pu  bär  seine free
Familie Kinder Kultur

Die bärige Berühmtheit und ihr Ehrentag

06.01.2020
von Antonia Vogler

Er ist eine Ikone: Pu der Bär. Erkennen tut man ihn an seinem roten T-Shirt, dem lieblichen Gesichtsausdruck und seinem grössten Schatz – dem Honigtopf. Am 18. Januar ist der weltweite Winnie-the-Pooh-Tag. Zeit also, den süssen Pu besser kennenzulernen.

Pu der Bär ist ganz schön in die Jahre gekommen. Erschaffen wurde er in den 1920er-Jahren vom Engländer Alan Alexander Milne. Milne wurde inspiriert vom Plüschtier seines Sohnes Christopher Robin und machte die beiden zu den Protagonisten seiner Erzählungen. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten.

Bärige Faszination

Als Walt Disney sich in den 60er-Jahren einklickte, entwickelte sich Pu von einer Berühmtheit zum Weltstar. Nun gab es die Geschichten nicht nur zum Lesen, sondern auch als Zeichentrickfilme. Kürzlich gab es eine Neuverfilmung, die Winnie-the-Pooh in das Leben des erwachsenen Christopher Robin eintreten lässt.

Als Walt Disney sich in den 60er-Jahren einklickte, entwickelte sich Pu von einer Berühmtheit zum Weltstar.

Wieso der kleine Bär so beliebt ist? Pu offeriert eine heile Welt – voller Honig, Sonnenschein und Bienen-Gesumme.

Honigsüss

Der Autor Milne, der selbst als Soldat im ersten Weltkrieg dienen musste, kannte düstere Zeiten nur zu gut und bekämpfte die Dunkelheit mit seinen Geschichten voller Liebe. Denn diese vermitteln Einfachheit und Erlösung davon, mit einem Verstand gesegnet zu sein, der viel Verantwortung und Denkarbeit mit sich bringt. Seine Geschichten sind die perfekten Gute-Nacht-Geschichten für die Kleinen, denn Pu hilft beim Herunterfahren und Einschlafen. Aber auch Erwachsene kann er inspirieren. Die Infobox am Ende des Artikels befasst sich mit den schönsten Winnie-the-Pooh-Weisheiten.

«Pu, ein Bär von sehr geringem Verstand»

So wird er immer vorgestellt, der berühmte Bär. Was bedeutet das denn eigentlich? Wer denkt, damit sei gemeint, dass er dumm ist, hat sich geirrt. Denn Winnie-the-Pooh ist ein Lebenskünstler. Er geniesst das Leben, liebt seine Freunde und sorgt sich nicht. Und somit tut er vieles genau richtig. Im entfernten Sinn sind seine Geschichten ein Plädoyer für weniger Rationalität und mehr Genuss, Liebe und Gelassenheit. Dass der Verstand und die Rationalität nicht immer nur als höchstes Gut zu betrachten sind, beweist dieser kleine Textauszug aus einer Winnie-the-Pooh-Geschichte: Als ein Freund von Pu anmerkt, dass das Kaninchen Verstand hat, antwortet Pu nach einer Bedenkzeit: «Ich glaube, deshalb versteht es auch nie etwas.»

Pu der Bärs Stern auf dem Walk of Fame

Pus Freunde

Pu hat nebst dem Jungen Christopher Robin viele tierische Freunde: das Ferkel, I-Aah der Esel, Kanga das Känguru mit dem kleinen Ruh im Beutel, die Eule, der Tiger, das Kaninchen und natürlich zahlreiche Bienen. Bei Letzteren gilt es, sie ihres Honigs zu beklauen. Die verschiedenen Tiere haben unterschiedlichste Charakterzüge und bereichern damit die Geschichten. Übrigens: Das liebevolle Kanga, der energetische Tiger, der melancholische I-Aah und das vorsichtige Ferkel haben, wie Pu selbst, eine Plüschtier-Vorlage.

Pu-Pilgerstätten zum Ehrentag

Heutzutage gibt es mit dem 18. Januar nicht nur seinen internationalen Gedenktag. Pu der Bär wurde vielfach geehrt. Er besitzt seinen eigenen Stern auf dem Walk of Fame in Los Angeles. Besonders interessante Besuchsziele für wahre Fans von Winnie-the-Pooh sind das Trinity College in Cambridge oder die New York Public Library.  Bei ersterem sind Original-Skizzen von Alan Alexander Milne anzusehen. In New York wird findet man die Original-Plüschtiere, welche Milne zum Leben erweckte.

Bärige Weisheiten

Winnie-the-Pooh mag von sehr geringem Verstand sein, aber die folgenden Zitate sind tiefsinnig und lehren auch Erwachsenen Wichtiges.

Pu weiss, wie wichtig es ist, Freundschaften zu haben und zu pflegen: «Ein Tag ohne einen Freund ist wie ein Topf ohne einen einzigen Tropfen Honig drin.»

Er ist sich bewusst, wie sehr Stress uns schaden kann: «Flüsse wissen; es gibt keine Eile. Wir werden eines Tages dort sein.»

Winnie-the-Pooh lehrt uns, das Positive in Abschieden sehen: «Wie viel Glück ich habe, etwas zu besitzen, was das Tschüss-sagen so schwer macht.»

Er schätzt die kleinen Dinge: «Manchmal sind es die kleinen Dinge, die am meisten Platz in deinem Herzen einnehmen.»

Pu liebt die Einfachheit: «Ich bin ein Bär von geringem Verstand und lange Wörter stören mich.»

Er motiviert uns, nicht nur unserem Verstand zu folgen: «Ich weiss, ich brauche keinen (Ballon). Aber ich möchte sehr, sehr gerne einen.»

Text Antonia Vogler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Andreas Caminada folgt seinem Bauchgefühl
Nächster Artikel Weltknuddeltag: Auf die Plätze, fertig, kuscheln!