Moderne Technologie – der Schlüssel zum nachhaltigen Eigenheim
Der Gebäudesektor in der Schweiz birgt ein enormes, oft unterschätztes Potenzial, um die Nachhaltigkeitsziele des Landes massgeblich voranzutreiben. Angesichts steigender Energiepreise und eines wachsenden Bewusstseins für den Klimawandel suchen immer mehr Eigenheimbesitzer:innen nach Wegen, ihre Immobilien energieeffizienter, umweltfreundlicher und komfortabler zu gestalten. Ein Wegweiser.
Welcher Lebensbereich ist der grösste Klimasünder der Schweiz? Hier gibt es einen unrühmlichen Erstplatzierten – und ganz viele Silbermedaillen. Zuoberst auf dem Klimasünder-Treppchen steht der Verkehr; er macht gemäss Bundesamt für Umwelt (Bafu) 34 Prozent der hiesigen Treibhausgasemissionen aus. Den zweiten Platz teilen sich der Gebäudesektor, die Industrie sowie die Landwirtschaft, die je 22 Prozent aufweisen. Immerhin: Das Feld der Immobilien hat in der Vergangenheit die grösste Reduktion im Inland erzielt: Im Vergleich zu 1990 wurde bis ins Jahr 2023 ein CO2-Rückgang von 46 Prozent erreicht. Der Antrieb hierfür lag unter anderem im Aufkommen effizienterer elektrischer Geräte, moderner Heizsysteme sowie besserer Gebäudedämmung.
Auf dem Erreichten ausruhen kann und darf sich der Gebäudesektor dennoch nicht, schliesslich besteht noch immer enormes Potenzial für die Nachhaltigkeitsförderung. Insbesondere Wohntechnologien spielen dabei eine zentrale Rolle: Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen sowie Smart-Home-Automationssysteme sind Schlüsselelemente, um ein Eigenheim auf einen modernen, nachhaltigen Stand zu bringen.
Die Sonne als Energiequelle nutzen
Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind aus dem Schweizer Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken und bilden das Herzstück eines energieautarken Eigenheims. Sie wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um und ermöglichen es Hausbesitzerinnen und -besitzern, einen Grossteil ihres eigenen Energiebedarfs zu decken – und überschüssige Energie sogar ins Netz einzuspeisen. Dies reduziert nicht nur die Abhängigkeit von externen Energieversorgern und fossilen Brennstoffen, sondern senkt auch die Stromrechnung erheblich. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologie hat PV-Anlagen effizienter und ästhetisch ansprechender gemacht. Integrierte Solardachziegel oder Fassadenlösungen ermöglichen eine harmonische Integration in die Architektur. In Kombination mit Batteriespeichern können Eigenheimbewohnende den selbst erzeugten Strom auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, und so ihre Eigenverbrauchsquote maximieren.
Insbesondere Wohntechnologien spielen dabei eine zentrale Rolle: Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen sowie Smart-Home-Automationssysteme sind Schlüsselelemente, um ein Eigenheim auf einen modernen, nachhaltigen Stand zu bringen.
Wärmepumpen: effizientes Heizen und Kühlen
Wärmepumpen haben sich als die führende Heiztechnologie für Neubauten und Sanierungen etabliert. Im Gegensatz zu traditionellen Heizsystemen, die Wärme durch Verbrennung erzeugen, nutzen Wärmepumpen die in der Umgebung (Luft, Erde oder Grundwasser) gespeicherte Wärmeenergie. Mit einem geringen Einsatz von Strom können sie ein Vielfaches an Heizenergie bereitstellen. Diese Technologie ist nicht nur äusserst energieeffizient, sondern auch umweltfreundlich, da sie nahezu emissionsfrei arbeitet. Darüber hinaus bieten moderne Wärmepumpen oft auch die Möglichkeit der Kühlung in den Sommermonaten, was den Wohnkomfort zusätzlich erhöht. Die Umstellung auf eine Wärmepumpe ist ein entscheidender Schritt weg von fossilen Brennstoffen und hin zu einer CO2-neutralen Wärmeversorgung.
Ebenfalls zunehmender Beliebtheit und Verbreitung erfreuen sich Smart-Home-Systeme. Diese vernetzen verschiedene Geräte und Funktionen im Haus und ermöglichen deren zentrale Steuerung und Automatisierung. Von der Beleuchtung und Heizung über die Sicherheit bis hin zu Unterhaltungssystemen – alles kann über eine einzige App oder Sprachbefehle intuitiv bedient werden. Über die reine Bequemlichkeit hinaus bieten Smart-Home-Systeme erhebliche Potenziale zur Energieeinsparung: Intelligente Thermostate lernen beispielsweise die Gewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner und optimieren die Heizleistung, während Anwesenheitssensoren sicherstellen, dass Lichter nur dann brennen, wenn sie wirklich benötigt werden. Auch die Integration von PV-Anlagen und Wärmepumpen in das Smart Home ermöglicht eine intelligentere Nutzung des selbst erzeugten Stroms und eine optimierte Betriebsführung der Heizung, was die Effizienz des gesamten Systems weiter steigert. Ferner tragen Smart-Home-Systeme zur Sicherheit bei, indem sie beispielsweise Rauchmelder und Überwachungskameras integrieren.
Die Kombination aus Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Smart-Home-Automationssystemen transformiert laut Fachleuten das traditionelle Eigenheim in ein hochmodernes, energieeffizientes und nachhaltiges Wohnkonzept. Besitzerinnen und Besitzer in der Schweiz haben damit die Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen, ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren und gleichzeitig langfristig Betriebskosten zu senken – und parallel dazu den Wert ihrer Immobilie zu steigern. Die Investition in diese Technologien ist eine Investition in die Zukunft. Angesichts der politischen Bestrebungen zur Dekarbonisierung des Gebäudeparks und der Vielzahl an Förderprogrammen und Beratungsangeboten in der Schweiz ist der Zeitpunkt für eine solche Transformation optimal.
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