
Dr. René P. Buholzer
CEO und Delegierter des Vorstandes, Interpharma
Die Schweiz gehört zu den innovativsten Pharmastandorten der Welt – und das ist kein Zufall. Globale Pharmaunternehmen haben hier ihren Sitz, die Forschungsdichte ist beeindruckend und medizinische Innovationen entstehen oft direkt vor unserer Haustür. Und: Wir haben ein erstklassiges Gesundheitssystem, eine erstklassige Gesundheitsversorgung. Doch selbst ein Spitzenreiter steht vor Herausforderungen: Eine alternde Gesellschaft, steigende Gesundheitskosten und der rasante digitale Wandel stellen unser Gesundheitssystem vor grosse Herausforderungen.
Wie gelingt es der Schweiz, weiterhin den schnellen Zugang zu neuen Medikamenten zu sichern? Wie bleibt sie attraktiv für die besten Köpfe in Forschung und Entwicklung? Und wie positioniert sie sich in einem geopolitischen Umfeld, das immer unberechenbarer wird – insbesondere mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen, angestossen durch die US-Regierung?
Klar ist: Damit die Schweiz auch künftig ein attraktiver Pharmastandort bleibt, braucht es Offenheit, starke internationale Vernetzung und einen robusten Schutz des geistigen Eigentums. Nur so lassen sich der Austausch von Wissen, die Mobilität von Fachkräften und damit die Versorgung mit innovativen Medikamenten dauerhaft sichern.
Mit besserer Versorgung, besserer Gesundheit und einer starken Perspektive für die Zukunft.
Zudem braucht es ein Umfeld, das Innovationen nicht nur ermöglicht, sondern auch honoriert. Innovationen sind Investitionen in unsere Gesundheit – sie verbessern nicht nur die Versorgung, sondern entlasten langfristig auch das Gesundheitssystem. Doch die aktuellen Entwicklungen bereiten Sorge. Ein Beispiel: Die Zahl klinischer Studien in der Schweiz sinkt, während andere Länder wie Belgien oder Spanien deutlich besser sind. Bei der Digitalisierung hinkt die Schweiz seit Längerem hinterher. Und investiert wird nicht mehr unbedingt hierzulande.
Die Lösung? Eine klare und zukunftsgerichtete Strategie für die Pharma- und Life-Sciences-Branche. Diese muss sich zu den Bilateralen III bekennen, den schnellen Zugang zu neuen Medikamenten sichern, die klinische Forschung stärken – und kompromisslos für den Schutz geistigen Eigentums einstehen.
Wenn Politik, Wissenschaft und Industrie jetzt an einem Strang ziehen, kann die Schweiz nicht nur ihren Platz an der Spitze behaupten – sie kann ihn sogar weiter ausbauen. Davon profitieren nicht nur Unternehmen, sondern vor allem die Menschen: mit besserer Versorgung, besserer Gesundheit und einer starken Perspektive für die Zukunft.
Text Dr. René P. Buholzer, CEO und Delegierter des Vorstandes, Interpharma
Schreibe einen Kommentar