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Mona Lisa – Sichere und schonende Diagnose bei Verdacht auf Prostatakrebs

29.04.2021
von SMA

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Doch wenn der Krebs früh erkannt wird, sind die Heilungsaussichten gut. Moderne Methoden zur hochpräzisen, sicheren und schonenden Diagnostik tragen hierzu bei. Das Universitätsspitals Basel bietet als schweizweit erste und einzige Klinik die Durchführung von Prostatabiopsien mit dem robotergestützten «Mona Lisa System» an.

foto wetterauer
PD Dr. Christian Wetterauer

In der Schweiz erkranken jedes Jahr über 6000 Männer an Prostatakrebs. Damit ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Für die betroffenen Männer ist es besonders wichtig, dass der Tumor möglichst früh entdeckt wird, denn umso besser lässt er sich behandeln und desto grösser sind auch die Heilungschancen. Allerdings ist Prostatakrebs eine heimtückische Erkrankung, denn im Frühstadium spüren Männer nichts von der Gefahr in ihrer Prostata. Beschwerden treten erst auf, wenn es in der Regel zu spät für eine Heilung ist.

Umso wichtiger ist es, regelmässig eine Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Hierbei wird der PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) bestimmt und die Prostata abgetastet. Experten empfehlen die Vorsorge ab dem 50. Lebensjahr, bei familiär gehäuft vorkommendem Prostatakrebs bereits ab dem 45. Lebensjahr.

Warum Biopsie?

Besteht der Verdacht auf einen Prostatakrebs, brauchen die Patienten vor allem eines: Klarheit. Eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus er Prostata ist derzeit die einzige sichere Methode, festzustellen, ob es sich um Prostatakrebs handelt. Dabei weiss man nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass eine Biopsie die Verbreitung von Krebszellen nicht begünstigt und auch keinen Einfluss auf das Wachstum eines Tumors hat.

Die herkömmliche Biopsie

Die meisten Prostatabiopsien werden immer noch durch den Enddarm (transrektal) durchgeführt. Nach einer örtlichen Betäubung der Prostata wird mit einer Punktionsnadel, die an ein Ultraschallgerät gekoppelt ist, an verschiedenen festgelegten Stellen der Prostata Gewebe entnommen. Alternativ kann eine Probenentnahme auch über den Damm (transperineal) durchgeführt werden. Dieses Verfahren wird in den meisten Fällen in Vollnarkose durchgeführt. Bei beiden Methoden werden in der Regel ungefähr zwölf Gewebeproben entnommen und anschliessend im Labor untersucht. Ungünstig bei diesem herkömmlichen Verfahren zur Prostatabiopsie ist allerdings, dass ein Tumor nur dann entdeckt wird, wenn er sich zufällig in einem der Bereiche befindet, aus denen Proben entnommen wurden. Die Treffsicherheit dieser Methode ist daher eingeschränkt und gegebenenfalls müssen mehrere Biopsien durchgeführt werden um einen Tumor aufzuspüren.

Risiken der Biopsie

Insbesondere bei einer Probenentnahme durch den Enddarm (Rektum) können bakterielle Infektion auftreten. Zur Vorbeugung wird daher in der Regel ein Antibiotikum verabreicht. Dennoch kommt es in einigen Fällen zu bakteriellen Einschwemmungen in die Blutbahn und in der Folge zu Fieber und schlimmstenfalls lebensbedrohlichen Blutvergiftungen. Eine Biopsie durch die Haut des Damms (Perineums) vermeidet das Eindringen von Darmbakterien (sterile Biopsie) und reduziert das Risiko für eine Infektion deutlich. Dadurch benötigt der Patient keine vorbereitende Antibiotikatherapie. Unabhängig vom Zugangsweg treten nach einer Biopsie nicht selten Blutbeimengungen in Urin, Stuhl oder der Samenflüssigkeit auf. Diese sind zumeist harmlos und vergehen nach einige Tagen von selbst. Um die Blutungsgefahr zu minimieren, sollten blutverdünnende Medikamente vor einer Biopsie daher pausiert werden. In einigen Fällen treten nach einer Biopsie auch Probleme beim Wasserlassen auf und gegebenenfalls muss vorübergehend ein Katheter in die Blase eingelegt werden.

MRT-Diagnostik und gezielte Biopsien

Fusion der dreidimensionalen Prostatamodelle

3D Prostatamodell

Individuelle, zielgenaue und schonende Biopsieentnahme bei Verdacht auf Prostatakrebs

Zielgenaue Biopsieentnahme

In den letzten Jahren hat sich die nichtinvasive, strahlen- und schmerzfreie Bildgebung mittels Magnet Resonanztomographie (MRT) als führende Untersuchungsmethode zur Früherkennung von Prostatakrebs etabliert. Bei dieser Methode können behandlungsbedürftige Tumoren mithilfe der MRT mit sehr hoher Genauigkeit erkannt werden und es können zuverlässige Informationen über die genaue Lokalisation eines verdächtigen Bereichs geliefert werden.

Diese Informationen dienen als Grundlage für die Fusionsbiopsie der Prostata, bei der MRT-Bilder und Ultraschall so übereinandergelegt (fusioniert) werden, dass eine gezielte Probenentnahme aus verdächtigen Arealen durchgeführt werden kann. Die Fusionsbiospie ist sowohl durch den Enddarm, als auch durch die Haut am Damm durchführbar.

Für die Fusionsbiopsie (Bild 1) wird ein dreidimensionales Modell der Prostata basierend auf den Bildern der MRT (im Hintergrund in Rosa) und dem Ultraschall (im Vordergrund in Grün) erstellt und verschmolzen (fusioniert).

Die roboterassistierte Fusionsbiopsie (Bild 2) ermöglicht für jeden Patienten eine individuelle Biopsieplanung im dreidimensionalen Modell. Die zielgenaue Probeentnahme erfolgt roboterassistiert über nur zwei Einstichstellen.

Die roboterassistiere Fusionsbiopsie

Mona Lisa

Mona Lisa Biopsie-System für schonende und präzise Entnahme der Gewebeproben

Das derzeit modernste und schonendste Verfahren für die Durchführung von Prostatabiopsien, ist die roboterassistierte Fusionsbiopsie. Das sogenannte Mona Lisa System kombiniert die Vorteile der MRT Fusionstechnik mit der Präzision der Robotertechnologie und ermöglicht eine zielgenaue Entnahme der Biopsien. Durch diese Technik können klinisch relevante Tumoren besser erkannt und unnötige Biopsien und Behandlungen vermieden werden. Basierend auf der MRT-Bildgebung wird ein dreidimensionales Modell der Prostata angefertigt, auf dem auch die verdächtigen Areale erkennbar sind. Für jeden Patienten wird dann ein individueller Biopsieplan erstellt und die Gewebeproben mit Hilfe des Biopsieroboters gezielt und hochpräzise entnommen. Dieser Vorgang wird zu jedem Zeitpunkt durch den Operateur überwacht und kontrolliert.

Im Anschluss an die Biopsie wir jeder Befund im dreidimensionalen Modell exakt dokumentiert, was wiederum die wichtigste Voraussetzung für die Planung etwaig notwendiger Behandlungen bildet. Auch in puncto Patientensicherheit und Patientenkomfort setzt das Mona Lisa System neue Massstäbe. Die Biopsie wird im Dämmerschlaf oder in Kurznarkose durchgeführt und ist für den Patienten absolut schmerzfrei. Die robotergesteuerte Probeentnahme erfolgt über nur zwei Punktionsstellen durch die Haut des Damms und ist damit für den Patienten besonders schonend und minimiert das Infektionsrisiko im Vergleich zur bisher üblichen Biopsie durch den Enddarm.

Fazit

Die Durchführung der Prostatakrebs Vorsorgeuntersuchung ist besonders wichtig, da die Heilungsaussichten bei Früherkennung des Tumors sehr gut sind. Moderne Biopsieverfahren ermöglichen eine hochpräzise, sichere und schonende Diagnostik.

Neben den konventionellen Methoden bietet die Urologie des Universitätsspitals Basel als schweizweit erste und einzige Klinik die Durchführung von Prostatabiopsien mit dem robotergestützten Mona-Lisa-Biopsie-Systems an. Bei Interesse oder Fragen steht das Team des Universitätsspitals Basel gerne zur Verfügung.

Universitätsspital Basel

Klinik für Urologie
Spitalstrasse 21
4031 Basel
Tel. +41 61 265 72 80
Fax +41 61 265 76 90
anmeldung.urologie@usb.ch
www.unispital-basel.ch

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2 Antworten zu “Mona Lisa – Sichere und schonende Diagnose bei Verdacht auf Prostatakrebs”

  1. Thomas Ramseier sagt:

    Habe heute erfahren, dass diese Methode auch im Berner SALEM-Spital angewendet wird.

  2. Prem Georg sagt:

    Gibt es diese Methode auch in Österreich, eventuell in Innsbruck?
    Auf eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar

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