Der Verkehr ist in der Schweiz der grösste Verursacher von CO2-Emissionen. Dementsprechend schlummert im Mobilitätsbereich enormes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Die SBB unterstützen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen mit ihrer Mobilitätsberatung, diese Chancen zu nutzen. Wie man dafür vorgeht, fragte «Fokus» bei den Bundesbahnen nach.
Rund 15 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente wurden schweizweit im Jahr 2021 durch Verkehr und Mobilität generiert. Das entspricht fast exakt einem Drittel des gesamten inländischen CO2-Ausstosses, was den Verkehrssektor zum grössten Treibhausgasemittenten macht. Angesichts der zunehmenden Awareness für die Wichtigkeit einer nachhaltigeren Arbeits- und Lebensweise, rückt auch die Mobilitätsthematik immer stärker in den gesellschaftlichen Fokus. «Und im Zuge dieser Entwicklung setzen sich Unternehmen aller Branchen und Grössen vermehrt mit der Frage auseinander, wie es eigentlich um ihre unternehmerische Mobilität steht», sagt Dominik Hörler, Teamleiter Geschäftskunden Ost der SBB. Sein Team steht Schweizer Firmen bei der Beantwortung dieser Frage zur Seite – und ermöglicht es ihnen damit letztlich, nachhaltiger, effizienter sowie moderner unterwegs zu sein.
Der Drang nach einer neuen Unternehmensmobilität hat verschiedene Gründe. «Wir stellen zum Beispiel fest, dass viele unserer Kundenbetriebe unter Druck stehen, strengere Umweltauflagen zu erfüllen», betont Hörler. Doch nicht nur der Gesetzgeber nimmt Firmen zunehmend in die ökologische Verantwortung, sondern auch die Mitarbeitenden sowie die Kundinnen und Kunden: Die Frage, ob ein Betrieb sein Nachhaltigkeitspotenzial ausschöpft oder nicht, spielt heute sowohl für das Treffen eines Kaufentscheids als auch bei der Jobwahl eine wesentliche Rolle. «Es lohnt sich daher gleich in mehrfacher Hinsicht für Firmen, wenn sie ihre Mobilität analysieren und diese nach nachhaltigen Gesichtspunkten umstellen.» Denn ein individuelles und optimiertes Firmen-Mobilitätskonzept besticht auch durch einen höheren Effizienzgrad, was zu Kosteneinsparungen und Zeitgewinnen führt.
Gebündeltes Wissen
Bei der Erarbeitung solcher Mobilitätskonzepte unterstützen die SBB Unternehmen aller Art. Das Schlüsselelement dabei bildet eine umfassende, ganzheitliche Mobilitätsberatung. Diese konzentriert sich nicht allein auf den Zugverkehr, sondern verknüpft unterschiedliche Verkehrsträger miteinander, damit diese den Ansprüchen und Möglichkeiten des jeweiligen Unternehmens gerecht werden. Man decke gemäss Dominik Hörler die gesamte Mobilitätskette ab. Bei sehr grossen Betrieben und dementsprechend äusserst komplexen Projekten, zieht die SBB auch je nach Bedarf unabhängige Fachleute verschiedener Mobilitätsberatungsbüros aus der ganzen Schweiz hinzu. Mit entsprechenden Hilfsmitteln analysiert man dann gemeinsam die momentane Mobilitätssituation eines Unternehmens und erarbeitet passende Handlungsempfehlungen. Die Büros und die SBB unterstützen die Betriebe anschliessend auch bei der Umsetzung der definierten Massnahmen.
Bei sehr grossen Betrieben und dementsprechend äusserst komplexen Projekten, zieht die SBB auch je nach Bedarf unabhängige Fachleute verschiedener Mobilitätsberatungsbüros aus der ganzen Schweiz hinzu.
Doch wie wird eine solche Zusammenarbeit konkret aufgegleist? «Unser Beratungsangebot besteht aus vier Phasen», führt der SBB-Teamleiter aus. Den Beginn der Zusammenarbeit markiert jeweils die Erstberatung. Dabei wird ein Überblick über die mobilitätsbezogene Ist-Situation im jeweiligen Unternehmen geschaffen. Basierend auf dieser Erstberatung zeigen die SBB-Fachleute dann Handlungsfelder und Potenziale auf, die bei Interesse gemeinsam in einer vertieften Analyse geschärft werden. Die Planung und Umsetzung dieser Mobilitätsmassnahmen stellen danach den vierten und finalen Punkt der Zusammenarbeit dar. Dieses Vorgehen hat sich laut Dominik Hörler bestens bewährt: «Das Resultat einer solchen Kooperation ist eine massgeschneiderte und nachhaltige Mobilität, durch die die Unternehmen einen wichtigen Teil zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können und gleichzeitig die Ansprüche ihrer verschiedenen Anspruchsgruppen abdecken.»
Facettenreiche Massnahmenpalette
Wie kann man sich die Massnahmen vorstellen, die im Rahmen der Zusammenarbeit entstehen? Da jedes Unternehmen einzigartig ist, unterscheiden sich auch ihre spezifischen Handlungsfelder, von denen anderer Unternehmen. Standort(e), Branche, ÖV-Anbindungen sowie örtliche Auflagen geben zudem den Rahmen vor. «Wir setzen die gewünschten Massnahmen mit verschiedenen Lösungen um, wie etwa das Kombinieren von verschiedenen Verkehrsträgern aus ÖV und Mikromobilität.» Dank Partnerschaften mit Mobilitätsträgern und Anbietern von mobilitätsnahen Produkten wie «Rent a Bike» sowie Mobility können zudem umfassende, massgeschneiderte Lösungen angeboten werden. Aspekte wie Corporate-E-Bike-Sharing, eine optimierte Parkplatzbewirtschaftung, das Ausschöpfen des ÖV-Angebots sowie eine nachhaltige Flottenbewirtschaftung können in Kombination miteinander eine enorme Wirkung entfalten. Oder anders auf den Punkt gebracht: Die Wirkung ist grösser als die Summe ihrer Teile. Auch die Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen und New-Work-Ansätzen birgt ein enormes Potenzial. Ein besonderes Angebot richtet sich an Lernende: Ihnen wird die Möglichkeit eröffnet, ein günstigeres Generalabonnement (GA) zu erwerben. «Das kommt besonders gut bei den jungen Leuten an und steigert die Attraktivität des Arbeitgebers deutlich», so Hörler.
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Effizienz immer wichtiger werden, positioniert sich die SBB mit ihrer ganzheitlichen Mobilitätsberatung als verlässlicher Partner für Unternehmen, die ihre Mobilität modernisieren und verbessern möchten. Wer ebenfalls Transparenz zur unternehmenseigenen Mobilität schaffen und von den verschiedenen Vorzügen der Beratung profitieren möchte, findet weitere Informationen unter business.sbb.ch.
Die Vorzüge der Mobilitätsberatung auf einen Blick
Dank des gesamtheitlichen Ansatzes sowie der Kombination verschiedener Mobilitätslösungen entstehen diverse Vorteile: So werden Kosten für die betriebliche Mobilität minimiert durch ein optimales Parkplatz- und Fahrzeugmanagement, einen effizienten Dienstreise- und Kundenverkehr sowie eine Reduktion von Stauaufenthalten und den damit verbundenen Kosten. Ferner ergeben sich folgende Vorteile:
- Die Erreichbarkeit des Unternehmens wird verbessert, was zu einer erhöhten Standortattraktivität führt.
- Es besteht das Potenzial, die Zufriedenheit von Mitarbeitenden, Kund:innen und Besucher:innen zu steigern.
- Das Unternehmen präsentiert sich als moderner Arbeitgeber und Geschäftspartner, der Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Mitarbeitenden übernimmt.
- Die Auflagen vonseiten der öffentlichen Hand werden erfüllt.
- Das Unternehmen zeigt Engagement im Umwelt- und Klimaschutz, positioniert sich somit als nachhaltiger Betrieb und trägt aktiv zur Gestaltung der Mobilität der Zukunft bei.
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