Krisenzeiten wie diese rufen Ängste hervor, die sich auch auf die Wirtschaft auswirken. Diese Ängste können lähmen und zu einer Schockstarre führen – aber auch Katalysator für Kreativität, Mut und Fortschritt sein.
Die digitale Transformation hat längst begonnen und ist nicht aufzuhalten. Die Zeiten, in denen dieses Thema vor allem grosse internationale Unternehmen betraf, sind definitiv vorbei. Die Transformations-Notwendigkeit hat auch die KMU erreicht. In der Schweiz befinden sich laut Statista jedoch ein grosser Teil dieser Firmen erst in der Einführungs- oder Ausbauphase. KMU haben somit noch einiges an Nachholbedarf, wie Dell Technologies in ihrem «Digital Transformation Index 2018» berichtete. Tun sie das nicht, ist die Gefahr gross, dass viele ins Hintertreffen geraten, da auf nötige Entwicklungen nicht oder nur schleppend reagiert werden kann. Damit riskieren KMU, mit ihrem heutigen digital veralteten Geschäftsmodell ihr Kerngeschäft nicht mehr in gewohnter Profitabilität betreiben zu können. Gerade in Zeiten wie der gegenwärtigen Coronakrise ist die digitale Aufrüstung somit ein Muss. Ein weiteres Abwarten, auf den digitalen Zug aufzusteigen, stellt sich früher oder später als fataler Fehler heraus, der existenzgefährdend sein kann.
Die digitale Transformation hat längst begonnen und ist nicht aufzuhalten.
Digitalisierung als Bedrohung
Kollektive Bedenken und individuelle Ängste beeinflussen die Möglichkeiten digitaler Innovation und Transformation negativ. Eine Cisco Studie beleuchtet, was und wie die Entscheider über Digitalisierung denken. Fazit: Die Probleme in den Köpfen waren klar grösser als die technischen Herausforderungen. Die Digitalisierung wird sinnbildlich als Riese wahrgenommen, dem die Entscheider ungern gegenübertreten. Wenn man sich trotzdem damit auseinandersetzen muss, wird diese als Pflichtveranstaltung angesehen und Gefühle wie Angst oder Überforderung werden damit assoziiert. Begriffe, die wenig ermutigend sind. Zwar sehen etwas mehr als die Hälfte der Befragten, dass sich mit der Digitalisierung die Wirtschaftlichkeit verbessern liesse, jedoch werden die hiermit verbundenen konkreten unternehmerischen Aufgaben gescheut. Kurz, die Entscheider fühlen sich damit insgesamt unwohl.
Gemeinsam ans Ziel
Trotz all dieser Ängste und innerlichen Widerstände: Es steht ausser Frage, ob die Digitalisierung angegangen werden muss. Denn wird sie es nicht, ist das Risiko gross, als Unternehmen an Relevanz zu verlieren. Somit stellt sich bloss die Frage nach dem Wie. Viele Entscheidungsträger mittlerer und kleinerer Firmen gehören nicht zu der Gruppe der Digital Natives und sind somit im Thema der digitalen Transformation nicht unbedingt zu Hause – somit fehlt auch die innere Überzeugung für deren Notwendigkeit. Es hat bis jetzt einwandfrei funktioniert, warum also etwas ändern? Ein guter Ansatz, die nötigen Veränderungen trotzdem anzugehen, ist eine professionelle Prozessbegleitung. Diese analysiert zusammen mit Geschäftsleitung und Belegschaft praxistaugliche Massnahmen, um sinnvolle digitale Lösungen so umzusetzen und zu integrieren, dass das Unternehmen dadurch gestärkt wird und flexibel und erfolgreich auf die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen und Herausforderungen reagieren kann.
Es hat bis jetzt einwandfrei funktioniert, warum also etwas ändern?
Eine klare Kommunikation
Kommunikation spielt für das Gelingen der digitalen Transformation eine entscheidende Rolle. Da Innovationen mit entsprechenden Veränderungen für die Beteiligten eher schwierig sind, ist eine klare, ehrliche Kommunikation eine Voraussetzung, um alle mit an Bord zu holen. Erst wenn die Mitarbeitenden verstehen, was die Ziele und die Vorzüge dieser für sie nicht immer offensichtlichen Veränderungen sind, kann der Prozess reibungslos durchlaufen werden. Das mögliche Gespenst Arbeitsplatzverlust verschwindet und die Chancen der digitalen Transformation werden von der Belegschaft erkannt. So fand die Unternehmensberatung Oliver Wymann in ihrer Studie «Digital DNA» heraus, dass dieses Jahr die Hoffnung auf neue Arbeitsplätze durch die Umstellung stieg.
Mit kleinen Schritten zum Ziel
Die digitale Transformation eines Unternehmens muss nicht und wird nicht über Nacht geschehen. Es ist sinnvoll, diese Vorhaben in kleineren Schritten umzusetzen. Agile Softwareentwicklung heisst der diesbezügliche Fachbegriff. Auf diese Weise behält man auch als Laie bei komplexeren Vorhaben jederzeit den Überblick. Frustration und Überforderung werden vermieden und scheinbar grosse Probleme können mit leichterem Aufwand als erwartet angegangen und umgesetzt werden. Ein weiterer Vorteil dieses schrittweisen Vorgehens ist, dass sich diese positiv auf die Motivation der Mitarbeitenden auswirkt. Veränderungen in kleinen Schritten bedeuten weniger Stress. Ehe man sich’s versieht, hat man als Team ein grosses Transformationsziel erreicht.
Die digitale Transformation eines Unternehmens muss nicht und wird nicht über Nacht geschehen.
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt
Intuitiv scheint das Jahr 2020 nicht die richtige Zeit für grosse Veränderungen und Investitionen zu sein. Doch stossen gerade in Krisenzeiten Unternehmen mit ihrem Geschäftsmodell an die Grenze ihres Wachstums und können ihr Kerngeschäft nicht mehr in gewohnter Profitabilität betreiben: Wertschöpfungsstrukturen verändern sich und Industriegrenzen verschwimmen. Unternehmen werden nicht nur vom Coronavirus, sondern auch von neuen digitalen Wettbewerbern attackiert und sind mit steigenden Anforderungen ihrer Kunden bezüglich Einfachheit, Transparenz, Service und Geschwindigkeit konfrontiert. Der erste Lockdown im Frühling 2020 war für die meisten Unternehmen eine schwierige Zeit. Allerdings gibt es auch Firmen, die diesen gestärkt hinter sich gelassen haben. Sie haben die durch sinkende Nachfrage freien Kapazitäten genutzt, um sich digital für die Post-Krisenzeiten fitter zu machen. Das trifft auch heute wieder zu: Dank Mut und Kreativität können Unternehmen – wenn die Normalität zurückkehrt – sofort Gas geben und neu aufgestellt durch die Transformation ihre Zukunft erfolgreich gestalten.
Text SMA
Schreibe einen Kommentar