zeit zuhause hltuend nutzen
Lifestyle Gesundheit Interview

So meistern wir die Coronakrise

17.04.2020
von SMA

Egal, wo man auf der Welt lebt, welchen Beruf man ausübt oder wie alt man ist – die Coronakrise betrifft uns alle. Menschen mit den verschiedensten Hintergründen erzählen «Fokus», wie sie mit der Ausnahmesituation umgehen und was sie aus dieser Zeit mitnehmen.

Sara Leutenegger, Schweizer Model & Content Creator

«Momentan bin ich beruflich stark eingeschränkt, da viele meiner Jobs abgesagt wurden.
Morgens mache ich nach einer Tasse Kaffee erstmal Sport. Dann beschäftige ich mich mit Büroarbeiten oder dem Haushalt. Für nächste Woche habe ich mir vorgenommen, meinen Kleiderschrank auszumisten, um wieder etwas Platz zu schaffen. Auch möchte ich die freie Zeit dafür nutzen, mein Englisch mithilfe einer Lern-App aufzufrischen.

Jetzt wo das Wetter so schön ist, vermisse ich es besonders, meine Freunde zu treffen. Auch fehlen mir meine Eltern sehr, ich sehe sie derzeit nicht. In Zukunft werde ich Alltägliches mehr schätzen und die Zeit mit meinen Liebsten noch mehr geniessen. Ich glaube auch, dass diese Zeit uns allen ein neues Bewusstsein für Hygiene verleiht.»

Fabienne Wernly, Radiomoderatorin

«Obwohl ich der Lockdown-Zeit auch Gutes abgewinnen kann, fehlt mir allmählich der Kontakt vor allem zur Familie. Auch ein Café-Besuch mit Freunden wäre bei diesem schönen Wetter sicher nicht schlecht. Beruflich ist es bei mir so, dass ich einen Monat unbezahlten Urlaub genommen habe, da in der aktuellen Situation die Betreuung für mein Kind nicht mehr geregelt ist. Dennoch bringe ich Struktur in unseren Tag. So stehen wir morgens gemeinsam auf und machen uns parat für den Tag – so wie sonst auch.

Seit dem Lockdown gibt es bei uns auch häufiger selbstgebackenes Brot oder Muffins auf den Tisch. Stricken ist ebenfalls ein neues Hobby von mir geworden. Derzeit stricke ich einen Schal, danach möchte ich mich an eine Decke heranwagen. Ich würde generell allen raten, sich ein solches Projekt zu suchen und nicht träge zu werden oder zuhause zu versauern. Das kann auch das Führen eines Pandemie-Albums sein oder die Neugestaltung der Wohnung – wichtig ist, diese Zeit zu nutzen, um sich selber etwas Gutes zu tun!»

Gabriel Palacios, Hypnosetherapie-Experte und Bestsellerautor

«Seit Mitte März haben wir in der Schweiz unser Leben umgekrempelt. Beziehungen und Freundschaften werden seitdem auf die Probe gestellt und auch unsere Wirtschaft ist auf dem Prüfstand. Auch wenn ich meine Sitzungen und Unterrichtsstunden absagen musste, versuche ich dennoch mit den Leuten in Kontakt zu bleiben – digital sowie schriftlich. Denn die Nachfrage nach mentaler Unterstützung ist aktuell sehr hoch.
Die Leute müssen jetzt zusammenhalten, miteinander Ideen austauschen, kreativ und innovativ sein, sich digital weiterbilden und so gegenseitig stärken. Dieses Erlebnis wird dann von unserem Unterbewusstsein auch als positive Teilerfahrung abgespeichert, trotz den tragischen Umständen rundherum. Und zudem konditioniert uns diese Zeit darin, dass neue Wege auch sehr schön oder gar schöner sein können. Ich gehe beispielsweise mit dem Hund bewusst ganz neue Routen und entdecken so idyllische, schöne Orte. Künftig wird unsere Gesellschaft dadurch mutiger, neue Wege zu beschreiten. Wir werden zurückblicken und erkennen, welches neue Bewusstsein uns diese Krise ermöglicht hat.»

Robin Rehmann, Radiomoderator

«Ich vermisse schon die Freiheiten meines üblichen Alltags. Momentan befinde ich mich wegen der Coronakrise zuhause in Quarantäne und versuche, nicht nach draussen zu gehen. Einkaufen liegt nicht mehr drin – ich bestelle meine Lebensmittel über die Lieferservices von Detailhändlern. Ich arbeite von zuhause aus und baue mir momentan ein persönliches Livestream-Studio auf. Künftig möchte ich auf Internetplattformen wie Youtube oder Twitch.tv streamen und dabei gute Bild- und Videoaufnahmen produzieren.

Durch dieses Projekt habe ich viel zu tun, denn es gibt immer etwas zu basteln und zu optimieren. Generell finde ich, dass kreative Projekte helfen, sich auf Gutes zu konzentrieren, ohne sich dabei von der aktuellen Situation aus der Ruhe bringen zu lassen. Aber ich freue mich wieder auf das Alltägliche: Ins Fitnessstudio zu gehen, ein feines Restaurant zu besuchen oder mit Freunden einen gemütlichen Abend zu verbringen. Vielleicht können wir als Gesellschaft aus der Coronakrise mitnehmen, dass diese Dinge eigentlich Luxus sind und wir sie jederzeit schätzen sollten.»

René Schudel, Starkoch und Kochbuchautor

«Ich selbst erlebe keine grossen Einschränkungen. Da ich nach wie vor im Büro arbeite, findet Bewegung und Austausch statt. Die Arbeit geht weiter, vor allem mit der Planung von zukünftigen Projekten. Im Moment bin ich an der Vorbereitung für die Zeit nach der Coronakrise. Wir planen mit meinem Kernteam das restliche Jahr 2020 und konzentrieren uns bereits aufs 2021. Denn es ist wichtig, nach vorne zu schauen und in die Zukunft zu investieren. Plötzlich geht es schnell und die Krise wird vorbei sein.

Marlène von Arx, Journalistin USA

«Ich weiss, ich habe es gut: Die Aufträge sind Corona bedingt zwar zurückgegangen, aber ich kann meinen Job mit Online-Video-Chats sonst ziemlich gut aufrecht erhalten. Ich bin dankbar, gesund und die alleinige Herrscherin über die Fernbedienung zu sein. Natürlich vermisse ich manchmal Gesellschaft. Und die Natur. Parks und Strände sind in Los Angeles geschlossen. Die Reise in die Schweiz über Ostern musste ich absagen. Die tollen Bilder von blühenden Kirschbäumen und knallgelben Raps-Feldern von der Familie und Freunden auf Social Media schüren das Heimweh. Ich beneide die Schweiz auch um die positiven Perspektiven, die uns in den USA unter der chaotischen Führung in Washington abgehen. Mein Grounding eröffnete mir als sonst Vielreisende aber auch eine einmalige Gelegenheit: Ich beherberge vorübergehend eine Katze aus dem Tierheim, bis sie ein permanentes Zuhause gefunden hat. Mein Pflege-Büsi ist auf einem Auge blind, lebensfroh verspielt und gibt dem Zuhause-Bleiben einen zusätzlichen, erfüllenden Sinn.»

Text SMA

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Stephan Schmidlin: «Mit der Bildhauerei werde ich alt»
Nächster Artikel Entrümpeln für Heim und Herz