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Innovation KMU Wirtschaft

Wie die Generation Y die Arbeitswelt verändert

14.03.2019
von Saina Riess

Die Millennials dauerhaft in einer Firma zu behalten und zu führen, ist eine Herausforderung. Die Anforderungen an den Arbeitgeber steigen stets. Wie ist mit der Generation Y am Arbeitsplatz umzugehen? Was für Werte und Vorstellung vertritt diese Generation?

Der Buchstabe Y steht für das englische Wort «Why». Die Generation Y hinterfragt das ganze Sein der Menschheit. Die Arbeits- und Lebensmuster, welche von der letzten Generation X, vorgelebt wurden, werden kritisch angesehen. Die Ypsiloner wollen das Leben selbst gestalten, ohne Vorgaben von der Aussenwelt. Vorausgesehen werden im Jahre 2025, 75 Prozent der Erwerbstätigen aus der Generation Y stammen. Die neue Arbeitswelt passt sich den Vorstellungen der Millennials an.

Wer sind die Why’s

Alle zwischen 1980 und 1995 Geborenen, gehören der Generation Y an. Sie erlebten Terror auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel den prägenden 11. September 2001. Auch sind sie stets in Begleitung von Technologie aufgewachsen. Social-Media-Kanäle wie WhatsApp, Instagram, Snapchat und Facebook gehören bei den meisten Millennials zum Alltag. Viele sind behütet in Familien aufgewachsen und erhielten viel Anerkennung der Eltern, bis hin zur übertriebenen Verwöhnung. Das Selbstbewusstsein ist enorm gestärkt durch diese Erziehungsform und jedem wird Mut zugesprochen, einzigartig zu sein. Durch die eigene Willensstärke sei es möglich jeden Weg einzuschlagen, welchen man sich wünscht. All diese Prägungen dieser Generation führen zu diversen Werten und Vorstellungen, welche für ältere Generationen nur schwer nachvollziehbar sind. Die Wirkung der Generation Y ist in der Arbeitswelt immer besser ersichtlich.

Anforderungen an den Arbeitgeber

Viele besuchten eine Universität und besitzen bereits einen Master oder Bachelorabschluss. Die Werte haben sich enorm verändert. Früher strebte man nach Macht, Führungspositionen und Geld. Es gab viele Arbeitnehmer, welche sich wortwörtlich für die eigene Firma bis zum Ausbrennen aufgeopfert haben. Die Generation Y setzt sich hier eine Grenze. Das Berufsleben soll nicht mehr der Hauptinhalt des Lebens sein. Familie, Freunde und Freizeit haben höhere Priorität, als die berufliche Karriere. Es entstehen Vorurteile über diese Generation. Sie seien faul, verwöhnt, nichtwissend und arrogant. Doch stimmt dies denn wirklich?

Das Berufsleben soll nicht mehr der Hauptinhalt des Lebens sein.

Wenn man sich fragt, wie diese Vorwürfe zustande kommen, merkt man, dass sich zwei Generationen sehr voneinander unterscheiden und somit ein Konflikt entstehen kann. Eine steile Hierarchie war vor einigen Jahren nicht wegzudenken. Die Generation Y toleriert keine Machtkämpfe, Respektlosigkeit, Rassismus und Unsinnigkeit am Arbeitsplatz. Die Ypsiloner scheuen sich nicht, eine Kündigung auf den Tisch zu legen, falls die Arbeitsmoral nicht mit ihren Werten übereinstimmt. Sie fühlen sich wohl in einem Unternehmen mit flacher Hierarchie, flexiblen Arbeitszeiten und respektvollem Umgang unter Vorgesetzen und Mitarbeitern. Den eigenen Sinn in der Tätigkeit sehen und kreativ mitgestallten zu dürfen, macht einen Arbeitgeber attraktiv und interessant für die Generation Y.

Der Lebenslauf ist ereignisreich und sprunghaft

Über fünf Jahre in derselben Firma zu arbeiten ist geradezu unvorstellbar für Millennials. Sie streben nach Selbstverwirklichung und Erlebnissen. Dadurch riskieren viele den Arbeitsvertrag zu kündigen, ohne einen neuen Job auf sicher zu haben. Man sagt, dass diese Generation nicht mehr arbeiten muss, sondern will. Die These von Prof. Dr. Katja Rost ist: «Die Millennials sind gut versorgt. Sie wachsen in einer Wohlstandsgesellschaft und in einem starken Sozialstaat auf. Der Druck, im Arbeitsmarkt bestehen zu müssen ist viel geringer als in anderen Generationen.

Sie fühlen sich wohl in einem Unternehmen mit flacher Hierarchie.

Dazu kommt bei vielen die Dauerbevormundung durch Helikoptereltern hinzu, wodurch viele nie zu spüren gelernt haben, was sie eigentlich selbst wollen. Einige Eltern springen in Geldnot viel zu schnell mit finanzieller Unterstützung ein. Häufige Arbeitswechsel sind dann die Folge. Auch gibt es heute eine Vielzahl an Ausbildungen und Studienrichtungen, die auf keinen richtigen Beruf vorbereiten. Viele wechseln deswegen bereits im Studium oder nehmen Jobs an, die dann eben doch nicht das sind, was sie sich vorstellten.»

Freiheit gewünscht

Spass und Freiheit stehen an erster Stelle. Denn die Work-Life-Balance ist praktisch von der Generation Y ins Leben gerufen worden. Falls das Unternehmen keine Möglichkeit bietet, seine Arbeitszeit selbst einzuteilen zu lassen oder keine Flexibilität besteht, zögert der Yypsiloner nicht und zieht weiter. Dadurch stehen die Unternehmen unter Druck und müssen der Generation mit den Anforderungen entgegenkommen, um sie dauerhaft zu behalten. Wenn sich der Arbeitnehmer wohlfühlt, akzeptiert und gehört wird und seine Arbeitszeiten und Orte selbst planen kann, blüht er auf. Sobald die Generation Y, den für sie perfekten Arbeitsplatz gefunden hat, ist ihnen kein Aufwand zu viel.

Die gewünschte Führungsperson

Einfach zu führen sind die Millennials nicht. Mit den veralteten Leitungsmethoden ist keine Kooperation möglich. Die beste Art sie zu leiten, ist sie zu coachen. Motiviert und ehrlich auf den Mitarbeiter zuzugehen und auf direktem Wege das Gespräch zu suchen. Die Generation Y verfügt über viele Stärken. Die Kommunikation und das Durchsetzungsvermögen zählen zu den berüchtigtsten. Mit Kompetenz und Fachwissen erlangt man als Führungsperson den aufrichtigen Respekt der Mitarbeiter. Macht und übermässiger Druck vertreiben jedoch die meisten dieser Generation.

Einen Beitrag an die Gesellschaft zu leisten, Kulturen kennenzulernen und sich in Sprachen weiterzubilden, ist kaum wegzudenken. Unternehmen, welche Umweltprojekte oder anderweitige Weiterbildungen anbieten, locken viele Arbeitnehmer dieser Generation an.

Text: Saina Riess

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