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Digitalisierung Karriere Innovation

Bewerbung per Fingerspitze: Smartphones verändern die Jobsuche

15.09.2020
von Eva Heidenfelder

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt rasant. Vor allem in punkto Stellensuche müssen Bewerber und Personaler deshalb umdenken. Denn die klassische Bewerbung ist nicht mehr zeitgemäß. 

Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Referenzen: Früher sandten Bewerber diese Unterlagen ihrem Wunscharbeitgeber per Post zu. Heute nehmen die meisten Personalabteilungen die Bewerbung am liebsten in digitaler Form entgegen – als Mail oder Upload auf einer Online-Plattform. Doch auch diese Art der Bewerbung wird bald Schnee von gestern sein, glauben Recruiting-Experten. Denn die meisten Menschen organisieren ihren gesamten Alltag mittlerweile via Smartphone. Apps zur Stellensuche, etwa von der Bundesagentur für Arbeit oder der Online-Plattform Stepstone, stehen deshalb bei Jobsuchenden hoch im Kurs. Denn das ist bequem, flexibel und geht schnell.

Mit einem Click beworben

So kamen Wissenschaftler der Universität Bamberg 2017 in einer Studie zu Recruiting Trends beispielsweise zu dem Schluss, dass in Zukunft die „One-Click-Bewerbung“ eine immer größere Rolle spielen wird. Denn dieses Verfahren ermöglicht es Bewerbern, ihren bereits in einem Karrierenetzwerk wie Xing oder LinkedIn hinterlegten Lebenslauf mit nur einem Mausklick an den Anbieter der freien Stelle zu senden. Gleichzeitig konstatierten die Forscher allerdings, dass viele Unternehmen im Bereich Mobile Recruiting noch Nachholbedarf hätten. Dabei eröffnet die Digitalisierung natürlich nicht nur Bewerbern viele Chancen. Auch in der Personalgewinnung sollte das Thema Mobile Recruiting eine wichtige Rolle spielen – besonders in Branchen, in denen der Fachkräftemangel hoch ist. Denn die derzeit in den Arbeitsmarkt drängenden Millenials sind nur noch selten über herkömmliche Stellenanzeigen erreichbar.

Auch in der Personalgewinnung sollte das Thema Mobile Recruiting eine wichtige Rolle spielen – besonders in Branchen, in denen der Fachkräftemangel hoch ist.

Die Rolle von Social Media

Junge Nachwuchstalente tummeln sich wie alle Gleichaltrigen derzeit vor allem auf Videoplattformen wie Youtube und in den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram. Zum einen ist es deshalb besonders mit Blick auf den Bereich Employer Brandings für Unternehmen besonders wichtig, auf diesen Kanälen präsent zu sein und sich als interessanter Arbeitgeber zu positionieren. Zum anderen können Personaler die vielen digitalen Spuren, die online-affine Arbeitnehmer im Netz hinterlassen, zur Akquise nutzen. Mussten Headhunter früher Kandidaten vor allem per Telefon anwerben, können sie heute einfach online gehen. Dort finden sie anhand von Informationen in Jobbörsen und Firmendatenbanken einen passenden Kandidaten für eine freie Stelle.

Allerdings kann es noch viel Zeit in Anspruch nehmen, um all die im Netz gewonnenen Daten zu sichten. Doch gerade mit Blick auf „Big Data“ passiert in der Personalgewinnung derzeit viel Spannendes. So brauchen etwa Online-Tools wie „Hiretual“, „Pocket Recruiter» oder „Amazing Hiring“ dank Künstlicher Intelligenz teilweise nicht einmal 20 Minuten, um die gewonnen Informationen präzise auszuwerten und bereits eine gute Auswahl an passenden Kandidaten zu präsentieren. Doch nicht nur auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber oder einem neuen Mitarbeiter spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Auch in punkto Mitarbeiter. All das zeigt deutlich: Die Zukunft des Personalwesens ist digital.

Text Eva Heidenfelder

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