mon interior of living room with white sofa, coffee table, stucco wall panorama 3d rening. symbolbild umweltbewusstes zuhause
iStock/Scovad
Nachhaltigkeit Wohnen

Zeitlos und umweltbewusst

30.05.2025
von Aaliyah Daidi

Die vier Wände eines Zuhauses sind weit mehr als nur ein Dach über dem Kopf – sie sind ein Rückzugsort, eine Widerspiegelung der eigenen Interessen und somit zunehmend auch ein Statement für Umweltbewusstsein. Interior Design spiegelt unsere Werte und Verantwortung gegenüber der Natur wider. Besonders beim Einsatz von Rohstoffen wie Holz und Marmor ist der richtige Umgang entscheidend. Doch wie gelingt eine stilvolle, nachhaltige Einrichtung? Und wie pflegt man Naturmaterialien richtig?

Längst kein Trend mehr

Nachhaltigkeit in der Inneneinrichtung bedeutet nicht, auf Stil zu verzichten. Im Gegenteil: Der bewusste Einsatz von natürlichen Materialien, Secondhand-Stücken und zeitlosem Design sorgt für eine Ästhetik, die die eigene Persönlichkeit widerspiegelt. Aktuelle Trends zeigen, dass naturnahe Farben, handgefertigte Möbelstücke und der Verzicht auf kurzlebige Massenware immer beliebter werden. Auch die Integration von recycelten und wiederverwendeten Materialien in die Wohnraumgestaltung erlebt einen Aufschwung. All dies trägt dazu bei, ein nachhaltiges und bewusstes Zuhause zu schaffen. 

Auch im nachhaltigen Wohnen gilt der Leitsatz «Weniger ist mehr». Anstatt viele neue Möbelstücke zu kaufen, setzen viele Menschen auf wenige, dafür hochwertige und langlebige Stücke. Natürliche Rohstoffe wie Holz, Stein, Leinen und Marmor stehen dabei im Vordergrund. 

Der Klassiker

Holz ist eines der vielseitigsten und ältesten Materialien im Interior Design. Es bringt Wärme, Natürlichkeit und Lebendigkeit in jeden Raum des eigenen Heims. Doch Holz ist nicht gleich Holz. Herkunft und Verarbeitung spielen eine essenzielle Rolle für die Nachhaltigkeit. 

Tipps für einen Bewussten Einsatz von Holz:

  • Zertifizierte Produkte wählen: auf Zertifikate wie FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) achten. Diese garantieren eine nachhaltige und verantwortungsvolle Forstwirtschaft. 
  • Regionale Hölzer: Kurze Transportwege verringern den CO2-Fussabdruck. Eiche, Buche oder Kiefer aus heimischen Wäldern sind oft die bessere Wahl als exotische Hölzer. 
  • Upcycling und Vintage: Secondhand-Ware oder Möbelstücke aus wieder-verwendetem Holz sparen Ressourcen und erzählen oft faszinierende und -nostalgische Geschichten. 

Die richtige Pflege von Holz

Holz braucht eine regelmässige und schonende Pflege, damit es lange schön bleibt:

  • Reinigung: Es wird empfohlen, ein leicht feuchtes Tuch zu verwenden und aggressive Reinigungsmittel zu vermeiden, da es die natürliche Schutzschicht beschädigen könnte. 
  • Pflege: Holz sollte je nach Nutzung ein- bis zweimal jährlich mit einem geeigneten Öl oder Wachs behandelt werden. Dadurch bleibt es elastisch und widerstandsfähig.
  • Schutz: Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da sie das Holz ausbleichen kann. Kleine Kratzer lassen sich oft mit einem speziellen Reparaturstift ausbessern. 

Eleganz aus der Erde

Die Gewinnung von Marmor ist sehr energieintensiv und oft mit grossen Eingriffen in die Natur verbunden. Deshalb ist es wichtig, Marmor bewusst einzusetzen. 

Tipps für einen bewussten Einsatz von Marmor:

  • Bewusst wählen: Marmor sollte als Akzentmaterial eingesetzt werden, beispielsweise in Form eines Beistelltisches oder einer Küchenarbeitsplatte, statt grossflächig ganze Räume damit auszustatten. 
  • Reststücke verwenden: Viele Steinmetze bieten kleinere Reststücke an, die perfekt für Kleinprojekte geeignet sind. 
  • Recycling: Alter Marmor aus Abbruchhäusern oder von in die Jahre gekommenen Möbelstücken kann neu verarbeitet werden. 

Die richtige Pflege von Marmor

Marmor ist zwar robust, aber auch sehr empfindlich gegenüber Säuren und Kratzern:

  • Reinigung: Es sollten immer nur pH-neutrale Reinigungsmittel verwendet werden. Essig oder Zitronenreiniger sind tabu, da sie die Oberfläche angreifen. 
  • Versiegelung: Um den Marmor vor Flecken und Feuchtigkeit zu schützen, sollte er regelmässig versiegelt werden. Je nach Beanspruchung ist eine Auffrischung der Versiegelung alle ein bis zwei Jahre sinnvoll. 
  • Schutz: Es sollten Untersetzer für Getränke oder heisse Töpfe verwendet werden, um direkte Einwirkungen auf die Oberfläche zu vermeiden. 

Mehr als nur Materialwahl

Nachhaltige Einrichtung bedeutet weit mehr als nur die bewusste Wahl und Pflege von Materialien – es geht um ein ganzheitliches Wohnkonzept. Ein zentraler Aspekt ist die Entscheidung für zeitloses Design. Klassische, schlichte Formen verlieren nicht an Reiz und bewahren ihren ästhetischen Wert über Jahrzehnte hinweg, im Gegensatz zu kurzlebigen Modetrends. Ebenso wichtig ist die Flexibilität der Möbelstücke. Wer auf wandelbare, anpassungsfähige Möbel setzt, kann sich auf Veränderungen im Alltag – etwa durch einen Umzug, Familienzuwachs oder neue Lebensphasen – besser vorbereiten und vermeidet so unnötige Neuanschaffungen. Darüber hinaus stärkt eine naturverbundene Einrichtung das persönliche Wohlbefinden und den Bezug zur Umwelt. Zimmerpflanzen, Textilien aus natürlichen Materialien wie Holz oder Marmor und grosszügige Lichtquellen schaffen eine Atmosphäre, die Geborgenheit vermittelt und gleichzeitig die Wertschätzung gegenüber natürlichen Ressourcen widerspiegelt. 

Schön und langlebig

Eine nachhaltige Wohnraumgestaltung beginnt mit einer bewussten Auswahl der Materialien und setzt sich in der richtigen Pflege fort. Holz und Marmor sind sowohl schön als auch langlebig – wenn sie achtsam behandelt werden. Durch einen respektvollen Umgang mit Naturrohstoffen, den Fokus auf Qualität statt Quantität und ein zeitloses Design werden Räume geschaffen, die nicht nur den ästhetischen Ansprüchen genügen, sondern auch die Umwelt schonen. So wird die Wohnraumgestaltung zu einem echten Bekenntnis für mehr Nachhaltigkeit und Wertschätzung gegenüber der Natur.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Nachhaltigkeit und Qualität: Das Schweizer Erfolgsmodell
Nächster Artikel Die Küche – Vom stillen Kämmerlein zum pulsierenden Herzstück