concept depicting new possibilities for the development of electric and hybrid cars and the issue of ecological travel in the form of a car-shaped pond located in a lush forest. 3d rening. symbolbild nachhaltige mobilität
iStockPhoto/Petmal
Mobilität

Der Wandel der Fortbewegung: Neue Wege zu nachhaltiger Mobilität

16.03.2024
von Boubacar Sarr

In einer Zeit, in der sich die Nutzung fossiler Brennstoffe für die Fortbewegung allmählich dem Ende zuneigt, stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Ära nachhaltiger Antriebe. Elektroantrieb, Biogas und synthetische Verbrennungstreibstoffe erobern die Strassen und bieten nicht nur umweltfreundliche Alternativen, sondern auch eine Vielzahl von innovativen Lösungen für die Mobilität von morgen.

Elektroantrieb

Im vergangenen Jahrzehnt nahm die Produktion von Elektrofahrzeugen rapide zu und immer mehr Unternehmen reagieren auf diese Entwicklung. Durchschnittlich erreichen diese Fahrzeuge eine geschätzte Reichweite von 15 bis 30 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Einige Modelle sind sogar in der Lage, diese Effizienz mit nur zwölf Kilowattstunden pro 100 Kilometer zu erzielen.

Die Reichweite von Elektrofahrzeugen kann je nach Temperatur oder Jahreszeit variieren, ähnlich wie bei einigen Smartphones. Dabei beschleunigt die Nutzung von Klimaanlage oder Sitzheizung den Batterieverbrauch zusätzlich und erfordert häufiges Aufladen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass Elektroautos bisher nicht die gleichen langen Strecken bewältigen können wie herkömmliche benzinbetriebene Fahrzeuge. Allerdings hat sich diese Situation in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert und es werden vielversprechende Erfolge vermutet. Stand jetzt können Elektroautos durchschnittlich eine Strecke von 300 Kilometern zurücklegen, verglichen mit etwa 200 Kilometern vor einigen Jahren. Darüber hinaus nimmt die Verfügbarkeit von Ladestationen zu, da die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen stetig wächst. Einige Ladestationen ermöglichen es mittlerweile, die Batterien innerhalb einer halben Stunde vollständig aufzuladen.

Die Vielseitigkeit von Elektroantrieben erstreckt sich über verschiedene Fahrzeugtypen hinaus und findet Anwendung nicht nur in Autos, sondern auch in kleineren Fortbewegungsmitteln wie E-Scootern und E-Bikes. Diese Form der Elektromobilität bietet eine Reihe von Vorteilen, insbesondere für den Stadtverkehr und den innerstädtischen Bereich, wo Autos weniger häufig benötigt werden. E-Scooter und E-Bikes können aufgrund ihrer Wendigkeit und Effizienz häufig als Hauptverkehrsmittel eingesetzt werden. Darüber hinaus verbrauchen sie im Vergleich zu Elektroautos deutlich weniger Strom, was sie zu einer ressourcenschonenden Option für Kurzstrecken macht.

Wasserstoff mit Elektroantrieb kombinieren

Der Einsatz von Wasserstoff mit Elektroantrieb stellt eine vielversprechende Option für umweltfreundlichen Verkehr dar. Wasserstoff wird nicht nur aus erneuerbaren Energien hergestellt, sondern kann auch in grossen Mengen gespeichert werden, was es zu einer idealen Energiequelle macht. Bei diesem Ansatz wird Wasserstoff mithilfe einer Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt, wobei lediglich Wasser als Emissionsprodukt entsteht anstelle von schädlichen Abgasen.

Der entscheidende Unterschied zwischen der Verwendung von Wasserstoff und der herkömmlichen Elektromobilität liegt im grösseren Energiespeicher bei gleichem Gewicht. Dadurch können Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb höhere Reichweiten bei einer deutlich kürzeren Ladezeit erzielen. Während die besten Elektroautos etwa 30 Minuten zum Aufladen benötigen, beträgt die Ladezeit für Wasserstofffahrzeuge lediglich fünf Minuten.

Elektroantrieb, Biogas und synthetische Verbrennungstreibstoffe erobern die Strassen.

Hybridantriebe

Hybridantriebe repräsentieren eine innovative Fusion verschiedener Antriebsarten, wobei die Kombination eines Elektromotors mit einem konventionellen Verbrennungsmotor, sei es Diesel oder Benzin, am häufigsten anzutreffen ist. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die überschüssige Leistung des fossilen Treibstoffs in elektrische Energie umzuwandeln, wodurch eine verbesserte Effizienz und Leistungsfähigkeit erzielt wird.

Bei Hybridfahrzeugen erfolgt eine gezielte Reduktion der Motorgrösse im Verbrennungsmotor im Vergleich zu herkömmlichen Benzin- oder Dieselantrieben. Dieses sogenannte Downsizing trägt zur Optimierung der Kraftstoffeffizienz bei. Im direkten Vergleich zu fossil betriebenen Fahrzeugen ermöglichen Hybridantriebe Einsparungen von bis zu 30 Prozent des Kraftstoffs und eine um bis zu 20 Prozent schnellere Beschleunigung.

Hybridautos waren Pioniere in der Etablierung nachhaltiger Transportmittel im Vergleich zu konventionellen Benzin- und Dieselfahrzeugen, obwohl sie eine Erfindung des frühen 20. Jahrhunderts sind. Das erste Hybridfahrzeug wurde um 1900 von Ferdinand Porsche entwickelt, fand jedoch erst etwa 100 Jahre später kommerziellen Erfolg. Dieser Zeitverzug war hauptsächlich auf die Dominanz des Ölantriebs und die damit verbundenen wirtschaftlichen Interessen zurückzuführen. Daraus resultierte schliesslich, dass Hybridautos vorübergehend in Vergessenheit gerieten.

Erst gegen Ende der 2000er-Jahre  kamen Hybridfahrzeuge auf den Schweizer Markt. Obwohl sie noch eine Minderheit darstellen, sind sie zunehmend auf den Strassen anzutreffen. Insbesondere im Taxigewerbe und bei einigen Automobilherstellern ist ein deutlicher Anstieg von Hybridautos zu verzeichnen, was auf das wachsende Interesse an umweltfreundlicheren Transportoptionen hinweist.

E-Fuel/Synfuel

Dieser Kraftstoff wird aus synthetischen Treibstoffen hergestellt, die wiederum auf erneuerbaren Rohstoffen basieren. Der CO2-Ausstoss von Synfuel, auch bekannt als E-Fuel, ist äusserst gering. Die Hauptherausforderung liegt derzeit jedoch in der Produktion, die aufwendig und kostenintensiv ist. Daher findet Synfuel derzeit hauptsächlich dort Anwendung, wo der Einsatz von Elektroantrieben noch unpraktisch ist: im Langstrecken- und Seeverkehr wie Flugzeugen oder Frachtschiffen sowie auf Baustellen.

Für die Zukunft hofft man auf eine effizientere Produktion, die die Kosten senken wird, sodass Synfuel auch für den alltäglichen Fahrzeugverkehr wirtschaftlich attraktiv wird. Ein grosser Vorteil synthetischer Treibstoffe besteht darin, dass nur minimale Anpassungen an den Fahrzeugen erforderlich sind, da sie ähnlich wie herkömmliche benzinbetriebene funktionieren.

Biogasantrieb

Die Gasindustrie strebt bis 2050 die vollständige Dekarbonisierung ihrer Gasversorgung an und sieht in Biogas eine ideale Alternative. Die Rohstoffe für die Biogasproduktion bestehen ausschliesslich aus erneuerbaren Energien und werden aus organischen Materialien wie Gülle und biologischen Abfällen gewonnen. Sogar bei der Herstellung von Biogas wird ausschliesslich erneuerbarer Strom verwendet. Es stellt somit eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen dar, da es ebenfalls als Verbrennungstreibstoff dient, jedoch nur minimal zusätzliches Kohlendioxid emittiert.

In der Schweiz hat Biogas bereits an Bedeutung gewonnen und wird teilweise in Erdgastankstellen beigemischt, wodurch diese etwa 20 Prozent Biogas enthalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Mit Digitalisierung zum effizienteren Flottenmanagement
Nächster Artikel Die Schweiz steht vor einer elektrischen Revolution