»Wir machen den Vertrieb von Banken präziser, effizienter und hochgradig personalisiert«
Mit seiner Predictive-Analytics-Software revolutioniert Banking One seit 2017 den KI-unterstützten Vertrieb in Banken. CEO Arne Horn über KI im Bankenwesen und die erfolgreiche Individualisierung von Marketingmaßnahmen.

Arne Horn
CEO
Herr Horn, wie genau krempeln Sie den Vertrieb mit Ihrer Banking-One-KI um?
Wir machen den Vertrieb von Banken präziser, effizienter und hochgradig personalisiert. Im Detail: Mit Banking One setzen wir KI ein, um aus Millionen von anonymisierten Bankdaten Muster zu erkennen und Prognosen abzuleiten. Das bedeutet: Wir sagen voraus, welcher Kunde in welchem Moment welches Produkt mit hoher Wahrscheinlichkeit nachfragt – sei es ein Kredit, eine Anlage oder eine Versicherung.
Steht denn die »bedarfsgerechte Kundenberatung« zu wenig im Fokus der traditionellen Banken?
In vielen Banken steckt die bedarfsgerechte Beratung noch zu sehr im Bauchgefühl oder in standardisierten Segmenten. Wer viel verdient und im A-Segment einsortiert ist, wird automatisch häufig beraten. Wer aber im C-Segment landet, bekommt oft kaum Angebote – auch wenn genau dort gerade ein akuter Bedarf besteht. Das entspricht nicht den tatsächlichen Bedürfnissen der Kundschaft. Wir machen aus reinen Daten echte Kundeneinblicke.
Ihr Ansatzpunkt ist im Grunde die Analyse von Datensätzen, die Sie mit einem anonymisierten, bankenübergreifenden Datenpool abgleichen?
Unser Ansatz basiert auf der Analyse von Bankdaten, die vollständig anonymisiert und tokenisiert an uns übermittelt werden. Das Besondere: Wir gleichen diese Daten nicht nur innerhalb einer Bank, sondern mit einem großen, bankenübergreifenden Datenpool ab – und zwar auch international. Monatlich fließen Millionen neuer Datensätze aus verschiedenen Instituten und Regionen ein. So lernen unsere Modelle kontinuierlich dazu und liefern immer präzisere Prognosen.
Die bessere, zielgerichtete Ansprache kommt dabei Kundinnen, Kunden und Beratenden gleichermaßen entgegen?
Ganz genau. Kunden profitieren, weil sie nicht mit unpassenden Angeboten überhäuft werden, sondern im richtigen Moment die richtige Beratung bekommen. Ich erinnere mich an einen Termin, in dem mir ein Berater sagte: »Ein Immobilienkauf ist ja der Traum von jedem« – da war der Ofen aus. Mein Traum war das nicht. Ich hatte mich gerade selbstständig gemacht, kam frisch aus dem Studium – und mich hätte interessiert, welche Finanzprodukte andere Menschen in einer ähnlichen Situation abgeschlossen haben. Genau das ist es, was unsere KI berechnet. Beratende profitieren ebenso: Sie sparen Zeit, weil sie ihre Energie auf die Kunden konzentrieren können, bei denen tatsächlich ein Bedarf besteht. Das führt zu mehr Relevanz im Gespräch, zu einer höheren Abschlussquote und letztlich zu zufriedeneren Kunden wie auch zu zufriedeneren Mitarbeitenden im Vertrieb.
Momente schlagen Kampagnenplanung
KI-Systeme, neue Wettbewerber und steigende Erwartungen verändern die Finanzwelt schneller als je zuvor. Viele Banken reagieren noch mit großen Marketingkampagnen. Doch die Zukunft entscheidet sich nicht durch Masse, sondern durch den richtigen Moment. Banking One zeigt, wie Institute genau dann präsent sein können, wenn Kund:innen sie wirklich brauchen.
Früher teilten Banken ihre Kund:innen oft in »wertvoll« und »weniger wertvoll« ein. Schwarz-Weiß-Denken greift heute zu kurz. Entscheidend ist nicht, wie viel eine Kundin oder ein Kunde ausgegeben hat, sondern ob die Ansprache zu ihrem oder seinem Leben passt. Wer Timing und Bedürfnisse verfehlt, verliert Vertrauen – und damit die Chance auf eine langfristige Beziehung.
Der Vorteil der Banken
Dabei haben Banken einen großen Vorteil: Sie verfügen über besonders viele Informationen. Auf dem Kontoauszug oder in der Kreditkartenabrechnung steckt bereits ein Bild davon, was Kund:innen bewegt. Die Frage ist: Wie lassen sich diese Daten nutzen, um sie in echten Mehrwert zu verwandeln?
Wie Banking One den Unterschied macht
Banking One arbeitet seit Jahren daran, Banken genau dabei zu unterstützen. Der Ansatz: Menschen nicht mit Massenwerbung überfluten, sondern in wichtigen Momenten da sein. Wenn jemand den Job wechselt, eine Wohnung kauft oder eine Familie gründet, ändern sich die finanziellen Bedürfnisse stark. Banking One erkennt solche Lebensereignisse und macht sichtbar, wann der richtige Zeitpunkt für ein Angebot gekommen ist.
Doch der richtige Moment ist nur die halbe Miete. Mit den sogenannten »Tribes« hilft Banking One verschiedenen Banken, das Verhalten und die Interessen ihrer Kund:innen besser zu verstehen. So lässt sich einschätzen, ob jemand eher an Nachhaltigkeit interessiert ist, gern reist oder gerade spart. Mit diesem Wissen können Banken passgenauer helfen – und wirken nicht wie Absender von Standardwerbung.
Digitale Helfer für Mitarbeitende
Damit das Ganze nicht kompliziert wird, stellt Banking One smarte Assistenzsysteme bereit. Sie fassen wichtige Infos zusammen, schlagen Gesprächswege vor und machen sichtbar, welche Produkte gerade relevant sind. So können Bankmitarbeitende einfacher und schneller reagieren – auch wenn sie selbst keine Detail-Expert:innen sind.
Datenschutz ist Pflicht
Relevanz funktioniert nur durch Vertrauen. Deshalb setzt Banking One auf Privacy-first-Personalization: Kund:innen erhalten passende Angebote, ohne dass ihre Daten leichtfertig verwendet werden. Der Schutz der Privatsphäre ist von Anfang an eingebaut.
Das Ergebnis
Die Zahlen sind klar: weniger Kontakte (-31 Prozent), dafür mehr Abschlüsse (+46 Prozent) und stärkeres Vertrauen. Banken sparen Ressourcen – und die Kund:innen fühlen sich ernst genommen.
Die Zukunft der Finanzbranche liegt nicht in immer größeren Kampagnen. Sie liegt darin, Menschen in ihren entscheidenden Momenten zu begleiten. Wer Relevanz schafft, gewinnt Vertrauen – und Vertrauen ist die Währung von morgen.
Weitere Informationen unter banking-one.com
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