Lisa hat ihren Traumjob gefunden – dort, wo sie sich lange Zeit nicht zu beginnen traute: Die Coiffeurlehre stand zwar immer auf ihrer Liste, doch Zweifel und Vorurteile hielten sie zunächst zurück. Heute gestaltet sie kreative Looks, bedient eigene Kund:innen, trägt Verantwortung im Salon und liebt, was sie tut. Wer denkt, dieser Beruf sei einfach oder langweilig, wird bei Lisa schnell eines Besseren belehrt. Ihre Geschichte zeigt, was möglich wird, wenn man dem eigenen Bauchgefühl vertraut – und den Mut findet, es einfach zu wagen.
Lisa, du hast ursprünglich eine andere Lehre angefangen. Was war das für eine – und warum hast du dich letztlich für den Friseurberuf entschieden?
Ursprünglich habe ich eine KV-Lehre angefangen, aber schnell bemerkt: Das ist nichts für mich. Es war mir zu monoton, zu wenig kreativ. Ich habe diese Ausbildung nur gewählt, weil ich nicht genau wusste, was ich sonst machen sollte – und weil der Coiffeurberuf oft schlecht geredet wird: niedriger Lohn, Rückenschmerzen und angeblich «zu einfach». Aber ich hatte schon immer eine kreative Ader. Irgendwann fehlte mir das Gestalterische so sehr, dass ich mich schlussendlich doch getraut habe. Zum Glück! Es war die beste Entscheidung.
Was hat dich damals am meisten am Beruf überrascht, als du frisch gestartet bist?
Wie vielseitig der Beruf ist! Viele denken, man schneidet einfach nur Haare – aber da steckt so viel mehr dahinter. Bei der Orinad Look Academy, einem festen Bestandteil unserer Ausbildung, übernehmen wir Lernenden in einem eigenen Ausbildungssalon Verantwortung und arbeiten mit echten Kundinnen – nicht nur mit Modellen oder Übungsköpfen. Das hat mich am Anfang echt überrascht – und motiviert.
Wie funktioniert die Ausbildung bei Orinad?
Wir wechseln regelmässig zwischen unserer Stammfiliale und der Look Academy. In der Stammfiliale bedienen wir bereits ab dem 2. Lehrjahr selbstsändig Kund:innen, sammeln echte Berufserfahrung und werden vom Team unterstützt. In der Look Academy hingegen dürfen wir Lernenden den Salon weitgehend eigenständig führen – mit Unterstützung eines Coaches. Diese Kombination finde ich super – wir wachsen in zwei verschiedenen Lernumfeldern und lernen doppelt so viel.
Wie hast du gemerkt: «Das ist jetzt mein Ding»?
Gleich am Anfang. Es ist nicht nur das Schneiden oder Färben – es ist das Ganze. Die Veränderung zu sehen, die Menschen glücklich zu machen, die persönliche Bindung zu ihnen. Das alles erfüllt mich und zeigt mir, dass ich hier genau richtig bin.
Du bist mittlerweile im dritten Lehrjahr und wurdest schon übernommen – was bedeutet das für dich?
Sehr viel. Dass uns so viel Vertrauen geschenkt wird, ist nicht selbstverständlich. Hier begegnet man sich auf Augenhöhe. Ich habe nie das Gefühl, dass jemand «über mir» steht – das schätze ich sehr.
Viele denken, man schneidet einfach nur Haare – aber da steckt so viel mehr dahinter. – Lisa, Coiffeuse in Ausbildung
Welche Aufgaben darfst du heute schon selbstständig übernehmen?
Eigentlich alles. Vom Schneiden, Färben, Stylen über die Kundenbetreuung bis hin zum Social-Media-Content. Es ist toll, dass wir uns so kreativ einbringen können – auch digital.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spass – und gibt es vielleicht auch Dinge, die herausfordernd sind?
Ich liebe es, grosse Veränderungen zu gestalten – neue Looks wie Wolfcuts oder Curtain-Bangs umzusetzen, Trends auszuprobieren. Schwierige Kundengespräche können herausfordernd sein. Doch ich versuche immer positiv zu bleiben und eine Lösung zu finden. Im Allgemeinen überwiegen die positiven Feedbacks.
Wie würdest du den Teamspirit hier im Betrieb beschreiben?
Richtig stark! Wir sind mehr als nur Arbeitskolleg:innen. Unsere Arbeitgeber:innen legen grossen Wert auf ein gutes Miteinander. Kürzlich hatten wir ein grosses Event mit Aktivitäten und Apéro – auch mit Kolleg:innen von anderen Standorten. Das hat uns alle noch enger zusammengebracht.
Was bedeutet dir der Kontakt mit Kundinnen und Kunden? Gibt es ein Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Der Kontakt ist das Herzstück meiner Arbeit. Ich will, dass sich jede Person bei mir wohlfühlt. Besonders berührt hat mich eine Kundin meiner Kollegin, die an Krebs erkrankt war und fast alle Haare verloren hatte. Ich durfte von ihr ein Bild machen, als sie eine neue Kurzhaarfrisur bekam. Ihr Lächeln – dieses Strahlen – war unvergesslich. Sie fühlte sich wieder wie sie selbst.
Warum würdest du anderen jungen Menschen empfehlen, hier eine Lehre zumachen?
Orinad ist weit mehr als nur ein Salon. Es ist ein Ort, an dem man lernt, wächst, Verantwortung übernimmt und eigene Ideen umsetzen kann. Wer etwas bewegen will, ist hier richtig.
Was sind deine eigenen Ziele – möchtest du dich später noch weiterbilden?
Momentan will ich meinen Beruf einfach geniessen und Erfahrungen sammeln. Danach stehen mir viele Wege offen – vielleicht eine Weiterbildung, vielleicht mehr Verantwortung im Betrieb. Bei Orinad gibt es viele Möglichkeiten, als Berufseinsteiger mehr Verantwortung zu übernehmen. Vom stellvertretenden Filialleitenden bis hin zur Regionalleitung ist vieles möglich.
Was würdest du einer Schülerin sagen, die vielleicht gerade nicht weiss, was sie nach der Schule machen soll?
Hör auf dein Bauchgefühl. Lass dich nicht von Vorurteilen oder Erwartungen anderer leiten. Finde heraus, was dir wirklich Freude macht – das ist das Wichtigste.
Gibt es Eigenschaften oder Interessen, die jemand mitbringen sollte, um in diesem Beruf aufzugehen?
Man sollte offen und kommunikativ sein, gerne mit Menschen arbeiten und kreativ sein wollen. Wenn einem das liegt, ist der Coiffeurberuf genau das Richtige.
Und zum Schluss: Warum macht dich dein Job heute glücklich?
Weil ich das tun darf, was ich liebe – jeden Tag. Ich darf kreativ sein, Menschen glücklich machen und mich entfalten. Ich bin noch jung, aber weiss schon jetzt: Das ist mein Weg.
Weitere Informationen unter orinad.ch
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