paradigmenwechsel ein – denn ihre Technologie ermöglicht das additive Manufacturing von Teilen in bisher nie gekannter Präzision und in kleinstem Massstab. Wie das möglich ist, fragte «Fokus Erfolgreiche Industrie» bei Exaddon-CEO Edgar Hepp nach.

Edgar Hepp, was genau bietet die Exaddon AG an? 

Wir sind im Feld des «Additive Manufacturing» (AM) tätig, welches man gemeinhin auch als «3D-Druck» kennt. Dort haben wir uns auf das Drucken komplexer Metallobjekte im Mikrometerbereich spezialisiert. Unsere Besonderheit: Wir sind in der Lage komplexe Metallobjekte (meist aus Kupfer) zu drucken, in Grössen, welche gerade einmal einem Zwanzigstel eines menschlichen Haardurchmessers entsprechen. Bei weniger komplexen Formen können wir sogar Komponenten produzieren, die tausendmal kleiner sind, als es das menschliche Auge wahrnehmen kann.

Wie gelingt Ihnen das?

Wir verwenden eine einzigartige Technologie, die es uns ermöglicht, kleinste Mengen an Flüssigkeiten kontrolliert abzugeben. Diese Flüssigkeiten werden durch einen elektrochemischen Prozess bei Raumtemperatur zu festem Metall umgewandelt. Die Metall-Objekte sind nach dem Drucken fixfertig – es ist also keinerlei Nachbearbeitung mehr erforderlich. Dieses Leistungsportfolio macht uns einzigartig auf dem Markt. Wir bezeichnen unser Prinzip als «Additive Micromanufacturing » (µAM). Unser einzigartiges «CERES»-Drucksystem ist der Schlüssel dazu.

CERES, das µAM system

CERES, das µAM system

Sie haben extra Ihr eigenes 3D-Drucksystem entwickelt?

Ja, das haben wir in der Tat. Denn für unser Anwendungsgebiet sowie unsere Qualitätsansprüche ist ein eigenes System schlicht notwendig. Dies, weil sich unsere Prozesse stark von denjenigen unterscheiden, die gemeinhin im «Additive Manufacturing» zum Einsatz kommen.

Welche konkrete Einsatzgebiete hat Ihre Technologie?

Unsere Drucktechnologie ermöglicht Anwendungen, die mit konventionellen Herstellungsmethoden oder mit anderen Metall-AM-Technologien nicht umsetzbar sind. Wir legen unseren Fokus auf die Entwicklung von industriellen Anwendungen, arbeiten aber auch eng mit Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen zusammen. Die Anwendungsfälle unserer internationalen Kunden reichen von der lokalen Oberflächenmodifizierung von Halbleitern über den Teiledruck für Mikroelektronik und Sensoren bis hin zur Reparatur offener Defekte direkt auf Mikrochips oder die Herstellung von Hochfrequenzantennen (THz). Manchmal drucken wir sogar Komponenten für Uhren. Daneben gibt es nahezu endlose neue Forschungsbereiche, welche sich gerade erst neu auftun und für die unser Drucksystem «CERES» perfekt geeignet ist. Allein in der Schweiz kooperieren wir mit der ETH und der EMPA. Im Rahmen dieser Partnerschaften treiben wir Projekte voran, die weit über den Stand aktueller Drucktechnologien hinausgehen.

Flat coil: Flachspule für ein Forschungsprojekt der Harvard Medical School

Flat coil: Flachspule für ein Forschungsprojekt der Harvard Medical School

Gibt es für Ihre Technologie eine Nachfrage auf dem Markt?

Zu einhundert Prozent! Denn aktuelle Berichte belegen, dass der Sektor der additiven Fertigung rasant wächst. Hinzu kommt die Tatsache, dass die grossen Halbleiterhersteller in den USA, Korea und Taiwan Milliarden von Dollar für die neusten Fertigungstechnologien aufwenden – und für diesen Markt ist unsere Technologie prädestiniert. Wir von Exaddon sind entsprechend offen für Investitionen, die eine neue Phase der Entwicklung und Expansion in diesen Markt ermöglichen und beschleunigen.

Was unterscheidet Exaddon von anderen Unternehmen, die in der additiven Fertigung tätig sind? Und warum sollten insbesondere Anleger davon begeistert sein?

Niemand anderes druckt reines Metall in so kleinen Grössen – und keines der herkömmlichen Metall-AM-Systeme kann derart winzige Strukturen direkt auf die gewünschte Position drucken wie wir. Mit unserer Technologie eröffnen wir für die Industrie und Wissenschaft Chancen, die bisher schlicht nicht existierten. Darüber hinaus gewinnt der Druck von leitfähigen Materialien immer mehr an Bedeutung – und genau darauf haben wir uns spezialisiert. Beispielsweise steigt die weltweite Nachfrage nach kleineren und leistungsstärkeren Mikrochips an. Smartphone-Hersteller fordern etwa, dass immer mehr Funktionen direkt in die Mikrochips integriert werden. Mit zunehmender Komplexität des Chip-Herstellungs- sowie des Weiterverarbeitungsprozesses steigen auch die Produktionsverluste. Mit der Exaddon µAM-Technologie können winzige Strukturen und Leiterbahnen direkt auf einem Wafer repariert und Verluste in der Produktion reduziert werden. Wir verfügen also über eine echte «Problemlösungstechnologie». Dies ist eine enorme Chance und ein einzigartiges Wertversprechen im hart umkämpften Halbleiterumfeld.

Wie ist Ihr Unternehmen zu seiner Expertise gelangt?

Exaddon war eine Geschäftseinheit des Biotech-Spezialisten Cytosurge. Eines Tages realisierten wir, dass sich diese Technologie ideal für den ultrapräzisen Metalldruck in kleinsten Grössen eignet. Mit dieser Idee lösten wir ein grosses Echo in der Industrie aus, weswegen wir im August letzten Jahres die Exaddon AG als eigenständiges Unternehmen ins Leben riefen. Ich habe die Verantwortung für Exaddon als CEO übernommen, da ich massgeblich am Aufbau dieser Metalldrucktechnologie beteiligt war. Unser Team vereint heute Spezialistinnen und Spezialisten, die über umfangreiche Fachkenntnisse in Bereichen wie Elektrochemie, Materialwissenschaften, Systemtechnik und Informatik verfügen.

Micro Stecker für die Firma Axon

Micro Stecker für die Firma Axon

Wie wird sich der Bereich der additiven Fertigung entwickeln – und welche Auswirkungen wird das auf Ihr Unternehmen haben? 

Die AM-Industrie wächst rasant und die Technologie hat längst Marktreife erlangt. Gleichzeitig besteht nach wie vor ein enormes Potenzial, welches die Herstellung bestimmter Geräte und Maschinen revolutionieren könnte. Was für Exaddon sehr wichtig ist: Insbesondere die mikro-/ nanoadditive Fertigung ist in einer hervorragenden Wachstumsphase, die sich voraussichtlich fortsetzen wird. Die AM-Kupferindustrie wird sich in den kommenden Jahren nahezu verdoppeln und im Jahr 2025 4,3 Milliarden US-Dollar erreichen (2018 lag man noch bei 2,7 Mrd. US-Dollar) – und wir werden unseren Teil dazu beitragen.

Weitere Informationen zum Dienstleistungsspektrum von Exaddon sowie Kontakte bezüglich Investment-Möglichkeiten unter www.exaddon.com

Mehr über additive Fertigung lesen Sie zudem hier.

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