Pooled Audits – Cloud-Dienstleister im Finanzsektor effizient steuern
Das technologische und regulatorische Umfeld für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister befindet sich in einem dynamischen Wandel. Cloud-Dienste sind längst nicht mehr nur operative Unterstützer, sondern Treiber für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Da Finanzunternehmen heute rund 40 bis 60 Prozent ihrer Wertschöpfung gemeinsam mit externen Dienstleistern erbringen, rücken Steuerung und Bewertung dieser Partner in den strategischen Fokus.
Mit regulatorischen Neuerungen wie der DORA-Verordnung, dem FinmadiG oder den jüngsten EBA-Konsultationen steigen die Anforderungen an Risiko-, Informationssicherheits- und Notfallmanagement. Vor diesem Hintergrund gewinnen Audit-Formate wie die Pooled Audits zunehmend an Bedeutung.
Sammelprüfungen als Steuerungsinstrument
Klassische Dienstleisteraudits – sogenannte »Second Party Audits« – geben Finanzunternehmen Sicherheit über Qualität, Stabilität und Optimierungspotenzial externer Services. Pooled Audits gehen einen Schritt weiter: Mehrere Unternehmen bündeln ihre Prüfungskapazitäten und führen gemeinsam eine Auditierung bei Cloud-Anbietern durch.
Dieser Ansatz schafft Skaleneffekte und eröffnet Kostenvorteile, die bei isolierten Prüfungen ungenutzt bleiben. Für Cloud-Service-Provider bedeutet dies zugleich geringere Belastung durch wiederkehrende Einzelprüfungen.
Betriebswirtschaftliche Vorteile
Die Bündelung von Ressourcen in Pooled Audits bietet messbare Effizienzgewinne. Zu den wichtigsten Effekten zählen:
- Steigerung der Servicequalität durch systematische Analysen
- Minimierung von Risiken- und Reputationsschäden
- Aufdeckung von Schwachstellen und Prävention von Imageschäden
- Aufbau belastbarer Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette
- Ausgleich von Kapazitätsengpässen sowie Zeit- und Kosteneinsparungen
- Abdeckung mehrerer Normen durch kombinierte Auditprogramme
Regulatorische Perspektive
Die Aufsichtsmitteilung der BaFin zu Auslagerungen an Cloud-Anbieter (02/2024) konkretisiert die Prüfungsanforderungen der MaRisk und öffnet ausdrücklich den Weg für Sammelprüfungen. Auch die EU-Verordnung DORA, VO (EU) 2022/2554, legitimiert gemeinschaftliche Prüfungen als zulässiges Instrument zur Bewertung von IKT-Drittdienstleistern.
Besonderes Augenmerk liegt neben der Leistungsfähigkeit der Drittdienstleister auf Informationssicherheit, Notfallmanagement und Datenschutz. Standardisierte Prüfverfahren stellen sicher, dass das Bank- und Geschäftsgeheimnis jederzeit gewahrt bleibt.
Resilienz und Wissensvorsprung
Pooled Audits bieten mehr als nur regulatorische Konformität. Sie stärken die operationale Resilienz, sichern die Zukunftsfähigkeit der Lieferketten und schaffen einen Wissensvorsprung in einer Zeit disruptiver technologischer Entwicklungen.
Für Finanzunternehmen ergibt sich daraus ein doppelter Mehrwert: Erfüllung der Compliance-Vorgaben bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz. Auch Cloud-Anbieter profitieren, da sie weniger häufig Prüfungen durchlaufen müssen und ihre Ressourcen gezielter einsetzen können.
Wer sich tiefer mit den praktischen Möglichkeiten und der Umsetzung befassen möchte, findet bei bank management consult einen erfahrenen Ansprechpartner. Das Beratungshaus bringt langjährige Expertise im Bereich Auslagerungsmanagement und Dienstleistersteuerung mit – und unterstützt Finanzunternehmen dabei, Pooled Audits gezielt als strategisches Instrument einzusetzen.
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