schlittenhe in lappland
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Reisen Winter

Das Winterwunder Lappland

03.12.2022
von Julia Ischer

Polarlichter, Schlittenfahrten mit Huskys oder einen Besuch beim Weihnachtsmann. Mit diesen Erlebnistipps wird das Abenteuer Lappland unvergesslich.

Das etwa 100 000 Quadratkilometer grosse Lappland ist Finnlands nördlichste Region und ganzjährig ein beliebtes Reiseziel für Outdoorfans. Vor allem im Winter zeigen sich die Highlights der Heimat des Ureinwohnervolkes der Sámi von ihrer schönsten Seite.

Die Aurora Borealis bestaunen

Lappland ist einer der besten Orte auf der Welt, um dieses faszinierende Lichtphänomen zu erleben. Pro Jahr taucht das Nordlicht durchschnittlich 200-mal am Himmel auf, im Norden der Region sogar fast in jeder klaren Nacht zwischen September und März. Deshalb stehen die Chancen sehr gut, dieses beeindruckende Schauspiel während eines Aufenthaltes beobachten zu können. Am besten macht man dies fernab von beleuchteten Siedlungen, um das Spektakel in seiner vollen Pracht zu sehen.

Dem Weihnachtsmann einen Besuch abstatten

Eigentlich stammt der Weihnachtsmann aus Finnlands mysteriösem Ort Korvatunturi, Rovaniemi ist aber seine offizielle Heimat. Nur knapp neun Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt sein Büro, wo er jeden Tag Besucher:innen aus der ganzen Welt empfängt. Zudem ist dort das offizielle Postamt des Joulupukki, wie der Weihnachtsmann in Finnland genannt wird, wo man Postkarten und Weihnachtsgrüsse an seine Liebsten verschicken kann. Eine weitere Attraktion im Dorf ist die Überquerung des nördlichen Polarkreises. Hat man dies erfolgreich geschafft, wird man sogar mit einer Urkunde belohnt.

Der finnischen Tradition ein Stück näherkommen

Die Sauna ist ein zentraler Bestandteil der finnischen Kultur. Möchte man sich also während seines eisigen Winterurlaubs in der wohligen Wärme etwas entspannen, hat man die Qual der Wahl. Von Rauchsaunen über Holz-, Elektro- oder Eissaunen findet man alles. Um die Durchblutung zusätzlich anzuregen, ist es in Finnland üblich, sich mit einer Quaste aus frischen Birkenzweigen leicht zu schlagen.

Den blauen Moment erleben

Die Polarnacht, Kaamos auf finnisch, ist an sich schon ein tolles Erlebnis. Während in anderen Teilen Lapplands in den Wintermonaten wochenlang tiefe Dunkelheit herrscht, ist das in der Region rund um Kittilà/Levi nicht so. Den ganzen Dezember über bis Mitte Januar kann man hier während vier Stunden pro Tag das «polar twighlight» betrachten. Dieses einzigartige Farbschauspiel taucht den Himmel in alle möglichen Farben des Sonnenauf- und -untergangs, ohne, dass die Sonne je über den Horizont steigt.

Vor allem im Winter zeigen sich die Highlights der Heimat des Ureinwohnervolkes der Sámi von ihrer schönsten Seite.

Zwischen den Bäumen baumeln

Ein eher neuartiger Wellnesstrend ist das sogenannte «Arktische Cocooning». Warm eingepackt, kuschelt man sich in eine gemütliche Hängematte mitten im schneebedeckten Wald. Darin kann man sich für ein bis zwei Stunden entspannen, die frische Luft des Waldes einatmen und den unbekannten Geräuschen der Arktis lauschen. Das Cocooning soll sich anschliessend über mehrere Wochen positiv auf die Gesundheit auswirken.

Schlittenfahren mit Huskys

Mit hohem Tempo durch die subarktische Wildnis des hohen Nordens, das geht am besten mit einem Schlitten, der von Huskys gezogen wird. Während man leise durch den Schnee gleitet, kann man die lappländische Natur in vollen Zügen geniessen. In den meisten Fällen darf man den Schlitten während einer Husky-Safari sogar selbst führen. Während die eine Person hinten auf dem Schlitten steht und diesen steuert, kann es sich der oder die andere vorne auf dem Sitz bequem machen. Nach der Hälfte wird selbstverständlich gewechselt.

Wintersport nördlich des Polarkreises

In der Schweiz gibt es viele tolle Skigebiete, in denen man seine Winterferien verbringen kann. Wer aber einmal Lust auf etwas Abwechslung hat, könnte das Skigebiet Levi im Westen Lapplands ausprobieren. Das Fjäll ist mit 43 Pisten das grösste alpine Skigebiet Lapplands und gleichzeitig auch das beliebteste. Seit 2004 ist das Gebiet zudem Veranstaltungsort des Damen-Slaloms im alpinen Skiweltcup. Hier hat beispielsweise Wendy Holdener im Jahr 2020 die Silbermedaille gewonnen.

Sich im Eis treiben lassen

Zwischen den Eisschollen im Wasser liegen und den vom Himmel hinab schwebenden Schneeflocken zuschauen: «Ice Floating» nennt sich dieses Abenteuer. Man steigt in einen dicken, speziell angefertigten Überlebensanzug, der einem auch im 0 Grad kalten Wasser warm und trocken hält. So steigt man dann in das eisige Wasser hinab und lässt sich einfach treiben. Oft ist dieses Erlebnis mit einer Tour auf einem Eisbrecher-Schiff verbunden.

Ein Dorf aus Eis und Schnee

Wer während seines Urlaubs in Lappland nicht ganz so viel Action möchte, kann das spektakuläre Snow Village in Lainio besuchen. Das Dorf ist etwa 20 000 Quadratmeter gross und wird jedes Jahr aus über 20 Millionen Kilogramm Schnee und 300 000 Kilogramm Eis neu errichtet. Zudem ändert sich das Thema und das Design von Winter zu Winter. Die Skulpturen an sich sind eine Besichtigung wert, man kann aber auch im Snow Restaurant essen, in der Eisbar miteinander anstossen oder gar im Snow Hotel auf Betten aus Eis übernachten.

Der Weg des gefrorenen Wassers

Nicht weit von Rovaniemi befindet sich die Kourouma-Schlucht – ein Paradies für Begeisterte des Winterwanderns. Auf einem fünf Kilometer langen Rundweg finden sich drei imposante Wasserfälle mit den Namen Charlie Brown, Mammoth Fall und Brown River. Das Spezielle daran: Sie sind alle komplett zugefroren. Aus diesem Grund kann man hin und wieder Eiskletter:innen sehen, die sich mühevoll an den gefrorenen Wassermassen hochziehen. Aber auch sonst hat der Wanderweg einiges zu bieten – es ist ein Ort wie aus dem Winterwunderland-Bilderbuch.

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