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Gebildete Wirtschaftsfachleute braucht das Land

26.01.2018
von Kathrin Wuermli

Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Weiterbildungen im Wirtschaftssektor gibt es wie Sand am Meer. Aber welche Kriterien müssen wir uns aneignen während einer Weiterbildung, um als Wirtschaftsfachleute im Haifischbecken zu bestehen?

Die Wirtschaft der Schweiz gilt als eine der stabilsten Volkswirtschaften der Welt. Berechnet nach dem Bruttoinlandprodukt liegt die Schweiz weltweit auf Platz 19. Geht man nach dem Bruttoinlandprodukt pro Kopf sind wir gemäss Schätzungen des IWF in jüngster Vergangenheit sogar auf dem 2. Zwischenrang gelandet. Ein besseres BIP pro Kopf weltweit hat nur noch das Grossherzogtum Luxemburg. Unsere Wirtschaft geht es also gut und dies ist nicht zuletzt unserem hohen Bildungsstandard zu verdanken. Gerade die Weiterbildungsmöglichkeiten im Wirtschaftsbereich sind scheinbar nicht endend im Land der Eidgenossen. Viele Universitäten und Fachhochschulen haben es sich zum Ziel gemacht, junge Führungspersönlichkeiten auf den Schweizer Wirtschaftsmarkt zu katapultieren und die Wirtschaftslage hierzulande gibt ihnen Recht. Wir brauchen ein gutes Netz an kompetenten Weiterbildungsinstituten, um der Schweizer Wirtschaft auch langfristig den Rücken zu stärken.

Die endlosen Weiten der Weiterbildungsangebote

Das Feld der Wirtschaftsweiterbildungen ist breit und daher hat die Anzahl der Weiterbildungen an Schulen, Hochschulen und Universitäten in diesem Sektor in den letzten Jahren stark zugenommen. Es gibt längst nicht nur noch Lehrgänge in Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre. Die unterschiedlichen Institutionen haben diese Nische längst mit spezifischen Studiengängen, wie beispielsweise Leadership, Human Resource Management oder Neuromarketing gefüllt. «Wir von der Berner Fachhochschule BFH haben es uns zum Ziel gemacht, immer mit den neusten Trends mitzugehen und so lancieren wir für die nächste Periode den CAS Digital Marketing und Transformation», erklärt Prof. Dr. Kim Oliver Tokarski, Leiter Weiterbildung Wirtschaft an der BFH. Diese Überlegung stets am Puls der Zeit zu bleiben, schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Im Jahr 2017 hatte die Fachhochschule über 500 Studenten, welche sich für einen Certificate of Advanced Studies (CAS) im Bereich Wirtschaft eingeschrieben hatten.

Genau so unterschiedlich wie das Angebot an Wirtschaftsausbildungen ist auch die Qualität der verschiedenen Institutionen.

An der Fachhochschule total waren es 1850 CAS-Studierende. Die BFH bietet aber nicht nur CAS. Studierendee finden auch ein breites Angebot an Executive Master of Business Administration EMBA. Diese EMBA-Lehrgänge sind modular aufgebaut. Jeder Student kann seine CAS aus einer breiten Palette aussuchen und kann so den Lehrplan perfekt auf seine Interessen ausrichten. Die Bandbreite reicht von Ökonomie und Management im Gesundheitswesen, Leadershjp & Management, Controlling & Consulting, Human Resource Management über Projektmanagement bis hin zum Vertiefungsstudiengang Public Management. Ein EMBA an der Berner Fachhochschule dauert zwei Jahre und richtet sich an aktive oder angehende Führungskräfte aller Professionen sowie an angehende Unternehmerinnen und Unternehmer, welche eine Selbstständigkeit planen. Daher ist klar, dass viele EMBA oder CAS-Studenten im Bereich Wirtschaft schon etwas Lebenserfahrung haben. Über 40 Prozent der Studierenden in den genannten Klassen sind zwischen 36 und 45 Jahren und wollen sich beruflich weiterentwickeln.

Darum lohnt sich ein Studium im Wirtschaftssektor

«Die Schweizer im Allgemeinen sind ein Volk, welches sehr weiterbildungsfreundlich ist», meint Professor Tokarski. Aber woran liegt das genau? Als erstes kommen einem da natürlich die finanziellen Aspekte in den Sinn. Klar ist es lukrativ, wenn man aufgrund einer absolvierten Weiterbildung eine neue Lohnstufe erreicht, aber wie wir bekanntlich alles wissen, macht Geld alleine nicht glücklich. Die Motivation der Studierenden liegt in erster Linie darin, eine neue Herausforderung zu bekommen und ein Leben lang zu lernen. Wir sind ein Volk von fleissigen Bienen welches nach neuen Aufgaben lechzt und sich nicht im Kreis drehen will. Ein weiteres Motivationsargument, um eine Weiterbildung zu absolvieren, ist das Aneignen von Wissen, um mit unterschiedlichen Berufsgruppen auf Augenhöhe diskutieren zu können. Vielen Führungskräften ist es enorm wichtig, dass sie verstehen, was das Gegenüber genau macht, und sie wollen mit aussagekräftigen Argumenten zielführende Konversationen führen.

Die Motivation der Studierenden liegt in erster Linie darin, eine neue Herausforderung zu bekommen und ein Leben lang zu lernen.

Qualität durch Hirn, Herz und Hand

Genau so unterschiedlich wie das Angebot an Wirtschaftsausbildungen ist auch die Qualität der verschiedenen Institutionen. Vom zweiwöchigen Abendkurs bis hin zum kompletten Masterstudium findet sich für jedes Bedürfnis eine passende Weiterbildung. Eins sollten alle Weiterbildungen jedoch gemein haben und zwar, dass das Gelernte im realen Berufsalltag angewendet werden kann. Die Berner Fachhochschule legt deshalb viel Wert auf eine praxisnahe Ausbildung und auf reale Fälle aus der Wirtschaftswelt. So schaffen es die Dozenten der BFH ihre Studierenden auf den effektiven Berufsalltag vorzubereiten und geben ihnen wichtige Instrumente mit an die Hand, um im harten Wirtschaftsalltag zu bestehen.

Professor Tokarski erklärte in diesem Zusammenhang das Prinzip von «Hirn – Herz – Hand» in den Weiterbildungen im Bereich der Wirtschaft. Ersteres spricht die Reflexionsfähigkeit der Studenten an. Konkret wollen es die Dozierenden schaffen, dass ihre Schützlinge jedes Tun und Handeln prüfend betrachten und so wichtige Schlüsse für weitere Schritte ziehen. Das «Herz» steht für die Emotion. Mit unterschiedlichen Spielen und Lernpraxen werden Emotionen geweckt, die sich ideal in den Berufsalltag adaptieren lassen. Und das letzte «H», welches für «Hand» steht, wiederspiegelt die Instrumente, welche die Studierende mit auf ihre berufliche Reise bekommen. So können mittels Hirn, Herz und Hand die idealen Handlungen erzeugt beziehungsweise die berufliche Handlungsfähigkeit optimiert und gestärkt werden.

Text: Kathrin Würmli

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